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Aktien sind Gold überlegen

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Kolumne
Tim Schäfer

Ich erhalte immer wieder Fragen zu Gold. Die Menschen werden von Ideologien erfasst. Von Ängsten und Sorgen. Sie glauben, Gold biete einen wichtigen Schutz. So gilt in der Tat das gelbe Edelmetall als Schutz vor einem Börsenchaos. Die Unze kostet 2.400 USD. Das sind 30% weniger als vor fünf Jahren. Es ist kein garantierter Schutz. Manchmal reagiert das Edelmetall nicht, wenn die Börse ins Trudeln gerät.

In einem modernen Portfolio brauchen Sie Gold nicht unbedingt. Finanzgenie Warren Buffett meint, auf Gold kann man getrost verzichten. Es zahlt keine Zinsen. Buffett ist sehr auf Dividenden bedacht. Fast all seine Aktien bezahlen regelmässig Dividenden. Kritiker heben hervor, dass es für Gold kaum Bedarf in der Wirtschaft gibt. Allenfalls in der Schmuckindustrie und in Nischen der Industrie. Insofern habe Gold keinen wahren inneren Wert.

Die Hedgefondsgurus George Soros und John Paulson sind dagegen Goldfans. Sie schätzen es. Was rate ich? Ich finde, Sie können durchaus Gold als Beimischung im Depot haben. Entweder Sie kaufen ein paar Goldminenaktien oder einen ETF. Aber ein paar Goldmünzen oder einen Barren unter die Matratze zu legen, das sehe ich kritisch. Davon würde ich abraten. Schnell ist es geklaut oder geht verloren.

Mit Gold sollten Sie sich keine großen Renditen ausmalen. Im langen Schnitt gleicht das gelbe Edelmetall die Inflation aus. Es bietet also einen Schutz vor der Geldentwertung. Darüber hinaus dürfen Sie aber nichts erwarten. Es ist also kein Renditenturbo für Ihr Depot - im Gegenteil. Es ist eine Renditebremse.

Rentabler ist der Kauf von Familienunternehmen. Kaufen Sie die besten in Deutschland - und geben Sie kein Stück mehr her. BMW, Henkel, Merck, Conti, Fresenius, Schaeffler, Beiersdorf… Die Familien sorgen dafür, dass langfristig die Unternehmen gut laufen. Natürlich werden auch solche Konzerne Krisen erleben. Denken Sie nur an VW. Doch lernen sie aus ihren Fehlern.

Eine Studie von Credit Suisse zeigt, dass Familienunternehmen überlegen sind. Etliche Studien bestätigen das. Es ist also eine Outperformance möglich. In den USA gibt es nicht so viele börsennotierte Familienbetriebe wie in den USA, aber dennoch gibt es genügend Perlen: Denken Sie an Wal-Mart, Oracle, Google (Alphabet), Facebook, Berkshire Hathaway, Kinder Morgan, Nike, Phillips66, Franklin Resources, Estee Lauder und andere. Übrigens hat Warren Buffett sich von seinem Wal-Mart-Bestand fast vollständig getrennt. Er hat wohl Sorge, dass der Onlinehandel (Stichwort Amazon) dem Laden auf der grünen Wiese das Leben zur Hölle machen wird. Hätte ich Wal-Mart in meinem Depot, würde ich die Position behalten. Ich bin ein extremer Buy-and-Hold-Anleger. Mein Motto ist: Einmal im Depot immer im Depot. Ich verkaufe meine Aktien nie mehr.

Sicherlich können Anleger mit Familienkonzernen gut schlafen. Diese Dynastien passen gut auf ihre Investments auf. Sie gehen weniger Risiken ein. Die DNA des Gründers ist selbst nach dessen Tod fest in den Prinzipien verankert. Das macht diese Firmen stark. Sie haben einen langfristigen Blick. Es geht ihnen nicht darum, kurzfristig den Gewinn zu maximieren, sondern sie wollen dauerhaft ein gutes Image beibehalten und fortbestehen. Sie verzichten auf riskante Deals und lehnen absurde Schuldenlasten ab. Ich denke, es ist die permanente Angst pleite zu gehen, die zum Erfolg beiträgt. Diese permanente Angst ist ein Schutz.

Warren Buffett ist ein Fan von Familienbetrieben. Sein Konglomerat hat viele übernommen. Natürlich kann auch ein Familienbetrieb pleite gehen. Doch sind die Risiken geringer. Insofern würde ich statt Gold eher Familienfirmen kaufen. In Frankreich gibt es übrigens auch zwei Perlen, der Luxusgüterhersteller LVMH und der Kosmetikriese L’Oreal.

Ich weiß nicht, wo Gold in 20 Jahren notieren wird. Wer das meint zu wissen, leidet wohl unter einer Illusion. Ich weiß aber, dass Familienkonzerne und der Dow-Jones-Index in 20, 30 Jahren höher stehen werden als heute. Blicken Sie zurück. Seit 1986 stieg Gold um 210%. In der gleichen Zeit schnellte der Dow-Jones-Index um 900% nach oben. Ja, auf kurze Sicht kann Gold glänzen und besser als Aktien abschneiden. Aber auf lange Sicht sind Aktien unschlagbar. Produktivkapital, sprich Aktien, sind das beste Asset, in das Sie investieren können.

Wer sich mit Familienbetrieben nicht anfreunden kann, setzt auf die Value-Strategie. Auch sie ist langfristig überlegen. Wer unterbewertete Dividendenmaschinen kauft, meist in langweiligen Branchen zuhause und mit moderatem Wachstum, schneidet besser als die Mehrheit ab. Denken Sie an JPMorgan, General Electric, AT&T, Verizon, Citigroup, Exxon, Chevron, Wells Fargo…

An der Börse kommt es auf die Ruhe an. Wer einsteigt, sollte Dekaden lang seine Positionen halten. Daran scheitern die meisten Anleger. Sie geraten in Panik oder brauchen früher das Geld, als gedacht. Dann kann der Zinseszins nicht wirken. Wer Geduld hat, kann dagegen Geld verdienen wie Heu. Ich verstehe nicht, warum nicht mehr Leute Berkshire Hathaway kaufen. Die Aktie legte seit mehr als 50 Jahren um 20% per annum zu. Was wollen eigentlich Anleger mehr? Das ist in der Tat eine goldene Rendite.

Ich traf vor einem Jahr den Investmentmanager Charles Ellis. Wir aßen zusammen Mittag. Ellis arbeitete mit Index-Legende John Bogle zusammen. Er kennt die Manager der großen Stiftungsfonds (Yale etc.). Er sagt im Prinzip: Es gibt es drei Wege, um Vermögen aufzubauen: 1. Sie arbeiten hart. Sie müssen härter als die anderen anpacken. 2. Sie lernen wie verrückt. Sie sind schauer als die anderen. 3. Sie sind emotional schlauer. Sie kalkulieren rational (statt emotional). Sie investieren also langfristig und haben eine enorme Geduld.

Ich finde, der dritte Punkt ist am einfachsten. Er erfordert den geringsten Arbeitsaufwand. Nur schaffen das eben so wenige. Eine andere Strategie, um Wohlstand aufzubauen, ist: Weniger auszugeben als die anderen. Das ist eine der sichersten Strategien.

Charlie Munger, Vize-Chef von Berkshire Hathaway, riet kürzlich jungen Menschen: "Lernt mehr und geht weniger shoppen." Munger ist ein weiser Senior, dessen Spitzname "Bibliothek auf zwei Beinen" ist. Munger und Buffett sind Leseratten. Beide Milliardäre sind auch bekannt für ihren moderaten Lebensstil. Munger rät: "Geben weniger aus als Du verdienst. Spare immer etwas (…) Mit der Zeit wird der Betrag anwachsen. Dazu braucht man keinen großen Verstand." Es ist so einfach.

John Rockefeller riet dies, als er 90-jährig gefragt wurde, wie man gesund alt wird: "Erstens, vermeide es Dir Sorgen zu machen, Zweitens, mache Sport im Freien. Drittens, stehe vom Tisch etwas hungrig auf."

Ich würde es mit drei Worten zusammenfassen: Gelassenheit, Bewegung, Genügsamkeit. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gute Anlageergebnisse. Und denken Sie dran an der Börse eine extreme Geduld zu haben. Es lohnt sich.

Viele Grüße
Ihr Tim Schäfer

Tipp: Tim Schäfer ist der Überzeugung, dass der langfristige Vermögensaufbau am besten mit Aktien funktioniert, die sicher sind und die ein Investor kaufen und liegenlassen kann. Im neuen aktien Magazin stellt Tim Schäfer am Montag ein Familienunternehmen vor, das für die Ewigkeit geeignet ist.

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