EQS Group – Einführung des Hinweisgeberschutzgesetzes könnte Wachstumsschub bei diesem Nebenwert auslösen
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Jetzt mal ehrlich. Wer hätte gewusst, was ein Hinweisgeberschutzgesetz ist und wann das in Deutschland in Kraft tritt? In ein paar Wochen werden es sicherlich viel mehr Personen sein, denn am 2. Juli fällt für das HinSchG (wie das Hinweisgeberschutzgesetz abgekürzt wird) der Startschuss. Unternehmen werden damit verpflichtet, einen internen Meldekanal für Hinweisgeber bzw. Whistleblower einzurichten. Das neue "Instrument" soll dafür sorgen, dass Missstände in Unternehmen und Behörden schneller entdeckt werden, weil den sogenannten Whistleblower keine Benachteiligungen durch ihre Meldungen drohen sollen. Nicht nur in Deutschland wird dieses Gesetz eingeführt. Da es auf der EU-Richtlinie 2019/1937 basiert, werden alle Länder der EU im Laufe des Jahres dieses Gesetz umsetzen müssen.
Was haben Aktionäre davon?
Bei dem Nebenwert EQS Group [WKN: 549416, ISIN: DE0005494165] laufen laut Börse Online (Ausgabe 23-2023) bereits seit über zwei Jahren Vorbereitungen zur Umsetzung des neuen Hinweisgeberschutzgesetzes. Der Spezialist für Compliance-Lösungen werde das neue Meldesystem zum Schutz von Whistleblowern ab Juli Unternehmen anbieten.
Zahlreiche neue Kunden dürften bei EQS für einen Wachstumsschub sorgen, wenn sich die Investitionen der Firmengruppe in Marketing und Vertrieb rund um das HinSchG auszahlen sollten. EQS habe die starke Marktposition durch die Übernahme von zwei Konkurrenten im Bereich Whistleblowing-Lösungen zuletzt gestärkt. In Dänemark seien Got Ethics und in Deutschland Business Keeper aufgekauft worden. Dadurch sei EQS zu einem führenden Cloud-Anbieter für Hinweisgebersysteme in Europa aufgestiegen.
Erste Anzeichen für den Erfolg der Expansion
Im 1. Quartal habe EQS mit einem starken Neukundenwachstum bei den Whistleblowing-Lösungen überzeugen können. Auch der Ausblick sei entsprechend optimistisch. Im Gesamtjahr wolle EQS den Konzernumsatz um 15 bis 20 % steigern. Überproportional zulegen werde die EBITDA-Marge von 7,4 % im Vorjahr auf 12,2 bis 15,5 % im laufenden Geschäftsjahr. Laut den Analysten von GSC Research sei aufgrund des HinSchG im kommenden Geschäftsjahr 2024 noch einmal ein deutlicher Wachstumsschub zu erwarten. Beim Umsatz sei ein Anstieg um 22 % auf 88 Mio. Euro wahrscheinlich. Und die EBITDA-Marge habe das Potenzial, auf 19 % zuzulegen. Doch damit nicht genug. Mittelfristig könne sich der Umsatz bis 2027 auf 120 Mio. Euro erhöhen und die Gewinnmarge auf mindestens 30 % springen. Wenn sich in den kommenden Monaten abzeichnen solle, dass EQS tatsächlich vor so einem prognostizierten Wachstumsschub stehe, habe der Nebenwert reichlich Luft nach oben. Börse Online rät daher spekulativen Anlegern mit einem Kursziel von 40 Euro zum Kauf (43 % Potenzial). Das 2024er-KGV des Titels liege bei knapp 65 und sei damit durchaus ambitioniert aktuell.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
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