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Anlagetrend Nuklearenergie/Uran: Der Uran-Preis zieht auf den höchsten Stand seit 2008 und die meisten Uran-Stocks sind schon am Big-Picture-Breakout-Niveau angekommen!

Liebe Leser,

der Uranpreis bricht weiter wie erwartet aus und zieht mit 74 USD/Lbs auf ein neues Lokalhoch. Seit Anfang 2023 wäre dies ein netter Plus von rund 52 %. Damit wird die im Jahr 2020 angelaufene Erholungsbewegung fortgesetzt. Die erste dynamische Erholungsbewegung beim Uranpreis erlebten wir in den ersten Monaten nach dem Beginn des Ukrainekonflikts, als die Russische Föderation in die Ukraine einmarschierte, da dieses Ereignis ein gewisses geopolitisches Beschaffungsrisiko mit sich brachte. Der Preis schnellte dann aber auch innerhalb einiger Monaten wieder nach unten, als es klar wurde, dass Ukraine-Konflikt die globale Uranversorgung nicht beeinträchtigen wird. Doch im Jahr 2023 erlebten wir einen erneuten Anstieg aufgrund von natürlichen (fundamentalen) Faktoren, die auf die Fortsetzung des Uran-Bullenmarktes hindeuten.



Der globale Uran-Trend

Uran ist eine sehr ergiebige Energiequelle und wurde früher sehr intensiv zur Herstellung von Atombomben verwendet. Heute besteht die primäre industrielle Anwendung von Uran darin, kommerzielle Kernreaktoren anzutreiben, die Strom produzieren. Gleichzeitig wird Uran auch zur Herstellung von Isotopen für Medizin-, Industrie- und moderne Verteidigungszwecke verwendet. Im Jahr 2021 betrug das gesamte globale Produktionsvolumen von Uran aus Minen rund 48.300 Tonnen. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 lag die weltweite Produktion bei 54.752 Tonnen und 2020 bei 47.731 Tonnen. Dabei war die Uran-Produktion im Jahr 2020 auf dem tiefsten Stand des letzten Jahrzehnts. Interessanterweise stieg die Uran-Produktion im Jahr 2022 nur um 1 % auf 49.355 Tonnen. Und somit kann man sehr gut sehen, dass das Angebot bei einer weiterhin steigenden Nachfrage knapp bleibt.

Immer mehr Ländern der Welt setzen auf Nuklear-Technologie

Der primäre treibende Faktor dieser Tendenz ist der Kostenfaktor und der Wunsch nach einer günstigeren Energiequelle. Gleichzeitig ist es aber auch der Wunsch nach umweltfreundlichen Energiequellen. Kernreaktoren sind dabei wohl die beste langfristige Lösung, wenn man das Unfall-Risiko ausklammert. Und da Uran Schlüsselbrennstoff für Kernreaktoren ist, deren Anzahl in den kommenden Jahren weiter wachsen wird, ist es auch schon vorprogrammiert, dass auch die Nachfrage nach Uran in den nächsten zehn Jahren weiterhin kontinuierlich steigen wird.

Die Uran-Nachfrage wird weiter steigen

Die World Nuclear Association (WNA) prognostizierte in ihrem jüngsten zweijährlichen Bericht, der im September veröffentlicht wurde, dass die Nachfrage nach Uran bis 2040 auf fast 130.000 Tonnen oder etwa 285 Millionen Pfund steigen wird, was fast dem Doppelten der geschätzten Nachfrage für 2023 entspricht. Als einer der wichtigsten Katalysatoren für die steigende Uran-Nachfrage wird hier der bereits angesprochene Ukraine-Konflikt ausgemacht, da die Volkswirtschaften weltweit nun versuchen, ihre Brennstoffoptionen zu diversifizieren, um die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten aus Ländern wie Russland zu verringern. Für zusätzliche geopolitische Belastung sorgte aber auch der jüngste Militärputsch im westafrikanischen Niger. Grund dafür ist die Tatsache, dass Niger rund 5 % des weltweiten Urans liefert und bis zuletzt als quasi-exklusiv Partner der Franzosen galt. Und somit haben wir eine Situation, wo die Uran-Nachfrage das vorhandene Angebot bereits jetzt übersteigt und dank den natürlichen Faktoren in den nächsten zehn Jahren weiter wachsen wird, was angesichts der vorhandenen geopolitischen Spannungen den Uran-Preis weiter in die Höhe treiben dürfte. Und so gelangen wir auch schon zu unseren Top-Stocks für die Watchlist.



https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/CA13321L1085/DI/cameco-corp/aktien-4853319-62859-8627164-61823-65615-60502-8640283-5323223-63067-62229-61671-22374-10818735-9755883

KazAtomProm (KAP) ist und bleibt der Marktführer

Kazachstan
 und explizit das Unternehmen KazAtomProm (KAP) ist dabei mit einer jährlichen Uran-Produktion von rund 21.227 Tonnen (etwa 43-45 % der gesamten weltweiten Uran-Produktion) unumstritten der größte Uranproduzent der Welt, gefolgt von Kanada (14 %), Namibia (11 %), Australien, Uzbekistan und Russland. Länder-technisch gab es im vergangenen Jahr eine folgende Entwicklung: während Kasachstan-Produktion um 3 % zurückging, hat Kanada seine Uranproduktion um 56 % gesteigert und hat damit Namibia als die weltweite Nummer zwei abgelöst. Grund dafür war die Wiederaufnahme der Produktion in der Cigar Lake-Mine in Saskatchewan, nachdem die COVID-19-bedingte Aussetzung im Juli 2021 aufgehoben wurde.



Australien hat die größten Uranressourcen, die noch nicht erschlossen sind

Die Uranproduktion in der Ranger-Mine in Australien, die Rio Tinto (RIO) gehört, wurde ja im Januar 2021 eingestellt und daher sank die Zahl der aktiven Uranminen in Australien von drei auf zwei. Australiens bekannte Uranressourcen sind jedoch die größten der Welt - fast ein Drittel der weltweiten Gesamtmenge und daher wäre hier u.U. eine mögliche Output-Steigerung wahrscheinlich.

Cameco (CCJ) - der Top-Uranproduzent aus Kanada mit Produktionsausfällen bis Ende 2023

Cameco (CCJ)
 verfügt über die lizenzierte Kapazität, jährlich mehr als 53 Millionen Pfund Urankonzentrate zu produzieren. Zudem kommen noch mehr als 464 Millionen Pfund nachgewiesene und wahrscheinliche Mineralreserven. Das Unternehmen ist auch ein Anbieter von Uranraffinations-, Umwandlungs- und Kraftstoffherstellungsdienstleistungen. Sein Landbesitz, einschließlich der Exploration, erstreckt sich über etwa 2 Millionen Hektar Land. DOCH Anfang September 2023 meldete Cameco (CCJ), dass man für den Rest des Jahres 2023 sehr wahrscheinlich Produktionsausfälle erleben wird, was bedeutet, dass die Angebotsseite enger sein wird als bisher erwartet. Und dies wäre der natürliche Katalysator, der den Uranpreis in den kommenden Monaten immer weiter nach oben treiben könnte. Der Konzern hat ja ein Marktupdate zu den Herausforderungen bei der Mine Cigar Lake und der Mühle Key Lake veröffentlicht, die sich voraussichtlich auf seine Produktionsprognose für 2023 auswirken werden. Der letzte Impuls kam hier von besser als erwarteten Q3-Zahlen, wobei man dank dem höheren Uran-Preis auch die Jahresprognose erhöht hat. Seitdem befindet sich die Aktie im Rally-Modus und zieht immer weiter Richtung Norden.

Produktionsausfälle sorgen für Verunsicherung

Dieser erwartete Produktionsausfall unterstreicht das wachsende Risiko der Versorgungssicherheit in einer Zeit, in der die Nachfrageaussichten nach Meinung des Cameco-Managements besser und dauerhafter denn je sind, wobei sich das Risiko von den Produzenten auf die Versorger verlagert hat. Die Ungewissheit darüber, woher die Versorgung mit Kernbrennstoffen kommen wird, um die wachsende Nachfrage zu befriedigen, treibt die langfristige Kontraktion weiterhin voran, und es gibt klare Beweise dafür, dass sich der breitere Uranmarkt zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt in Richtung einer wachsenden Anzahl von langfristigen Abnahmeverträgen bewegt. Grund für diese Entwicklung ist die Annahme, dass das knappe Uran-Angebot in den kommenden Jahren immer wieder auf eine weiter wachsende Nachfrage u.a., weil Atomkraft als GreenEnergy-Quelle angesehen wird, treffen wird, was unweigerlich in den steigenden Uranpreis münden dürfte. Und die Anfänge des möglichen Uran-Bullenmarktes kann man schon jetzt an der angelaufenen Erholung vom Uranpreis beobachten.



Der Brite namens  Yellow Cake plc.

Die Nummer drei ist die Aktie von Yellow Cake plc. Der Konzern ist ein in London notiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Jersey. Es ist ein auf Uran fokussiertes Unternehmen, das ein direktes Engagement am Spotpreis für Uran ohne Explorations-, Erschließungs-, Abbau- oder Verarbeitungsrisiko sowie an anderen kommerziellen Möglichkeiten im Uransektor bietet. Dies wird durch die Strategie des Unternehmens erreicht, physisches Triuranoctoxid (bekannt als U3O8) zu kaufen und zu halten, was angesichts des steigenden Uranpreises die Aktie bereits auf ein neues Allzeithoch gebracht hat. Zudem hat das Unternehmen Vereinbarung über die Lieferung von U3O8 mit KaZatomProm, dem größten Uranproduzenten der Welt, was zukünftig angesichts der thematisierten Produktionsausfälle bei Cameco eine positive Rolle spielen könnte.



Uranium Energy spekulative Story kommt endlich in Schwung

Schließlich ist es die Aktie von Uranium Energy (UEC), die mittlerweile am Breakout-Niveau zum neuen Allzeithoch angekommen ist. Und dies ist eine zunächst kleine, spekulative, dennoch mittlerweile interessante und Plausible Wachstumsstory. Der Konzern hat ja im vergangenen Jahr 2022 zum ersten Mal seit 2015 einen Umsatz von 23,16 Mio. USD und einen Gewinn von 5,25 Mio. USD gemeldet. Doch im Fiskaljahr 2023 lag der Umsatz bereits bei 164,59 Mio. USD bei einem Verlust von 3,31 Mio. USD. und dies könnte der tatsächlcihe Anfang einer sehr interessanten Story werden, zumal der Uran-Preis aktuell auf einem hohen Stand ist.

Die Transformation von Uranium Energy

Bis zuletzt hat UEC mit Kauf und Verkauf von Yellowcake (pulverförmiges Gemisch von Uranverbindungen) am Spotmarket spekuliert. Doch im November 2021 überraschte Uranium Energy mit der Ankündigung, die amerikanischen Betriebe von Uranium One zu erwerben, dem viertgrößten Uranproduzenten der Welt, der von Rosatom (Russlands staatliche Atomenergiegesellschaft), kontrolliert wird. Ende August 2023 gab man außerdem die Übernahme eines Portfolios von Projekten im Explorationsstadium im Athabasca Basin in Saskatchewan vom Bergbauriesen Rio Tinto (RIO) bekannt. Es war die dritte Akquisition im Athabasca-Becken in den letzten 12 Monaten. Damit ist der Konzern nun zum schnell wachsenden Uranproduzenten aufgestiegen. Diese entwicklung wurde auch von Marktanalysten honoriert, wobei man die Kursziele für die UEC-Aktie auf bis zu 8,25 USD (H.C. Wainwright) erhöhte.



Fazit

Abschließend
 ist es zu erwähnen, dass der Uran-Trend sehr spezifisch, kompakt und daher sehr übersichtlich ist. Sollte man sich also für etwas mehr Risiko entscheiden, so geht hier der Blick weiter Richtung kleinkapitalisierter Konzerne wie Energy Fuels (UUUU), Denison Mines etc.
Was uns angeht, so favorisieren wir global die Aktie von Cameco (CCJ), da sie vor dem Hintergrund der geschilderten Global-Uran-Story in Kombination mit dem günstigen politischen Momentum, wohl das beste CRV bietet.

Spekulativ interessant ist in dieser Hinsicht auch die Aktie des größten Uran-Produzenten der Welt KazAtomProm (KAP), die ebenfalls ein positives Rebound-Momentum zeigt. Gleichzeitig betrachte ich Sprott Physical Uranium Trust und Yellow Cake plc. weiterhin als attraktive Vermögenswerte, die man mit einer mehrjährigen Perspektive als kleinen Teil eines diversifizierten Portfolios im Sinne einer Buy&Hold-Strategie spielen könnte.

Der aktuelle Hot-Stock ist und bleibt Uranium Energy (UEC), zumal das Unternehmen aktuell eine wirklich sinnvolle Transformation durchläuft, was sich mittel- und v.a. langfristig auszahlen dürfte. Kernkraftwerke werden ja in den nächsten Jahren viele Uran-Lieferverträge abschließen müssen, und die laufende Minenproduktion liegt derzeit unter dem laufenden Verbrauchsniveau. So in etwa die aktuelle Story, die den heutigen Uran-Trend-Update begleitet.

Was den Uran-Preis-Anstieg in diesem Jahr angeht, so ist er einfach Mind-blowing, wenn man das so sagen darf. Und daher wäre hier zunächst etwas mehr Vorsicht im Sinne des Risikomanagements angebracht, da die Wahrscheinlichkeit einer Korrektur-Bewegung ganz einfach größer geworden ist. Langfristig sollte man vor dem Hintergrund einer vollkommen intakten Uran-Story eine jede Korrektur eher als eine nette Re-Entry-Chance mit einem besseren CRV betrachten.
 
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.

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