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Anlagetrend Social Media: Top-Dating-Stocks, die man im Blick haben solle!

Liebe Leser,

Dating-Apps sind im Digitalen Zeitalter nicht nur eine clevere Möglichkeit, nach Partnerschaft und Liebe zu suchen. Sie sind auch eine großartige Geschäftsmöglichkeit, die bei einer richtigen Organisation sehr lukrativ sein könnte. Als Wachstumstreiber gilt hier einerseits das biologische Bedürfnis zur Fortpflanzung und andererseits der Wunsch einer einsamen Lebensweise zu entkommt. Das Internet und explizit Smartphone haben diese Wachstumsfaktoren lediglich auf ein neues Format übertragen. Dabei ist diese Technologie in der Benutzung sehr einfach, was viele Menschen verschiedener Altersgruppen anlockt. Eine schnelle Registrierung und schon kann man mit einer kostenlosen Basis-Partner-Suche beginnen. Will man jedoch eine größere Auswahl und eine ggf. bessere Qualität von Anzeigen, so steht dem Nutzer gegen Aufpreis (meistens auf Abo-Basis) immer eine nette Upgrade-Möglichkeit auf Premium-Format zu Verfügung.

Dating-App-Unternehmen, die mit Partnersuche-Services Geld verdienen, profitieren also von natürlichen Faktoren, aber auch von Netzwerkeffekten und Skalierbarkeit. Im Wesentlichen handelt es hier hierbei um eine spezielle Nische des globalen Social-Media-Trends. Sollte die App dabei es tatsächlich schaffen, reale Menschen als Nutzer zu gewinnen, so startet sehr schnell der sog. Mundpropaganda-Effekt und schon kann sich der App-Betreiber eines schnellen natürlichen Wachstums erfreuen. Bei einer richtigen Organisation und gewissen Marketing-Tricks kann eine erfolgreiche App erhebliche Gewinnmargen abwerfen.

Die Wahrheit ist, dass im 21. Jahrhundert immer mehr Menschen diese Anwendungen nutzen, um ihre Partner zu finden und die COVID-Pandemie hat hier eine katalysierende Wirkung gehabt. Der Dating-App-Markt erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz von 5,61 Mrd. USD (Umsatz 2020 lag bei etwa 3,7 Mrd. USD), wobei sich die Anzahl der Nutzer von 294 Millionen in 2020 auf 324 Millionen erhöht hatte. Tinder war 2021 die am häufigsten heruntergeladene App, gefolgt von Bumble. Interessanterweise ist Tinder die beliebteste Dating-App in den USA, während Europäer eher auf Badoo-App stehen.

Markanteil-technisch ist Tinder (gehört dem Unternehmen Match Group (MTCH)) mit etwa 32 % führen. Doch das aufstrebende Unternehmen Bumble (BMBL) hat es mittlerweile geschafft, rund 22 % des Marktes (Marktanteil 2019 war bei rund 13 %) zu erobern. Beide Aktien sind derzeit stark angeschlagen, was allein charttechnisch ein sehr gutes CRV bei einer ersten Positionierung bietet. Doch, wenn man bedenkt, wie Online-Dating-Anwendungen dank neuen Technologien wie bspw. die künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen weiter voranschreiten können, entsteht hier eine plausible Annahme über eine langfristige Wachstumsstory, die im Groben einer Kombination von natürlichen Wachstumstreibern und dem technologischen Fortschritt entspringt. Und so kommen wir nun zu den Favoriten-Stocks, die man auf einer Rebound-Watchlist haben sollte.



https://viz.traderfox.com/peer-group-tabelle/US12047B1052/XNAS/bumble/aktien-2429662-18516138

Bumble (BMBL) und seine Tochtergesellschaft Badoo wurden von einer ehemaligen Führungskraft von Tinder der Match Group gegründet - Whitney Wolfe Herd - und die App hat sich mittlerweile zu einer der am schnellsten wachsenden Dating-Service-Story entwickelt. Der Börsengang des Unternehmens Anfang 2021 brachte 2,5 Mrd. USD in bar ein und zeichnet sich dadurch aus, dass es eines der wenigen von Frauen gegründeten und geführten Dating-Unternehmen ist. Bumble ist erfolgreich, weil es einen neuen Ansatz für soziale Netzwerke und Online-Dating verfolgt, der nicht zuletzt einem Frauen-spezifischen Blick auf Dating-Market und seine Technologie zu verdanken ist.

Die Grundfunktionen von Bumble und Badoo sind komplett kostenlos zu nutzen und das Unternehmen verdient sein Geld hauptsächlich mit einmaligen In-App-Käufen und Premium-Abonnements. In weniger als einem Jahrzehnt (Bumble wurde ja 2014 gegründet) hat dieser Top-Dating- und Relationship-Service Millionen von Nutzern weltweit angesammelt und expandiert immer noch rasant, was man auch zuletzt anhand von starken Q3-Zahlen und einer soliden Q4-Prognosse gesehen hat.

Charttechnisch kam die Aktie vor dem Hintergrund des globalen Marktabschwungs sehr stark runter hat sich jedoch im Bereich knapp über der marke von 20 USD stabilisiert. Fundammental betrachtet, war es ein hartes Jahr für Bumble. Die Aktien sind in den letzten 12 Monaten um 34 % gefallen, mehr als doppelt so viel wie der Rückgang des S&P 500, der im gleichen Zeitraum rund 14 % verloren hat.

Was die zuletzt gemeldeten Zahlen angeht, so stieg der Q3-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert um 16,8 % auf 232,6 Mio. USD (Konsens: 237,53 Mio. USD). Das EPS von 0,14 USD fiel jedoch besser als die erwarteten 0,01 USD aus. Was den Stocks kurzfristig abstürzen ließ, war die offerierte Q4-Prognoose, die schlechter als erwartet ausfiel. Der Q4-Umsatz wird aufgrund von Verzögerungen bei neuen Produkten bei nur rund 232-237 Mio. USD (Konsens: 254,46 Mio. USD) erwartet. Doch diese Zahlen spiegeln nicht das gesamte Bild wider. Zu beachten wäre hier bspw., dass allein der starke US-Dollar die Prognose um etwa 6 Mio. USD reduziert hat, während Produktverzögerungen eine lediglich temporäre Angelegenheit darstellen.

Operativ betrachtet, steigerte Bumble die Anzahl seiner zahlenden Nutzer um 400.000 auf 3,3 Millionen (Vorjahr 2,9 Millionen) und führte gleichzeitig neue Funktionen wie bspw. Optionen zur Geschlechtsidentifikation ein. Der App-Umsatz stieg dementsprechend um 28 % auf 181 Mio. USD und der durchschnittliche Umsatz pro User stieg von 22,81 USD auf 22,96 USD, was schon auf eine solide Entwicklung hindeutet. Bumbles Platz im Dating-App-Ökosystem bleibt ebenfalls stark, weswegen der scharfe Kursrückgang zu übertrieben sein dürfte. Zumal der Konzern weiterhin gutes Geld durch den Verkauf von Abonnements verdient. Eine Subscription kostet rund 20 USD pro Monat und ermöglicht Benutzern bei der Partnersuche unbegrenzte Wischbewegungen. Doch Bumble experimentiert mit anderen Möglichkeiten, um Benutzer dazu zu bringen, mehr auszugeben, z.B. indem sie Komplimente an Übereinstimmungen senden können. Und so verfügt der Konzern weiterhin über gewisse Wachstumspotenziale.



Der Top-Stock Nummer zwei ist selbstverständlich der Big-Player und Tinder-Besitzer Match Group (MTCH). Tinder ist dabei die größte, bekannteste und erfolgreichste Dating-App von Match. Es hat mehr als 11. Millionen zahlender Nutzer und Gewinnmargen von 35 %. Doch die der Konzern besitzt auch andere erfolgreiche Dating-Apps wie OkCupid und Hinge. Insgesamt kontrolliert Match etwa 72 % des gesamten Dating-App-Marktes nach monatlich aktiven Nutzern. Denn der Konzern hat rund 45 verschiedene Online-Dating-Marken, die sich auf verschiedene demografische Merkmale und Untergruppen konzentrieren, darunter Alter, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung und Weltregionen fokussieren. Match wurde zu Beginn des Internetzeitalters 1995 als Match.com gegründet. Damit verfügt das Unternehmen über die notwendige Erfahrung und eine gewisse Marktmacht, um die aktuelle Krise erfolgreich zu meistern, zumal der Markt für Dating-Apps ohnehin schon relativ groß ist, aber auch weiterwächst.

Die Gesamtausgaben für Online-Dating werden laut Grand View Research bis 2028 voraussichtlich 11 Mrd. USD erreichen (Aktuell 2022 erwartet man etwas mehr als 7 Mrd. USD). Das ist mehr als das Dreifache des Jahresumsatzes von Match. Doch, wenn MTCH mit seiner Qualität und Businesserfahrung überzeugt, punktet Bumble eher mit seinem schnellen Wachstumstempo. Und so ist es wahrscheinlich, dass auch BMBL in der Lage sein wird, im kommenden Jahr eine Outperformance zu erzielen. Denn das Wachstum von Bumble wird auch durch die Expansion in internationale Märkte vorangetrieben, wo das Unternehmen jetzt 50 % seines Umsatzes erzielt, verglichen mit 55 % für Match.



Schließlich ist es heute die Aktie des chinesischen Konzerns Hello Group (MOMO), die man auf der Watchlist haben sollte. China blockiert ja die meisten US-amerikanischen Social-Media-Apps, daher ist es nicht verwunderlich, dass beliebte Online-Dating-Apps wie Tinder und Bumble dort ebenfalls verboten sind. Das hat die Tür für die Hello Group geöffnet, die so etwas wie ein Hybrid zwischen Social Media und Online-Dating ist. Die beiden größten Apps von Hello sind Momo, eine Social-Media- und Video-Entertainment-App, und die Online-Dating-App Tantan, das im Wesentlichen eine Kopie von Tinder ist und die gleichen Swipe-basierten Funktionen verwendet.

Momo, die ihren Namen im Jahr 2021 auf Hello Group geändert hat, kam zuletzt wie alle Chinese-Tech-Unternehmen unter den starken regulatorischen Druck der chinesischen Regierung, was weiterhin ein sehr großes Risiko darstellt. Im Jahr 2019 wurde Tantan bspw. aus mehreren App-Stores entfernt, und das Unternehmen setzte Newsfeed-Posts von Momo und Tantan für einen Monat aus, da Bedenken bestanden, dass der Inhalt von der Regierung unter die Lupe genommen wurde. Dies führte dazu, dass das Geschäft fast zum Erliegen kam und die Einnahmen stagnierten. Zudem sah es so aus, dass man im Live-Streaming- und Video-Entertainment-Geschäft Nutzer an konkurrierende Plattformen wie Bilibili (BILI) verliert.

Die einzige sehr spekulative Story von Helllo Group basiert derzeit lediglich auf der Annahme eines unerwarteten Rückkehrs zum Wachstum, was vor dem Hintergrund eines globalen Wachstums des Dating-App-Marktes auch in China tatsächlich passieren könnte. Sehr fördern wäre hier auch die Aufhebung von strengen Pandemiebeschränkungen in China, doch derzeit sieht es leider nicht danach aus, weswegen man Hello Group bis auf Weiteres eher nur auf der Watchlist haben sollte.



Was uns angeht, so favorisieren wir eher die Aktien von Bummle, wenn man sich auf Wachstum fokussieren möchte, oder Match Group, wenn man etwas mehr Qualität haben will. Genau sie bieten derzeit eine aussichtsreiche Kombination aus einer insgesamt intakten Wachstumsstory, einer stark angeschlagenen charttechnischen Situation und einer robusten Entwicklung, was in eine charttechnische Rebound-Bewegung münden könnte.

Viel Erfolg und Bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: keine Eigenpositionen.

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