Meta-Aktie crasht nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Hallo Investoren, Hallo Trader,
"Wir entwickelten uns von Desktops über das Web zu Smartphones und von Text über Fotos zu Videos", so Meta-Chef Mark Zuckerberg vergangenes Jahr in einem Youtube-Video zu seinem neusten Projekt. Das sei jedoch nicht das Ende der Entwicklung, der nächste Schritt sei eine Plattform, die weitaus immersiver ist und man das Internet "erleben" kann – das Metaverse. In dieser virtuellen Parallelwelt könnte zukünftig eine neue Art des Zusammenlebens oder des Arbeitens entstehen. Zuckerberg ist fest davon überzeugt, dass die Zukunft in den virtuellen Welten liegt.
Die Entwicklung der virtuellen Welten kostet Unsummen
Im dritten Quartal investierte der Social-Media-Konzern eine zweistellige Milliardensumme in die weitere Entwicklung der virtuellen Realität. Allein im dritten Quartal des laufenden Jahres wurde für die Sparte Reality Labs ein operativer Verlust von rund 3,7 Mrd. USD ausgewiesen. Eine Entspannung sei in dem Bereich nicht in Sicht. Der Nachrichtensender ntv bezog sich dabei auf Angaben von Finanzchef Dave Wehner. Er sehe eine erhebliche Steigerung der Verluste bei Reality Labs im kommenden Jahr.
Gewinneinbruch bei Meta
Sowohl der Umsatz als auch der Nettogewinn der Facebook-Mutter sind im vergangenen Quartal zurückgegangen. Der Gewinn ist von über 9,1 Mrd. USD im Vorjahreszeitraum auf 4,4 Mrd. USD eingebrochen. Das Werbegeschäft ist angesichts der hohen Inflation und Ängsten bezüglich der sich verschlechternden Konjunktur unter Druck. Die Werbekunden dürften sich auch künftig zweimal überlegen, ob sie in eine Facebook-Anzeige investieren.
Ein weiterer Faktor ist die starke Konkurrenz der Video-Plattform Tiktok. Der Hype um die Kurzvideoapp belastet das Geschäft von Instagram. Zudem bedrohen die jüngsten Datenschutzregeln von Apple die Profitabilität im Werbegeschäft. Denn das Betriebssystem für iPhones erschwert eine Personalisierung von Anzeigen, dadurch gelten sie als weniger effektiv und bringen einen geringeren Umsatz. Die Prognose des Erlöses für das Gesamtjahr liegt in einer Spanne von 30 – 32,5 Mrd. USD.
Neben Instagram gehört auch Whatsapp zu den Produkten von Meta. Dabei bleibt ein großes Rätsel warum der Messaging-Dienst keinen "Service-Button" für Mobilität, Essenslieferungen, Shopping etc. implementiert. Das Silicon-Valley träumt von der "everything-app", der Meta-Chef hat hier mit WhatsApp eine gute Ausgangsposition, aber es wurde seit Jahren nichts dergleichen eingeführt.
Die Anleger waren über die Veröffentlichung der Zahlen nicht erfreut. Die Meta-Aktie verlor im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch zeitweise zweistellig.
Ich wünsche euch eine schöne Woche.
Bis zum nächsten Mal
Luca Bißmaier