SAP überrascht positiv dank Cloud und Euroschwäche
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Europas größter Softwarehersteller SAP konnte mit seinen Quartalszahlen heute Morgen positiv überraschen. Die Aktie steht aktuell 4% im Plus.
Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage in Europa, stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 7,84 Milliarden Euro. Zwei Drittel dieses Zuwachses stammen allerdings von Währungseffekten. Der schwache Euro bzw. der starke Dollar sorgten für diesen Aufwind.
Der Trend zur Abkehr bei den Softwarelizenzen setzte sich fort. Das große Umsatzplus kam durch das erklärte Wachstumsfeld der Cloud zustande. Getrieben von der Kernsoftware S/4 Hana stiegen die Umsätze in dem Bereich um 38%.
Allerdings sackte unter dem Strich der Nettogewinn von SAP um 61 Prozent auf 547 Millionen Euro ab. Das Management hatte im Vorfeld bereits darauf hingewiesen, dass Investitionen in das Cloudgeschäft auf den Ergebnissen lasten würden. Zudem haben die Beteiligungsergebnisse des Risikokapitalfonds Sapphire Ventures vor einem Jahr die Gewinne deutlich in die Höhe getrieben. Das kam diesmal durch die schwierige Lage an den Kapitalmärkten nicht zustande. Einen eher unbedeutenden Einfluss hatte im dritten Quartal die Aufgabe der Geschäfte in Russland und Belarus. Im April hatte SAP nach Vorwürfen des Zauderns angekündigt, sich wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine komplett aus Russland und Belarus zurückzuziehen und damit auch die Verträge von Bestandskunden zu beenden. Im Juli hatte Finanzvorstand Mucic in Aussicht gestellt, dass dies bis Jahresende passieren soll.
Abschließend bestätigte das Management um Chef Christian Klein seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für dieses Jahr. Es wird trotz der positiven Überraschung immer klarer, dass Salesforce als größter Anbieter für Unternehmenssoftware an SAP vorbeizieht. Damit hatten sie sich vor ein paar Tagen bereits stolz gebrüstet. Noch bessere Perspektiven hat aber sicherlich die neue Generation an Softwareunternehmen, über die wir im Magazin Growth in der letzten Woche berichtet haben.