Thyssenkrupp Nucera hat heute (7. Juli) erfolgreich seinen Börsengang vollzogen und ist mit einem leichten Kursgewinn in den Handel gestartet. Die Nucera-Aktie stieg am Freitagmorgen bereits in der Spitze um 5 % auf 21 Euro. Die Wasserstofftochter des Industriekonzerns hat ihre Aktien für 20 Euro pro Stück ausgegeben, was in etwa der Mitte der angebotenen Preisspanne entspricht. Dadurch wird Thyssenkrupp Nucera mit 2,53 Mrd. Euro bewertet.

Erster IPO seit einem halben Jahr

Der Börsengang von Nucera ist die erste Neuemission an der Frankfurter Börse seit ungefähr einem halben Jahr. Durch den Börsengang erlöst Nucera insgesamt 605 Mio. Euro, einschließlich der Mehrzuteilungsoption. Davon fließen dem Unternehmen 526 Mio. Euro zu und der Rest geht an die Konsortialbanken, die den Börsengang betreuen. Nucera will die Mittel nutzen, um das Geschäft mit der Wasserstofftechnologie weiter auszubauen.

Obwohl Investoren in letzter Zeit bei vielen Neuemissionen Geld verloren haben und die Kurse von Unternehmen im Wasserstoffsektor derzeit unter Druck stehen, äußert sich das Unternehmen zuversichtlich. Der Finanzvorstand von Thyssenkrupp Nucera, Arno Pfannschmidt, betont, dass sich der Markt belebt habe und die Volatilität deutlich gesunken sei. Obwohl das Marktumfeld anspruchsvoll sei, sei der Zeitpunkt für Nucera dennoch richtig.

Thyssen-Krupp reduziert seine Beteiligung - Saudis steigen ein

Die Platzierung des Ausgabepreises von Thyssenkrupp Nucera in der Mitte der Preisspanne wird positiv bewertet. Zudem haben sich zwei Cornerstone-Investoren, der saudische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) und der Paribas Energy Transition Fund, an dem Börsengang beteiligt. Diese Investoren bringen Stabilität in den Markt und signalisieren anderen Marktteilnehmern, dass das Angebot von Nucera eine hohe Nachfrage verzeichnet.

Thyssenkrupp plant, seine Beteiligung an Nucera im Zuge des Börsengangs von derzeit 66 Prozent auf 50,2 Prozent zu reduzieren. Der italienische Partner De Nora wird weiterhin 34 Prozent halten, während 24 Prozent der Aktien im Streubesitz sein werden.

Investitionen in Höhe von 500 Mio. bis 2026

Nucera ist ein Experte in der Entwicklung von Elektrolyseanlagen für die Herstellung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab. Das Unternehmen hat weltweit bereits über 600 solcher Anlagen installiert. Die Fokussierung von Nucera liegt derzeit auf Europa und Nordamerika, wobei die USA besonders gute Wachstumschancen aufgrund der Fördermaßnahmen des Inflation Reduction Act (IRA) bietet.

Der Börsengang von Nucera ermöglicht es dem Konzern, die hohen Investitionen, die in den kommenden Jahren getätigt werden sollen, zu bewältigen. Nucera plant beträchtliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie weitere Investitionen, um sich international gegen Wettbewerber zu behaupten. Insgesamt sollen bis 2026 rund 500 Mio. Euro für diese Zwecke eingesetzt werden.