Multitalent Fortunalista - neben der Finanzbloggerin ist sie auch noch Buchautorin und hat einen Onlinekurs
Liebe Leser,
wussten Sie, dass für 3 von 4 Frauen die Ruhestandsplanung das wichtigste Finanzbedürfnis ist, aber sich lediglich 1 von 5 Frauen für das Thema Vermögensaufbau interessieren (Quelle: UBS Women's Wealth Studie)? Dieses Problem hat Margarethe Honisch früh erkannt und hilft seitdem mit ihrem Finanzblog Fortunalista Frauen, ihre finanziellen Ziele im Leben zu erreichen (hier geht's zum Blog). Damit ist Sie sehr erfolgreich, wodurch bereits der namenhafte Piper Verlag auf sie aufmerksam wurde. Außerdem schreibt sie mittlerweile als Kolumnistin für Business Insider. Mehr über Margarethe erfahren Sie in diesem Interview.
Hallo Margarethe, wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Autorin, Speakerin und Finanzkolumnistin – und habe mir zur Aufgabe gesetzt, Frauen zu helfen, ihre finanziellen Ziele im Leben zu erreichen.
Wie bist Du auf die Idee zu deinem Instagram Account gekommen?
Angefangen hat alles im April 2017 als ich meinen ersten Blogbeitrag veröffentlicht habe mit dem Ziel, Frauen auf das Thema Finanzplanung aufmerksam zu machen. Daraus ist dann recht schnell der Instagram-Kanal entstanden. Ich wollte vor allem Frauen ansprechen, für die das Thema noch nicht so präsent ist. Damals bestand Instagram hauptsächlich aus Fotos zu Beauty, Fashion und Reisen. Genau diese Frauen wollte ich erreichen und zeigen, dass es noch ein anderes tolles und wichtiges Thema da draußen gibt.
Fortunalista auf Instagram
Welche Zielgruppe spricht dein Blog an?
Wir sprechen Frauen jeden Alters an, da man für die eigene Finanzplanung weder zu jung noch zu alt ist. Unsere Kundinnen hingegen sind meist zwischen Mitte 30 bis Mitte 50. Das sind Momente, wo Familienplanung ansteht oder die Rente in Sicht ist und man nochmal eine ganz andere Sichtweise auf die eigenen Finanzen bekommt.
Beim Lesen deines Blogs scheint es, als ob bei dir ein Umdenken beim Thema Investieren und Altersvorsorge stattfand. Wie kam es dazu?
Oh ja, das war eine richtige Reise. Nach meinem Studium war ich erst ein totales Opfer der Lifestyle-Inflation und habe das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen. Irgendwann kam das schlechte Gewissen. Also habe ich mich informiert, was ich mit meinem Geld sonst machen kann und bin schnell auf Aktien und ETFs gestoßen. Von da an ging alles recht schnell und ich habe kurzerhand ein Aktiendepot eröffnet und angefangen zu investieren. Das war ca. 2014. Seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen.
Welche Strategie verfolgst Du bei deiner Geldanlage?
Ich habe anfangs eher ohne konkrete Strategie mit zwei ETFs angefangen. Erst später habe ich gemerkt, wie wichtig es ist, eine Strategie zu verfolgen. Da ich dabei trotzdem flexibel bleiben möchte, verfolge ich mittlerweile eine Core-Satellite-Stategie. Wobei meine Risikoprofil eher auf "chancenorientiert" steht und daher auch Kryptowährungen als Satelliten fungieren. Das ist für mich auch das Schöne an Investitionen: Man kann sich alles so individuell gestalten, wie man möchte.
Du hast ein eigenes Buch geschrieben, welches im Piper Verlag veröffentlicht wurde. Wie kam es dazu?
Ja, und fast wäre es nie dazu gekommen. Der Blog war gerade einmal ein halbes Jahr alt, als ich plötzlich eine Mail vom Piper Verlag bekam. Darin stand, ob ich nicht Lust hätte, ein Buch zum Thema Finanzen zu schreiben. Ich dachte erst, jemand hätte sich einen Scherz erlaubt und wollte die Mail schon fast löschen. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass beim Piper Verlag Fortunalista-Leserinnen waren, denen meine Artikel gefielen. Und so kam es schließlich zum Buchvertrag und im Herbst 2019 zur Veröffentlichung von "Easy Money".
Easy Money, erschienen im Piper Verlag
Und worum geht es in deinem Buch?
Ich wollte damals ein Buch schreiben, wie ich es mir am Anfang selbst gewünscht hätte: Mit hilfreichen Erklärungen, interessanten Studien und konkreten Umsetzungstipps. Aber auch ein Buch, das humorvoll geschrieben ist und Spaß macht. Letztendlich stecken in dem Buch auch meine Erfahrungen und Learnings, die ich in den ersten Jahren gemacht habe. Das Buch richtet sich dabei nicht nur an Frauen, sondern an alle jungen Menschen, die endlich mehr Durchblick bei ihren Finanzen haben möchten. Aktuell arbeite ich übrigens am nächsten Buch. Dieses erscheint auch wieder im Piper Verlag, wird aber ganz anders sein als Easy Money.
Welche Tipps würdest du speziell Frauen geben, die gerade erst mit der Geldanlage starten wollen?
In meinen Kursen und Vorträgen habe ich mittlerweile ziemlich gute Insights darüber bekommen, womit Frauen am meisten hadern. Das größte Problem ist, dass sich viele Frauen nicht zutrauen, es selbst schaffen zu können. Viele übergeben die eigene Finanzplanung dann an den Partner oder den Kundenberater bei der Bank. Damit schieben sie dann auch die Verantwortung von sich weg. Der erste Schritt muss also sein, aus diesem Gedankenkreis des "Ich kann das nicht" herauszukommen. Ich sage meinen Teilnehmerinnen immer, Finanzwissen kann man erlernen – das ist kein angeborenes Talent. Neben der Wissensvermittlung sehe ich daher auch die Motivation und mentale Unterstützung als eine unserer wichtigsten Aufgaben bei Fortunalista.
Welche Ziele hast Du für die nächsten 5 Jahre?
In diesem Jahr ist bereits so viel passiert: Mittlerweile unterstützen mich vier tolle Frauen bei Fortunalista. Das Team und unsere Aufgaben wachsen wahnsinnig schnell. Schon 2022 möchten wir noch mehr Frauen ermöglichen, am 6-wöchigen Programm Fortunalista Bootcamp teilzunehmen. Dabei lernen die Teilnehmerinnen, wie sie ihre Finanzen strukturieren und ihre Geldanlage eigenständig umsetzen können. Bisher mussten wir aus Kapazitätsgründen die Anmeldephase immer vorzeitig schließen. Das soll sich nun ändern. Außerdem arbeiten wir an einer Community-Plattform, die sich ehemalige Bootcamp-Teilnehmerinnen gewünscht haben. Denn auch das habe ich gemerkt: Wenn Frauen sich erst einmal ans Investieren herantrauen, dann haben sie auch Spaß daran und möchten weitermachen.
Vielen Dank für das Interview!
(Das Interview führte Philipp Karges)