Deutsche EuroShop – Werden Risiken von Anlegern überbewertet?
Vielleicht liege die Entwicklung in den letzten Jahren am besonderen Geschäftsmodell des MDAX-Konzerns in der Immobilienbranche. Deutsche EuroShop habe sich auf Investments in Shoppingcenter an erstklassigen Standorten spezialisiert. Und genau diese Ausrichtung auf den stationären Handel lasse die Anleger laut Börse Online am langfristigen Erfolg des Unternehmens zweifeln. Es werde befürchtet, dass Shoppingcenter im Allgemeinen und damit auch Deutsche EuroShop zunehmend durch Onlinehändler wie Amazon unter Druck geraten dürften.
Inzwischen werde die Aktie mit einem erheblichen Abschlag zum Nettovermögenswert gehandelt, der bei 41 Euro liege. Im laufenden Geschäftsjahr sei mit geschätzten Einnahmen auf Immobilienbewirtschaftung in Höhe von 2,50 Euro je Aktie zu rechnen. Das Unternehmen werde damit mit einer Einnahmen-Rendite von über 7 % bewertet. Laut Börse Online sei das billig. Die Risiken würden von Anlegern überbewertet. Deutsche EuroShop habe Verträge mit einer durchschnittlichen Restmietlaufzeit von 5,7 Jahren. Lediglich bei 10 % der Verträge ende die Miete vor 2020. Außerdem sei es auch dem MDAX-Konzern gelungen, die Zinskosten dank günstigerer Refinanzierungen zu senken. Dadurch könne der Konzern die Belastungen in den kommenden Jahren um 2 Prozentpunkte senken.
Zudem wisse Deutsche EuroShop als solider Dividendenwert zu überzeugen. Zuletzt habe man 1,40 Euro je Aktie ausgeschüttet. Es sei anzunehmen, dass die Dividende in Fünf-Cent-Schritten in den kommenden Jahren angehoben werde. Börse Online rät angesichts dieser Ausgangslage mit einem Kursziel von 40 Euro zum Kauf (rund 14 % Potenzial).
Aktuell gibt es andere Analysten, die mit Kurszielen von 42,50 bis 47 Euro noch deutlich höheres Kurspotenzial für die Aktie sehen als Börse Online. Jedoch hat lediglich Berenberg kürzlich das Buy-Rating und Kursziel von 43 Euro bestätigt. Analyst Kai Klose hob die Stabilität und Berechenbarkeit der Dividende bei Deutsche EuroShop hervor.
Andere Analysen mit höheren Kurszielen resultieren allerdings nur aus Abstufungen. So reduzierte die britische Investmentbank HSBC das Kursziel für die Aktie der auf Einkaufzentren spezialisierten Immobiliengesellschaft Mitte Juni von 47,50 auf 42,50 Euro und korrigierte das Rating von "Buy" auf "Hold". Auch das aktuell höchste Kursziel von 47 Euro für die MDAX-Aktie resultiert aus einer Kurszielsenkung. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux revidierte Ende Mai das alte Ziel von 50 auf 47 Euro. Analyst Thomas Neuhold senkte das Kursziel für Deutsche EuroShop, da die niedrige Inflation das Umsatzwachstum begrenzen könnte.
Charttechnische Situation: Die Probleme der Aktie sind nicht neu. Schon seit 2015 krankt der Chart. Ein klarer Abwärtstrend wurde etabliert. Negativ ist zudem, dass zuletzt die Horizontalunterstützung mit einer Kurslücke unterschritten wurde. Nun findet zunächst einmal ein Rücklauf an den neuen Widerstand bzw. der Lückenschluss statt. Was danach passiert, wird über die nähere Zukunft des MDAX-Papiers entscheiden. Szenario 1: Nach dem Rücklauf an den Horizontalwiderstand beginnt die Aktie wieder zu fallen und setzt den vorherrschenden Trend fort. Szenario 2: Der Lückenschluss klappt und es gelingt auch noch der Ausbruch über die Horizontale. Dann wäre eine Erholung bis zur Abwärtstrendlinie möglich.
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Bildherkunft: Deutsche EuroShop