Die Namen der europäischen Aktien mit den größten Insider-Käufen und -Verkäufen in diesem Jahr im Überblick
Transaktionen von Unternehmensinsidern mit den Aktien des eigenen Unternehmens erhalten von Seiten der Anleger viel Beachtung. Zu tun hat das mit der Annahme, dass Firmeninsider am besten darüber informiert sein dürften, wie es geschäftlich gerade im jeweiligen Unternehmen läuft. In Europa hat sich die Summe der Insider-Käufe in 2021 laut der Bank of America verdoppelt. TraderFox berichtet und zeigt die Listen mit den Namen jener Unternehmen, die in diesem Jahr die meisten Insider-Käufe und -Verkäufe verzeichneten.
Mitglieder des Managements oder ihnen nahestehenden Personen sind in Europa und in den USA dazu verpflichtet. Käufe und Verkäufe von Aktien des eigenen Unternehmens zu melden. Diese Insider-Transaktionen bzw. Directors' Dealings erfahren viel Beachtung. Denn die einfache Annahme der Anleger lautet, dass Insider dank ihrer führenden Stellung in den jeweiligen Unternehmen einen Informationsvorsprung gegenüber den externen Marktteilnehmern besitzen. Das wiederum führt zu der Annahme, dass es sich bei Insider-Käufen ebenfalls lohnen könnte zu kaufen und bei Insider-Verkäufen zu verkaufen.
Wie gut das Konzept letztlich in Sachen Performance funktioniert, dazu gibt es diverse Studien, die zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Aber die Grundidee ist durchaus stichhaltig und Fakt ist jedenfalls, dass sich viele Marktteilnehmer wie bereits erwähnt ganz einfach dafür interessieren, welche Käufe und Verkäufe Insider tätigen.
Tipps von Putnam zum Insider-Trading-Konzept
Werbung für das Konzept macht auch Gerard P. Sullivan, Portfoliomanager des Putnam Multi-Cap Core Fund, den er sagt folgendes: "Das Studium der Handlungen von cleveren Insidern war für uns schon immer ein wertvolles Anlageinstrument. Meistens sind Insider-Aktivitäten nicht sehr aufreizend, und Insider-Verkäufe bedeuten in der Regel sehr wenig. Bestimmte Arten von Insiderkäufen können jedoch viel aussagen. Wir sind der Meinung, dass sie oft einen ausgezeichneten Einstiegspunkt für eine bestimmte Aktie oder eine Gruppe von Aktien darstellen."
Und weiter: "Betrachten wir die Bedeutung von Insiderkäufen: der Kauf von Aktien eines Unternehmens durch einen Direktor, eine Führungskraft oder einen leitenden Angestellten des Unternehmens. Wenn Menschen bereit sind, einen beträchtlichen Teil ihres eigenen Geldes in ein Unternehmen zu investieren, das sie als Insider gut kennen, sollten wir aufmerksam werden. Bei der Bewertung von Insider-Käufen sind für uns einige Kriterien wichtig, andere können ignoriert werden. Erstens neigen wir dazu, auf Optionen basierende Insiderkäufe zu ignorieren. Dies liegt daran, dass der Insider einen niedrigeren Preis für den Besitz von mehr Aktien zahlt oder gezahlt hat, als wir am Markt zahlen können. Wir neigen auch dazu, kleine Käufe zu ignorieren, da sie möglicherweise nicht viel Überzeugung zeigen. Kleine Käufe könnten einfach nur kosmetische Maßnahmen der Unternehmensleitung sein, um zu zeigen, dass sie Vertrauen in ihre eigene Führung haben."
In dieser Hinsicht gibt es noch weitere Kniffe, aber diese alle zu erläutern würde an dieser Stelle zu weit führen. Stattdessen kommen wir jetzt zu den Ergebnissen der von Insidern in diesem Jahr bei europäischen Unternehmen getätigten Käufen und Verkäufen.
Netto-Aktienkäufe von Führungskräften in Europa doppelt so hoch wie im Jahr 2020
Die Daten stammen dabei aus einer aktuellen Publikation der Bank of America. Darin ist auch davon die Rede, dass zum Stand von Mitte Dezember europäische Aktien seit Jahresbeginn leichte Nettoabflüsse von 0,1Mrd. USD verzeichneten. Dahinter verbergen sich erhebliche Abflüsse aus aktiv gemanagten Fonds (20 Mrd. USD), die durch Zuflüsse in passive Fonds (20 Mrd. USD) größtenteils ausgeglichen wurden.
Ganz anders dagegen das Bild bei den Insider-Transaktionen. Den Angaben zufolge verbuchten europäische Unternehmen im Jahr 2021 Netto-Aktienkäufe von Führungskräften im Wert von 14 Mrd. EUR und somit doppelt so viel wie im Jahr 2020.
Kommunikationsdienstleister und niederländische Unternehmen verzeichneten dabei auf Branchen- und Länderebene den größten Anstieg der Netto-Insiderkäufe, während Finanzwerte und spanische Gesellschaften den größten Rückgang verzeichneten.
Nettomarktwert der Insiderkäufe (gekaufte Aktien - verkaufte Aktien, in Mrd. EUR) pro Land in den Jahren 2020 und 2021 YTD
Nettomarktwert der Insiderkäufe (gekaufte Aktien - verkaufte Aktien, in Mrd. EUR) pro Sektor in den Jahren 2020 und 2021 YTD
Die nachfolgende Tabelle zeigt die 25 europäischen Aktien mit dem größten Nettomarktwert an Insiderkäufen im Jahr 2021. Wie der Aufstellung zu entnehmen ist, verzeichneten Vivendi, Anheuser-Busch InBev und Alstom im Jahr 2021 die größten Netto-Insiderkäufe.
Top 25 der europäischen Aktien mit den größten kumulierten Netto-Insiderkäufen im Jahr 2021 (Marktwert der gekauften und verkauften Aktien)
Die zweite Tabelle zeigt die 25 europäischen Aktien mit dem größten Nettomarktwert an Insiderverkäufen im Jahr 2021. Wie zu sehen ist, verzeichneten B&M European Value Retail, Aena und EQT die größten Insiderverkäufe im laufenden Jahr.