Portfoliocheck: Tiger Cub Steve Mandel und sein Gewinnerportfolio!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Steve Mandel wurde als jüdischer Amerikaner im Jahre 1956 geboren. Nach seinem Abschluss an der Phillips Exeter Academy folgte im Jahre 1978 sein Bachelor of Arts am Dartmouth College sowie sein M.B.A. an der renommierten Eliteuniversität Harvard. Nach ersten Berufserfahrungen beim Unternehmensberater Mars & Co., bei denen Mandel als Senior Berater tätig war, packte ihn schließlich die Begeisterung für die Finanzmärkte. Wenig verwunderlich nahm er im Alter von 28 Jahren einen Job als Analyst beim Investmenthaus Goldman Sachs & Co. an. Seine jedoch wohl beste Entscheidung folgte im Jahre 1990, als Steve Mandel als einer von wenigen eine Stelle als Analyst beim damals revolutionären Hedgefonds Tiger Management und dessen Gründer Julian Robertson bekam.
Unter den schützenden Händen von Robertson entwickelte sich der damals 34-jährige Mandel so zu einem der bedeutendsten Investoren unserer Zeit. Nach sieben lehrreichen Jahren verließ der ambitionierte Lehrling schließlich seinen Arbeitgeber und gründete im Jahre 1997 den unter seiner Regie stehenden Hedgefonds Lone Pine Capital LLC. Neben dem unbezahlbaren Wissen nahm Mandel zudem den Titel "Tiger Cub" aus der Zeit bei Robertson mit.
Mit verwalteten Geldern in Höhe von 23 Mrd. USD gehört der Lone Pine Capital LLC zu den größten Hedgefonds unserer Zeit. Die Berechtigung hierfür liefert Steve Mandel mit einer unglaublichen Performance. Mit einer durchschnittlichen Rendite von 23 Prozent in den letzten 11 Jahren vermochte der Investor eindrucksvoll zu überzeugen. Doch nicht nur seine Investoren konnten sich über solch sagenhafte Gewinne ausgelassen freuen. Das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes schätzt Mandels derzeitiges Vermögen auf 2,5 Mrd. USD. Eine klassische Win-Win Situation. Somit sollten wir nun mit Spannung zu den letzten Geschehnissen blicken:
Umschichtung sowie Neupositionierung im Finanzwesen – Q/Q Turnover von 18%!
Mit einem Q/Q Turnover von 18% gehört Steve Mandel zu den aktiven Investoren. Es bedeutet, das 18% des Hedgefonds-Kapitals im letzten Quartal umgeschichtet wurde. Vergleicht man diese Kennzahl mit Warren Buffett ( 10%) oder David Einhorn (7%), lassen sich teils erhebliche Unterschieden vermerken.
Mit Blick auf das vergangene Quartal gab es mit insgesamt sieben Neupositionierung sowie 13 Zukäufen einige Veränderungen im Depot. Den größten Zukauf vermeldete man mit einem 500 Mio. USD Einstieg beim Online-Bezahldienst PayPal. Der Mutterkonzern Ebay brachte die Tochtergesellschaft auf Druck aktivistischer Investoren Ende 2015 als eigenständiges Unternehmen an die Börse. Weitere Einstiege vollführte man bei PNC Financial Services Group sowie der Bank of America. Allgemein lässt sich Zunehmens eine stärke Gewichtung des Finanzsektors feststellen. Machte der Finanzsektor noch bis zuletzt nur drei Prozent des Gesamtdepots aus, liegt der Anteil mit nun 12% deutlich höher.
Mit 22 Teilverkäufen sowie sechs Sold Outs gab es zudem auch auf der Verkaufsseite rege Bewegungen. Hier führen die Transaktionen bei eBay und Monster Beverage die Liste an. Bei beiden Titeln stieg der Guru nach missglückten Engagements mit einem Nullsummenspiel wieder aus. Bei Dollar Tree, Yum Brands sowie Priceline Group fuhr man nach ansehnlichen Gewinnen die Ernte in trockene Tücher:
Keine einzige Verlustposition unter Top 20 Positionen - Das 20 Mrd. USD Gewinnerdepot!
Mit 41 gehaltenen Positionen ist der Lone Pine Capital ausreichend diversifiziert. Die Marktkapitalisierung der gehaltenen Werte beläuft sich derzeit auf unglaubliche 20 Mrd. USD! Wie bereits erwähnt ist Steve Mandel ein Experte im Technologie- sowie IT-Sektor. Hier verfügt der Guru über ausreichend Wissen, um regelmäßig Kapital aus dem Markt zu ziehen. Wenig überraschend stammen alleine sieben der zehn größten Positionen aus den genannten Branchen. Sie sind zudem die klaren Outperformer im Depot.
Anteile der Social-Media-Plattform Facebook führen mit derzeitigen Buchgewinnen in Höhe von 372 Mio. USD die Liste der Gewinner an. Nach Verlustpositionen sucht man vergeblich. Selbst unter den Top 20 gehaltenen Positionen befindet sich keine einzige Investition im Verlustbereich!
Steve Mandel fährt eine eher kurzfristige Investmentstrategie. Kaum eine Position wird länger als wenige Jahre gehalten, meist nur für sechs bis 24 Monate. Doch die angewandte Strategie ist äußerst erfolgreich. Neben einem sensationellen Riecher für mittelfristige Kursbewegungen machen strikte Regelwerke des Money-Risk-Management große Anteile seines Erfolges aus. Läuft eine Position gegen ihn, werden die entstandenen Verluste schnell begrenzt!
Ich vermag sogar zu behaupten, dass wohl die meisten fehlgeschlagenen Werdegänge an der Börse auf ein fehlendes Money-Risk-Management zurück zu führen sind. Es sollte bei Tradern sowie Investoren oberste Priorität haben. Legenden wie Jesse Lauriston Livermore und William O'Neil haben die Bedeutsamkeit dieser Thematik ausführlich bewiesen!
Untenstehend habe ich für Sie wie üblich die derzeit 10 größten Positionen nochmals aufgelistet. Auf einige dieser Werte möchte ich im Anschluss genauer eingehen:
Position 2: Charters Communications Umstrukturierung trägt erste Früchte!
Mit Charter Communications befindet sich der derzeit zweitgrößte Kabelbetreiber der USA im Portfolio. Der Konzern bietet hierbei seinen 30 Millionen Kunden Breitbandnetzwerke für diverse Nutzungsmöglichkeiten wie dem digitalen Fernsehen, dem aufstrebendem Video-on-Demand oder auch Internet- sowie Telefondienste an. Zuletzt bewies CEO Thomas Rutledge Mitte 2016 durch die Bekanntgabe einer Megaübernahme der Konkurrenten Time Warner Cable und Bright House Networks erneut sein geschäftliches Können und sorgte für reichlich Schlagzeilen. Der Kaufpreis beider Unternehmen summierte sich auf über 65,5 Mrd. USD! Charter stieg hierdurch rasant zum drittgrößten Pay-TV-Anbieter in Amerika auf. Heute laufen Time Warner sowie Bright House zusammen unter der neuen Marke Charter Spectrum.
Durch die stärkere Positionierung im wachsenden Pay-TV Markt spricht vieles für eine weiterhin rosige Zukunft bei Charter Communications. Zuletzt konnten das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2016 mit Umsatzerlösen in Höhe von 29 Mrd. USD von sich reden machen. Durch den Milliardenzukauf im vergangenem Jahr darf Charter nun auch Millionen von neuen Kunden und somit Abonnements sein Eigen nennen. Das macht sich vor allem durch Synergie- sowie Cross-Selling-Effekte nun Zunehmens bei den Margen vermerkbar. Nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 270 Mio. USD in den Büchern stand, konnte man im Geschäftsjahr 2016 mit einem Gewinn von 3,5 Mrd. USD oder 15,94 USD je Aktie durchaus überzeugen. Das 2016er KGV liegt somit bei überschaubaren 20. Laut Charter Communications sollte 2017 ein weiteres starkes Wachstumsjahr werden.
Zudem konnte Charter auch zuletzt charttechnisch von sich reden machen. So bildete die Aktie seit Februar 2017 eine flache Flat-Base aus, die mit dem überschreiten der 333 USD-Marke ein neues Kaufsignal auslösen würde. Sollte dieses Szenario eintreffen, spricht vieles für weiter steigende Kurse.
Position 4: Activision Blizzard – Das Gelbe vom Ei!
Activision Blizzard ist das Apple der Spieleindustrie! Das Unternehmen vertreibt und entwickelt Spiele für Konsolen, Computer sowie Mobile-Games. Dabei sind vor allem die unglaublich starken Marken das Herzstück der Amerikaner. Hits wie World of Warcraft, Overwatch, Call of Duty oder auch Diablo und Starcraft sind der Inbegriff der Gaming-Szene! Sie begeistern bereits seit Jahrzehnten Millionen von Gamern rund um den Globus. Für ein baldiges Ende dieser Tatsache gibt es keine Indizien.
Mit King Digital Entertainment, die Blizzard im Jahre 2015 für 5,9 Mrd. USD aufkaufte, sind sie nun auch im Mobile-Gaming-Markt ganz vorne mit dabei. Hier sollten die Spiele Candy Crush sowie Farm Heroes vielen ein Begriff sein. Das Unternehmen verzeichnet aktuell rund 447 Millionen Nutzer pro Monat für all seine Plattformen!
Activision Blizzard versucht sich auch außerhalb der Online-Welten zu etablieren. Die eigens dafür gegründete Consumer Products Division hat die Aufgabe, Spielzeug und Zubehör der beliebtesten Activision-Spiele zu entwickeln. Partnerschaften mit großen Retailern wie Wal-Mart oder GameStop bestehen schon seit längerer Zeit. Tim Kilpin soll nun auch die eigene Produktion solcher physischen Produkte auf den Weg bringen. Zuvor hatte der Manager zuvor beim Spielzeughersteller Mattel und bei Walt Disney gearbeitet. Er leitete dort die globalen Vertriebs- und Marketingoperationen. Activision sieht sich mit Kilpin in der Lage auch in diesem Geschäftsfeld stetig wachsende Einnahmen zu generieren.
Der spürbare Aufwind lässt sich zudem auch in den Büchern erkennen. So vermochte das Unternehmen in allen vier vergangenen Quartalen zu überzeugen. Analystenerwartungen wurden regelmäßig übertroffen. Im abgelaufenen vierten Quartal lag das EPS bei 0,92 USD. Erwartet wurden lediglich 0,73 USD. Das starke Weihnachtsgeschäft beflügelte den Umsatz im abgelaufenen Quartal erneut. Die Sparte für Computerspiele konnte im Vergleich zum Vorjahr um 83% zulegen! Das 2018er KGV liegt für solch ein Qualitätsunternehmen bei moderaten 20. Bei weiter anhaltendem positiven Newsflow dürfte es auch für die Aktie nur eine Richtung geben, nämlich nach oben!
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Zusätzlich analysieren und berichten wir über aktuelle Transaktionen, News sowie signifikante Chartausbrüche. Sie werden den Besten Investoren zwar keinen weiten Schritt voraus, doch immerhin nur einen kleinen Schritt hinterher sein!
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