Nike, Apple, Salesforce & Co.: 15 US-Aktien mit Preismacht für ein inflationäres Umfeld
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Preissetzungsmacht ist derzeit ein Schlüsselthema an den Börsen. Denn mit der steigenden Inflation gehen Sorgen um die Ergebnismargen der Unternehmen einher. Verteidigen lassen sich diese am besten mit der besagten Preissetzungsmacht. In einem inflationären Umfeld haben sich solche Titel in der Vergangenheit gut geschlagen. Die UBS hat dazu 15 passende US-Aktien herausgefiltert. TraderFox berichtet.
Engpässe in der Versorgungskette, steigende Fracht-/Versandkosten, steigende Inputkosten und ein sich beschleunigendes Lohnwachstum haben die Sorge um die Gewinnspannen der Unternehmen verstärkt. Die UBS geht davon aus, dass sich das Thema Preissetzungsmacht in den kommenden Quartalen weiter entwickeln und auswirken wird.
Passend dazu hat die Schweizer Großbank ein unser quantitatives Screening mit Aktien von Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht in Zeiten hoher Inflation durchgeführt. Und zwar für Zeiten bei denen sich auf Sicht von sechs Monaten die Veränderungen des Verbraucherpreisindex auf Jahresbasis auf mehr als 3 % belief, so wie das derzeit der Fall ist. Dem Ergebnis zufolge zeigte Werte mit hoher Preissetzungsmacht in den folgenden 12 Monaten eine Outperformance von 20 % gegenüber Aktien mit geringer Preissetzungsmacht (siehe Grafik).
12-Monats-Performance von Aktien mit starker und schwacher Preissetzungsmacht auf der Grundlage quantitativer Kriterien bei steigender Inflation
Wie es zu dem ermittelten Ergebnis weiter heißt, hätten Aktien mit hoher Preissetzungsmacht während und nach Zeiten hoher Inflation eine vergleichsweise gute Performance erzielt. Am stärksten ausgeprägt sei dies bei den Large-Cap-Unternehmen (ohne Finanzwerte, Energie und Versorger) der Fall gewesen.
Die bevorstehende Ertragssaison für das 3. Quartal könnte aus der Sicht der UBS ein weiterer wichtiger Katalysator für dieses Thema sein, da sich steigende Inputkosten und Unterbrechungen der Lieferkette möglicherweise deutlicher auf die Ertragsergebnisse und Überraschungen auswirken werden.
Geht es nach Daniel Hartmann, Chefvolkswirt beim Vermögensverwalter Bantleon, dann werden die Zeiten für die Aktienmärkte rauer. Der Kostendruck bleibe hoch und das Wachstum schwäche sich zumindest perspektivisch ab. Vor allem Aktien von Unternehmen, die auf kräftige Gewinnzuwächse in der Zukunft setzten (»Wachstumsaktien«), dürften es in diesem Umfeld immer schwerer haben. Stattdessen rücken für Hartmann Unternehmen mit solidem Geschäftsmodell und hoher Preissetzungsmacht in den Fokus.
15 Hauptbegünstigte aus einem Universum mit 33 Branchen
So gesehen kann es Sinn machen, sich etwas näher mit der Frage zu beschäftigen, welche Aktien über relativ viel und relativ wenig Preismacht verfügen. Die UBS hat das mit Blick auf den US-Aktienmarkt getan. Dazu bat man hauseigene Analysten aus 33 Branchen, Preissetzungsmachttrends, Kostendruck und Margenaussichten für die von ihnen abgedeckten Branchen zu bewerten und Aktien mit der ihrer Meinung nach stärksten/schwächsten relativen Preissetzungsmacht zu identifizieren.
Die Preissetzungsmacht dürfte angesichts steigender Transportkosten, zunehmender Rohstoffpreise, Lieferkettenprobleme und eines sich beschleunigenden Lohnwachstums ein noch wichtigeres Thema für die relative Rendite sein als es zuletzt schon der Fall gewesen sei, so das Urteil. Zumindest dann, wenn sich die Geschichte wiederholt, denn da schnitten Unternehmen mit starker Preissetzungsmacht wie skizziert in einem Umfeld wie aktuell vergleichsweise gut ab.
Die nachfolgende Liste der 15 US-Aktien mit hoher Überzeugungskraft von Seiten der zuständigen UBS-Analysten und starker Preismacht basiert auf den folgenden Kriterien: Erstens bescheinigen ihnen UBS-Analysten eine starke relative Preissetzungsmacht und zweitens gehören sie zu den besten 33 % innerhalb des jeweiligen Sektors, basierend auf dem Composite Score von UBS Equity Strategy für Preissetzungsmacht, Margenmomentum und Inputkostenexponierung.
Drittens werden von UBS mit "Kaufen" bewertet und viertens beträgt das Aufwärtspotenzial zum Kursziel mindestens 10 %. Um die Liste weiter einzugrenzen, hat die UBS die Meinung der Analysten zu der Aktie und ihre Einordnung in das Thema berücksichtigt.
15 US-Aktien mit viel Preissetzungsmacht
Die Kommentare der UBS-Analysten zur Begründung, warum die ausgewählten Unternehmen über Preissetzungsmacht verfügen, lesen sich wie folgt:
Nike: Eine UBS Evidence Lab-Umfrage und Preisdaten zeigen, dass die Marke Nike derzeit weltweit die Nummer 1 in der Wahrnehmung ist und das Unternehmen über erheblichen Spielraum zur Reduzierung von Werbeaktionen verfügt.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Advance Auto Parts: Der Autoteile-Sektor hat traditionell eine starke Preissetzungsmacht und ist in der Lage, Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben. Außerdem ist Advance Auto Parts am stärksten im kommerziellen Segment des Marktes engagiert, was als noch vorteilhafter angesehen wird.
Coca-Cola Company: Marktanteilsführerschaft bei Erfrischungsgetränken; begrenztes Engagement bei Eigenmarken; Preis-Paket-Architektur, die eine effektive Nettopreisgestaltung ermöglicht. Langfristiges strategisches Absicherungsprogramm; das Modell der Franchise-Abfüller bürdet den Abfüllern ein größeres Risiko bei den Rohstoffen auf.
Quelle: Dividenden-Check TraderFox
Charter Communications: Die Preise für Breitbanddienste für Privatkunden bleiben relativ attraktiv, während die Nutzung weiterhin um 20-30 % steigt und der Nutzen des Dienstes (und die angebotenen Geschwindigkeiten) weiter zunimmt. Für Geschwindigkeiten von mehr als 100 Mbit/s gibt es in den meisten Teilen der USA nur sehr wenig Wettbewerb.
Apple: Die Nachfrage auf dem Endmarkt hat sich von Jahr zu Jahr verbessert, was zu erhöhten "Wartezeiten" trotz erhöhter Produktbeschaffung/Produktion führt.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Salesforce: Das Unternehmen ist Marktanteilsführer in seinen beiden Kernmärkten (Vertrieb und Service) und konkurriert mit älteren Angeboten von Oracle und SAP.
Danaher Corp.: Der Vertriebsmotor von Danaher ist in der Lage, proaktiv Bereiche mit potenziellem Preisdruck zu identifizieren und Kunden erfolgreich zu hochwertigen Produkten zu führen.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Teleflex: Die Gesellschaft stellt eine Reihe von preiswerten Produkten her, die unter dem Radar fliegen; man ist in der Lage, opportunistische Preiserhöhungen vorzunehmen.
Generac Holdings: Der dominierende Marktanteil (rund 80 %) und die starke Nachfrage nach Notstromaggregaten für Privathaushalte haben die ohnehin schon hohen Gewinnspannen für Produkte für Privathaushalte zementiert.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Transdigm: Die firmeneigenen Aftermarket-Produkte von Transdigm sind der Grund für die beständige Preissetzungsmacht des Unternehmens sowohl auf dem kommerziellen als auch auf dem militärischen Markt. Die angebotenen zertifizierten Komponenten sind schwer zu ersetzen und werden über die lange Produktionsdauer (25 Jahre und länger) von Luftfahrtprodukten fast nie von der Konkurrenz überholt.
CME-Gruppe: Da CME in erster Linie ein US-Futures-Unternehmen ist, hat sie die höchsten Eintrittsbarrieren in diesem Bereich.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
SBA Communications: Robuste Endnutzernachfrage und hohe Konzentration von Turmbesitz unterstützt rund 3 % an spezifischen Mietpreisanpassungen und und Preismacht.
Extra Space Storage: Die starke Nachfrage nach Selbstlagerung und die hohen Belegungsraten in Verbindung mit dem nichtdiskretionären Charakter des Marktes haben die Preissetzungsmacht der Betreiber erhöht. Die Disruption durch die Pandemie hat den Angebotsdruck verringert. Die Betreiber nutzen ihre Preissetzungsmacht, um neue Kunden zu gewinnen, und erhöhen die Mieten für bestehende Kunden alle 9-12 Monate.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
Ameren Corporation: Regulierte Versorgungsunternehmen sind ein Kosten-Plus-Geschäftsmodell. Allerdings hat die Branche in der Vergangenheit von mehreren Rückenwinden profitiert, die sich als Gegenwind für die Tarife und Rechnungen der Kunden erweisen und die Fähigkeit, die zulässigen Renditen zu erzielen, unter Druck setzen könnten, darunter (1) steigende Brennstoffpreise, (2) die Aussicht auf höhere Steuern, (3) höhere Zinssätze und (4) Lohnwachstum.
EOG Ressourcen: Preissetzungsmacht ist bei Rohstoffunternehmen schwer zu erreichen. Diejenigen, die ihre Margen durch eine optimale Kostenkontrolle halten können, sind jedoch besser positioniert. EOG ist besser positioniert als die meisten anderen Unternehmen, da das Unternehmen proaktiv mit den Input- und Dienstleistungskosten umgeht und gleichzeitig hervorragende Leistungen im operativen Bereich erbringt, so die UBS.
Zusatzliste mit US-Unternehmen mit geringer Preismacht
Darüber hinaus hat die UBS auch eine Liste von Unternehmen erstellt, die nach Ansicht der hausinternen Analysten eine schwache Preissetzungsmacht haben und zu den unteren 50 % innerhalb des jeweiligen Sektors, basierend auf dem Composite Score von UBS Equity Strategy für Preissetzungsmacht, Margenmomentum und Inputkosten-Exposure. Drittens werden sie von der UBS mit "Verkaufen" oder "Neutral" bewertet und viertens barg das Kursziel gegenüber dem aktuellen Kurs weniger als 5% Aufwärtspotenzial beim Verfassen des Berichts am 05. Oktober.
10 US-Aktien mit wenig Preissetzungsmacht
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