Liebe Leser,

die diesjährige Cyberweekend-Situation ist unikal. Grund dafür ist bestens bekannt. Es ist die Corona-Pandemie, die das Konsumverhalten sehr stark veränderte. Der Trend zum Online-Shopping hat sich verstärkt und dies blieb vom Einzelhandel nicht unbemerkt. Dies sah man deutlich daran, wie fieberhaft klassische Retailer ihre Online-Sparten ausgebaut haben. Kein Wunder, E-Commerce ist und bleibt im 21. Jahrhunderts einer der stärksten aber v. a. der nachhaltigsten Zukunftstrends. Immer mehr Menschen kaufen Waren und Dienstleistungen über das Internet. Dies führt dazu, dass immer mehr Verkäufer in den Markt eidringen, um ihre Produkte online anzubieten. Das Angebot wächst und lockt noch mehr Käufer an. Der Kreislauf schließt sich und führt zum weiteren globalen Wachstum, wobei immer mehr Länder sich dem E-Commerce-Geschäft anschließen. Den Höhepunkt der Kauforgie bilden große Sales-Events wie Cyberweekend oder Singles Day in China. Und genau aus diesem Grund sollte man mögliche Profiteure schon jetzt auf der Watchlist haben.

Als wichtiger Wachstumstreiber fungiert hier die Globalisierung von Handelsbeziehungen und die weltweite Internetverbreitung, sodass immer mehr Verkäufer aus den abgelegenen Weltregionen ihre Produkte über verschiedene E-Commerce-Plattformen weltweit anbieten können. Auf der anderen Seite ist es aber auch der Konsumtrend, der die Nachfrage zusätzlich befeuert. Dieser resultiert aus dem steigenden Wohlstand. Hinzu kommt der pandemiebedingte Stay-at-Home-Trend, was sehr viele Menschen dazu verleiht, ihre Einkäufe und Schnäppchenjagd übers Internet zu erledigen.



Profiteure dieser Entwicklung sind in erster Linie natürlich die Zahlungsabwickler, die mit sehr vielen E-Commerce-Plattformen zusammen arbeiten. Wenn man sich also für diese Alternative entscheiden sollte, so wäre der Blick Richtung PayPal (PYPL) und Square (SQ) unabdingbar. Das Geschäft mit Zahlungsabwicklungen in Europa und USA sei nach wie vor ein Wachstumsmarkt. Damit verfügt man bei diesem Stock über ein sehr schönes und solides Trendfundament. Stay-at-Home katalysiert diese Entwicklung insofern, dass die Menschen nun verstärk zum Bargeldlosen Zahlungsverkehr übergehen. Hinzu kommt der Pandemie-bedingte E-Commerce-Boom, was das Geschäft von digitalen Payment-Providern zusätzlich antreibt. Für Fantasie sorgt die Annahme, dass Paypal bspw. schon bald Zahlungen mit Bitcoin und Co. ermöglichen wird. Damit wäre es wahrscheinlich, dass man eine neue Umsatzquelle erschließen wird. Zunächst ist es aber das steigende Payment-Volumen, was das Geschäft beider Konzerne in Schwung bringen soll.

Eine weitere Große Gruppe der Profiteure findet sich im E-Commerce-Retail-Segment. Und hier kommt man natürlich nicht an Amazon (AMZN) vorbei. Immerhin ist diese Online-Plattform mit ihrem bequemen Abwicklungs- und Delivery-Service inkl. Prime-Mitgliedschaftsvorteile die erste Anlaufstelle für viele Konsumenten, wobei die Anzahl von Verkäufern ebenfalls kontinuierlich wächst. Es ist also ein perfekter Ort, wo die steigende Nachfrage auf das kontinuierlich wachsende Angebot trifft.

Ebenfalls spannend ist die Aktie von Target (TGT), der zuletzt hervorragende Entwicklung im Sinne der E-Commerce zeigte. Die vergleichbaren Filialumsätze entwickelten sich hier im vergangenen Quartal mit +20,7 % wirklich stark, doch die E-Commerce-Sparte überzeugte mit einem satten Plus von 165 %. Der Konzern erweist sich nach wie vor als ein Top-Profiteur des Stay-at-Home-Trends, wobei der gesellschaftliche Wandel immer stärker Richtung E-Commerce geht. Für Taget ist dies eine sehr wichtige Entwicklung, denn damit ist man in der Lage, deutlich höhere Profitabilität zu erzielen.  Als expliziter Treiber erwiesen sich v.a. höhere Absätze bei Bekleidung und im Consumer-Electronic-Segment, wobei man hier auf vergleichbarer Basis Zuwächse von 50 % bzw. mehr als 10 % vorzuweisen hatte. 

Mattel (MAT) ist weltweit größter Hersteller von Spielzeugen. Als Wachstumstreiber fungiert hier eigentlich die Nachfrage nach Puppen wie Barbie etc. Dabei sieht es so aus, dass der pandemiebedingte Tiefpunkt bereits überschritten wurde und das Geschäft sich deutlich stabiler zeigt. Angesichts steigender Konsumausgaben wäre es wahrscheinlich, dass auch Mattel zu den Gewinnern der diesjährigen Sales-Saison gehören würde.

Wayfair (W) ist ja ein Online-Möbelhändler und nun sieht es sehr stark danach aus, dass die Menschen während der Stay-at-home-Phase endlich Zeit haben, Möbelstücke auszusuchen und diese dann auch zu kaufen, um sie dann ganz in Ruhe im Haushalt einzurichten. Damit bestätigt sich im Großen und Ganzen die Annahme, dass der Konsumtrend weiterhin vollkommen intakt ist, wobei man nun Pandemie-bedingt immer mehr Online-Kanäle für den Einkauf benutzt.

Auch Etsy (ETSY) konnte bis zuletzt vom Starken Nachfragemomentum profitieren. Angetrieben wurde dies von der starken Nachfrage nach Produkten zur Inneneinrichtung. Denn offensichtlich entschieden sich viele Menschen, die Stay-at-Home-Phase auch für das Einrichten eigener vier Wände zu verwenden. Das Unternehmen ist ja eine E-Commerce-Webseite für den Kauf und Verkauf von handgemachten Produkten, Vintage und Kunstbedarf. Damit verfügt der Konzern bei einer weiterhin starken Nachfrage nach Exklusivität über eine durchaus plausible Wachstumsperspektive, was sich mittelfristig in einer positiveren Kursbewegung wiederspiegeln könnte.

Abschließend zum Retail-Abschnitt wären noch einige Kosmetik-Firmen mit dem E-Commerce-Tpuch wie Ulta Beauty (ULTA), Coty (COT) und Estee Lauder (EL) zu erwähnen. Denn auch hochwertige Kosmetik gehört zu den beliebten Shopping-Produkten. Hinzu kommt die Stärke des Beauty-Trends, was die Nachfrage zusätzlich ankurbeln sollte.

Die Gewinner der diesjährigen Black-Sales-Events aus dem Technologie-Sektor sind ebenfalls sehr spannend. In erster Linie ist es natürlich Apple (AAPL), der in diesem Jahr von der erhöhten Nachfrage nach seinen Produkten, insbesondere nach der neuen iPhone-Generation profitiert. Sehr stark sieht auch die Nachfragesituation bei Sony (SNE) aus. Der Treiber ist hier eindeutig die neue PlayStation 5, die schon fast überall auf Welt ausverkauft ist. Und dann bleibt nur noch die Aktie von Pinterest (PINS), die man wirklich sehr intensiv begleiten sollte. Der Konzern ist eine Online-Pinnwand für Grafiken, Fotos, aber auch andere Produkte, die man verkaufen könnte. Für das Erfolg des Konzepts sprechen einmal mehr schnell wachsende Nutzerzahlen. Mittlerweile sind es 442 Millionen monatlich aktiver User und damit 37 % mehr als im Vorjahr. Sehr spannend ist dabei die große Reichweite, denn 73 % Pinterest-Nutzer sind zwischen 18 und 44 Jahren. Dies erlaubt ein diversifiziertes Produktplacement in verschiedenen Alterskategorien, was immer mehr Verkäufer auf die Plattform bringt.
 
Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!
 
Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition.