Vom College-Wrestler zum Milliardär – Rob Citrone
Robert Citrone, auch Rob genannt, wurde 1964 oder 1965 in Latrobe im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren und wuchs in Pittsburgh auf. Leider findet man nur wenige Informationen zum Hedge Fund Manager, sodass ich nichts über seine Kinder- und Jugendzeit berichten kann.
Rob absolvierte seinen Bachelor am Hampden-Sidney College in Virginia und schrieb sich anschließend für einen MBA-Studiengang an der Darden School of Business ein. Während seines Studiums ging der junge Citrone einem eher ungewöhnlichen Hobby nach: er war Wrestler.
Wecke den Tiger in dir
Seine berufliche Laufbahn begann 1990 mit einer Anstellung bei Fidelity Investments, wo er dabei half, eine Emerging-Markets-Abteilung ins Leben zu rufen und diese im Nachgang zu betreuen. 1994 verließ er den Finanzgiganten aus Boston und heuerte bei der Hedge-Fund-Legende Julian Robertson an. Bei Tiger Management formte und leitete er die Sektion der Emerging Markets in Eigenregie.
Discovery Capital Management
Ein Jahr bevor Robertson seinen eigenen Hedge Fund einstampfte, verließ Citrone bereits die Firma und wollte sich selbständig machen. Robertson finanzierte die Firmengründung und erhielt dafür Anteile am neuen Unternehmen. (Diese Starthilfe gewährte Julian Robertson übrigens sehr vielen seiner ehemaligen Angestellten, sodass er insgesamt bei der Gründung von 38 Hedge Funds beteiligt war. Diese Ableger von Robertsons Tiger Management werden gemeinhin als Tiger Cubs, also Tigerwelpen bezeichnet.)
Citrone wollte einen Hedge Fund gründen, der sich seiner Vita entsprechend speziell in Emerging Markets engagiert und seinen Fokus auf Makrowetten legt. Heute hat der Fonds 84 Mitarbeiter und verwaltet insgesamt $ 31,6 Mrd.
Citrone fährt bei seinen Makrowetten einen Top-Down-Ansatz. Er trifft zuerst die Entscheidung, in welchem Land er aktiv werden möchte, wählt dann die Assetklasse aus und am Ende ein entsprechendes Wertpapier. Dabei geht er sowohl Engagements auf der Short- wie auch auf der Longseite ein.
Bei Investitionen in Einzelaktien fährt er hingegen einen Bottom-Up-Ansatz und arbeitet sich sozusagen vom Kleinen ins Große vor. Besonderen Wert legt er bei der Aktienanalyse auf Liquidität, Bewertungsmultiples sowie die historische EPS-Entwicklung und die zukünftigen EPS-Schätzungen. Seine favorisierten Sektoren sind Technologie, Service, Finanzen und Rohstoffe. Seine größten Positionen sind aktuell Facebook und Alibaba.
Robert Citrones jährliche durchschnittliche Rendite beläuft sich seit Gründung auf ordentliche 17% pro Jahr.
Der Starinvestor ist mit seiner Frau Cindy verheiratet. Das Paar hat 4 Kinder. Wohnhaft ist die Familie in Southport, Connecticut. Allerdings besitzt Citrone weitere Anwesen in South Carolina, Orlando und Pittsburgh. Kein Wunder, denn sein privates Vermögen wird von Forbes auf $ 1,11 Mrd. geschätzt. Citrone besitzt ebenso wie David Tepper einen Teil der Footballmannschaft der Stadt, in der er aufgewachsen ist: die Pittsburgh Steelers.
Zitate
– "Wenn man die Überzeugung verliert, sollte man rausgehen."
– "Ich kann das politische Risiko nicht kontrollieren. Aber ich kann meine Hausaufgaben bezüglich der Länder machen, in denen ich investieren möchte."
– "Information ist der Schlüssel."
– "Stelle dir ein Blatt Papier mit einem Strich in der Mitte vor. Auf der einen Seite liste ich die Risiken auf. Auf der anderen Seite die Chancen, die mir die Aktie bietet."
– "Ich bin lieber proaktiv als reaktiv."
– "Wenn ein Land die richtigen Dinge tut, und wirtschaftliche Reformprogramme greifen, wird es zusätzlich gepusht. Aber wenn ein Land etwas tut, das der Markt nicht mag, wird es dafür sofort bezahlen."
– "Wir setzen Derivate sehr selektiv ein."
– "Was unsere Strategie einmalig macht, ist, dass wir sowohl Long- als auch Shortstrategien in allen Assetklassen anwenden…in Aktien, Währungen und festverzinslichen Papieren."
– "Wir können am meisten Geld verdienen, wenn wir die richtigen Länder aussuchen, um dort Long zu gehen und die richtigen Länder identifizieren, um Short zu gehen."
– "Die Länderentscheidung ist am wichtigsten. Danach folgt die Assetklasse und am Ende die Selektion des eigentlichen Wertpapiers. Die meisten Leute machen es genau andersherum. In Emerging Markets ist das unserer Meinung so, als würde man den Karren vor das Pferd spannen."
– "Normalerweise sind wir in keinem Markt aktiv, indem wir nicht alle Assetklassen mögen. Die meiste Zeit laufen diese Märkte nämlich in die gleiche Richtung; allerdings gibt immer eine Assetklasse mit einem überlegenen Chance-Risiko-Profil."
– "Ich investiere in Emerging Markets und habe all diese Länder, in denen ich investiere, bereits bereist."
– "Ich halte Ausschau nach einer starken politischen Führung."