Die Q3 Hot Stocks der Wall Street Gurus - Hier kaufen sich Tepper, Einhorn & Co. ein!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Hot Stock Nr. 1: Wird Micron Technology weiter unterschätzt? 2018er KGV sinkt auf 6!
Unsere erste Wall-Street Guru Hot Stock des dritten Quartal ist Mircon Technology (MU). Erstmals berichtete ich über den Halbleiter-Produzenten in Verbindung zu Investor David Tepper und dessen Appaloosa Hedgefonds im Mai diesen Jahres. Tepper ist bereits seit Ende 2016 dabei, seitdem stockte der Guru die ursprünglichen 3,2 Mio. Aktien auf nun 17 Mio. gehaltenen Aktien auf. Mit einem Gesamtwert von mittlerweile 800 Mio. USD machen sich zudem die größte Einzelposition im Hedgefonds aus. Doch mit dieser positiven Einstellung zu Micron steht Tepper sichtlich nicht alleine da. So befindet sich auch Wall-Street Rockstar David Einhorn seit 2017 auf der Aktionärsseite. Nun stockte auch dieser im abgelaufenen Quartal bereits zum dritten Mal in Folge seine Anteile am Chiphersteller deutlich auf. Daneben finden wir Zukäufe von Jim Simons, der Investmentgesellschaft Pioneer oder auch Greenblatt. Betrachten wir Micron Technology nun einmal genauer:
Mircon Technology (MU) ist ein globaler Hersteller und Vertreiber von Halbleiter-Bauelementen. Dazu gehören vor allem NAND Flash-, DRAM- und NOR-Flash-Speicher sowie andere Speichertechnologien, Verpackungslösungen und Halbleiter-Systeme. Die Einsatzmöglichkeiten und somit auch der potenzielle Kundenstamm sind mit den Sektoren Computer-, Verbraucher-, Netzwerk-, Automobil- und Industriesektor zahlreich. Das im Jahre 1978 gegründete Unternehmen kommt dabei mit seinen 30.000 Mitarbeitern bereits auf eine Marktkapitalisierung von stolzen 50 Mrd. USD und spielt damit in der ersten Liga im hart umkämpften Halbleiter-Geschäft. Insgesamt ist Micron bereits der fünft größte Halbleiterhersteller der Welt.Trotz des weltweit schwächelnden PC-Marktes, worunter Micron in der Vergangenheit teils erheblich litt, wusste man mit den letzten Quartalszahlen zu überzeugen.
Bereits zum siebten Mal in Folge konnte man die Erwartungen der Analysten teils deutlich schlagen. Dabei wird das operative Geschäft mit den Speicher-Chips zunehmend stabiler. Die Nachfrage ist bereits seit Monaten sehr stark. Das kürzlich abgeschlossene Geschäftsjahr 2017 konnte man mit einem Rekordumsatz von 20,3 Mrd. USD abschließen, eine Steigerung von unglaublichen 64% zum Vorjahr. Auch beim Gewinn blieb mit 4,96 USD je Aktie so viel hängen wie noch nie.
Größte Schwachstelle von Mircon waren bis zuletzt die äußerst zyklischen Preisschwankungen bei DRAM-Chips, doch es scheint sich etwas zu ändern. Seit Monaten steigen die Halbleiter-Preise, eine Ende ist nicht in Sicht. Erst kürzlich meldete sich Konkurrent Samsung mit der Prognose, das bis mind. Mitte nächsten Jahres die Angebotsseite bei DRAM-Chips begrenzt bleibe, die Nachfrage jedoch nach wie vor boome. Zukunftsmärkte wie das autonome Fahren sind hier noch nicht einmal ein gepriesen. Bei Roboterautos müssen enorme Datenmengen in Sekunden verarbeitet und gespeichert werden. Micron wäre hier mit seinem Portfolio ein großer Profiteur.
Der von mir hoch geschätzter Hedgefonds-Manager David Einhorn, der zuletzt mit seiner Milliardenwette auf den amerikanischen Automobilkonzern GM für Schlagzeilen sorgte, teilt diese Meinung. So sprach der Investor in einem Investorenbrief vor allem die zylkischen Preisschwankungen bei Speicher-Chips an und das Marktteilnehmer hier die langfristigen strukturellen Verbesserungen der gesamten Halbleiter-Branche unterschätzen würde. Die jüngsten Quartalszahlen unterstützen diese Annahme.
Wenig verwunderlich erwartet der Konsens für 2018 weiterhin volle Auftragsbücher. Beim Umsatz schätzt man einen Anstieg von 22% auf 24,9 Mrd. USD, der Gewinn dürfte dabei überproportional auf 7,72 USD je Aktie steigen. Trotz des jüngsten Kursanstieges würde das KGV dementsprechend auf 6 sinken. Sollten sich die bis dato üblichen Zykliken tatsächlich glätten, ist ein KGV von 10 alles andere als teuer:
Hot Stock Nr. 2: Übernehmen die Bullen erneut das Ruder bei OReilly Automotive ? 2018er KGV sinkt auf 16!
Als zweite Hot Stock möchte ich O'Reilly Automotive (ORLY) vorstellen. Was sich bereits im zweiten Quartal angedeutet hat, bestätigten die kürzlich erschienen Quartalsberichte der Wall-Street Gurus. Zahlreiche Investoren strömten im dritten Quartal in den Distributor für Autoteile. Mit David Abrams und Tiger Cup Member John Griffin finden wir gleich 2 Neueinsteiger vor. Besonders bemerkenswert, Abrams gewichtet seine Beteiligung mit gleich 7% seines Gesamtdepots deutlich über! Der von mir hoch geschätzte Chuck Akre stockte gleich zum dritten Mal in Folge seine Anteile an ORLY auf nun 1,9 Mio. gehaltene Aktien auf. Sie steuern nun 6% oder 400 Mio. USD des Gesamtportfolios bei. Wir finden zudem zahlreiche namen-hafte Gurus wie Ruane, Cunniff & Goldfarb, Mario Gabelli oder auch Joel Greenblatt auf der Aktionärsseite. Betrachten wir als nächstes das einstige Familienunternehmen einmal genauer:
Das Unternehmen O'Reilly Automotive Inc. (ORLY) ist der größte Distributor für Auto- und Ersatzteile in den Vereinigten Staaten. Der Konzern erblickte bereits im Jahre 1957, genauer gesagt am 2. Dezember das Licht der Welt und kann daher bereits auf eine lange und vor allem äußerst erfolgreiche Geschäftshistorie zurückblicken. Das Vertriebsnetz überstreckt sich bereits über praktisch alle Bundesstatten in den USA. O'Reilly Automotive's Kerngeschäft konzentriert sich dabei zunächst auf den sogenannten "Do-it-yourself-Markt. Hierbei steht die Belieferung der Kunden mit Einzel- und Ersatzteilen im Vordergrund der Aktivitäten. Des Weiteren bietet die Kette Serviceleistungen an, die neben der Beschaffung spezieller Teile auch deren Montage beinhalten. In den einzelnen Filialen des Unternehmens finden die Kunden ein umfangreiches Produktangebot. Dieses umfasst Ersatzteile z.B. für Heizsysteme, Reifen, Motoren oder Autoelektronik sowie Extras zur Verzierung des Autos außen wie innen. Außerdem werden entsprechende Werkzeuge sowie Chemikalien und Flüssigkeiten angeboten.
O’Reilly Auto Parts beliefert neben den eigenen Filialen auch professionelle Autowerkstätten. Somit deckt man den Privat- sowie auch den Industriezweig flächendeckend ab. Ich persönlich empfinde große Begeisterung für Unternehmen wie O'Reilly. Lange Zeit als reines Familienunternehmen betrieben, arbeitete sich der Konzern aus Missouri im Laufe der letzten 59 Jahre zum führenden Anbieter für Auto- und Ersatzteile hoch. Dabei machte vor allem das Geschäftsmodell sowie die Unternehmensphilosophie den Unterschied zu den Konkurrenten aus. O'Reilly ist für seine ausgezeichnete Beratung sowie Schulung des Personals bekannt. Zudem steht die Kundenzufriedenheit an erster Stelle, die man vor allem mit Transparenz erreicht. Einst mit einem einzigen Standort vertreten, konnte das Unternehmen im Jahre 2007 bereits 1.830 Stores sein Eigen nennen. Heute, ein Jahrzehnt später ist dieses Händlernetzt bereits auf knapp 5.000 Stores angewachsen. Dabei setzt O'Reilly neben organischem Wachstum zudem regelmäßig auf kleine bis mittelgroße Übernahmen.
Auf diese Weise erwirtschaftete der Konzern im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 8,6 Mrd. USD, beim Gewinn blieben 1,04 Mrd. USD hängen. Dabei kann man in Puncto Profitabiltät seit Jahren überproportinal wachsen. Die Netto-Marge verbesserte sich alleine in den letzten 6 Jahren von 5% auf über 12%! Es spricht für eine exzellente Kundenbindung, starke Marken sowie effiziente Prozesse im Unternehmensbereich. Dabei hat O'Reilly auch in Zukunft vor, den bis dato erfolgreichen Wachstumspfad weiter zu bestreiten. Alleine im laufenden Jahr sollen knapp 200 neue Niederlassungen eröffnet werden. Zusätzlich verfügt O'Reilly mittlerweile über 27 Distributionszentren. Somit ist es dem Unternehmen mittlerweile möglich, seinen Kunden fast flächendeckend "same day" Lieferungen anbieten zu können. In heutigen Zeiten von Amazon & Co. Ist dies auch bitter nötig. Auch im wichtigen Online-Markt ist der Konzern mittlerweile über mehrere Websites gut aufgestellt.
Vertraut man dem Analystenkonsens, dürfte O'Reilly sein Wachstum bei Umsatz wie Ertrag weiter fortsetzten, wenn auch ein weniger Schwungvoll wie in den Vorjahren. Das EPS dürfte von 10,73 USD auf 11,91 USD je Aktie steigen, für das Geschäftsjahr 2018 dürfte mit 13,14 USD erneut mehr verdient werden. Damit würde das KGV auf 16,6 sinken. Für solch ein Qualitätsunternehmen wirkt das nicht gerade viel.
Wo liegen die Risiken? Zum einen wären hier die zuletzt etwas enttäuschenden Quartalszahlen zu nennen. Nachdem das Management bis zuletzt davon ausging, pro Niederlassung ein Umsatzwachstum von 3-5% u generieren, musste man die Prognose im Sommer auf –1% korrigieren. Der wirkliche Dorn im Auge vieler Anleger war jedoch die Angst vor Amazon. Nachdem der Onlineriese Mitte des Jahres den Einstieg in die Lebensmittelbranche mittels Übernahme von Whole Foods der Welt verkündete, wurde schnell die Annahme verkündet, dass das nächste Angriffsziel wohl das Geschäft mit Auto- und Ersatzteilen sein wird. Sollte dies so kommen, wäre O'Reilly wohl der größte Verlierer. Ich persönlich schätze die Situation jedoch ein wenig entspannter ein. Aufgrund der hohen Beratungs- und Expertise Funktion im Bereich Autozubehör lässt sich meines Erachtens ein kleiner Burggraben bei O'Reilly feststellen. Betrachten wir als nächstes die Investorenseite. Aufgrund dieser bin ich überhaupt erst aufmerksam auf den Distributor geworden. Es hat sich in der Vergangenheit bereits des Öfteren als Weise herausgestellt, den großen und erfolgreichen Investoren nach zu handeln. Das dies jedoch kein Freifahrtschein ist, sollte jedoch jedem Anleger bewusst sein.
Nachdem das Management Anfang Juli von seiner Prognose für das zweite Quartal Abstand nehmen musste, sackte der Kurs im Peak um über 20% ab. Trotz allem ist das Management von O'Reilly zuversichtlich, ihren langfristigen Wachstumsplan umsetzten zu können. Zudem baute das Unternehmen in den letzten Jahren seine Online-Präsens spürbar auf und kann bereits signifikante Umsätze darüber generieren. Nachdem die Q2 sowie Q3 Zahlen in Puncto Profitabilität über den Erwartungen lagen, hellte sich die charttechnische Sicht zuletzt wieder ein wenig auf. Zudem konnte die Aktie zuletzt noch das aus dem Juli stammenden Down-Gap erfolgreich schließen. Rein charttechnisch ist nun der Weg Richtung Allzeithoch bei 300 USD frei:
Tipp: Die Portfolio der Wall-Street-Gurus können TraderFox-Kunden mit Echtzeit-Kursaktualisierungen auf dem traderfox.com Trading-Desk verfolgen. Alle Depots sind zudem auf dem aktuellen Stand des Q3 2017 geupdatet worden. Direkten Zugriff auf die Portfolios der Milliardäre und Investment-Legenden haben Sie hier:
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