United Therapeutics (UTHR) hat sich auf die Behandlung von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) und pulmonaler Hypertonie in Verbindung mit interstitieller Lungenerkrankung (PH-ILD) spezialisiert. Betroffen sind von der Lungenerkrankung in den Vereinigten Staaten etwa 75.000 Menschen, wobei das Potenzial mit laufenden Phase-3-Studien für PPI und PPF auf 255.000 Patienten mehr als verdreifacht werden soll. Damit würde auch das Umsatzpotenzial der derzeit insgesamt vier Medikamente von 4 Mrd. auf 8 Mrd. USD verdoppelt werden. Tyvaso ist für mehr als die Hälfte sämtlicher Erlöse verantwortlich und sorgte mit einem Wachstum von 56 % für einen Rekordumsatz im 1. Quartal. Oppenheimer hob das Kursziel daraufhin von 375 auf 400 USD (Outperform) an, was einem Aufwärtspotenzial von derzeit 45 % entspricht.

Die Abhängigkeit von Tyvaso ist aber auch ein Risiko, da ein Patentstreit mit Liquidia Technologies (LQDA) zur Vermarktung von Yutrepia gegen PAH und PH-ILD bereits vor Gericht verloren wurde. Am 3. Juni gab es auch die Niederlage bei einer einstweiligen Verfügung zur Verhinderung der endgültigen FDA-Zulassung in diesem Jahr, wodurch der Konkurrenzdruck zunehmen dürfte. Die positive Stimmung durch Zulassungserweiterungen überwiegt jedoch und auch die Organherstellung für Transplantationspatienten soll das Umsatzpotenzial langfristig auf 16 Mrd. USD steigern. Erst im April wurde weltweit erstmals eine künstlich hergestellte Xenothymokniere (UThymoKidney) in einen lebenden Menschen transplantiert. Klinische Studien am Menschen sollen 2025 anlaufen.

Mit einem Umsatzplus von 34 % konnten zuletzt die Verkäufe sämtlicher Produkte gesteigert werden. Beim Wachstums-Check gibt es mit 15 Zählern die Höchstpunktzahl und das KGV von 11,3 scheint attraktiv. Analysten rechnen bis 2026 mit einem Umsatz von 3,13 Mrd. USD, wobei United Therapeutics schon Ende 2025 eine jährliche Umsatzlaufrate von 4 Mrd. USD erreichen will. Dies könnte gelingen, wenn der Gegenwind durch Yutrepia nicht zu stark ist. Die Aktie notiert am Allzeithoch.