Konkurrenz zu Nvidia und OpenAI? Alphabet besitzt weniger bekannte KI-Chip-Einheit und ein KI-Geschäft namens DeepMind!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Laut einem Bericht von Barron’s besitzt Googles Muttergesellschaft Alphabet (GOOG/GOOGL) ein Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz, das nicht nur mit dem von Nvidia (NVDA) konkurrieren könnte, sondern auch der wertvollste Teil des Internetsuchunternehmens sein könnte, sagt Aktienanalyst Gil Luria. Am Freitag schloss die Alphabet-Aktie erstmals über der wichtigen Marke von 200 USD, da die Anleger zunehmend optimistisch in Bezug auf die Chancen des Unternehmens im Bereich Künstlicher Intelligenz sind.
KI-Chip-Geschäft mit TPU-Chips ähnlich wie Nvidia
Der Internetsuchgigant Alphabet besitzt neben seinen viel bekannteren Segmenten wie dem Suchmaschinengeschäft Google, der Videoplattform YouTube und dem autonomen Fahrdienst Waymo, auch ein KI-Chip-Geschäft. Moderne KI-Rechenzentren verwenden neben den traditionellen CPU-Chips, GPU-Chips, die vorwiegend von Nvidia stammen, eben auch TPU-Chips. Diese TPUs oder Tensor Processing Units entwickelt Alphabet intern selbst, was auch die Konkurrenten Microsoft und Amazon machen. Google Cloud TPUs sind speziell entwickelte KI-Beschleuniger, die für das Training und die Inferenz großer KI-Modelle optimiert sind und sich ideal für Chatbots, Codegenerierung, der Generierung von Medieninhalten oder synthetische Sprache eignen. TPU-Chips verbessern also im Wesentlichen die Leistung des KI-Computers.
Eigenes KI-Geschäft mit DeepMind konkurriert mit OpenAI
Unterdessen hat Alphabet auch ein KI-Geschäft namens DeepMind, das mit OpenAI, dem Hersteller der beliebten App ChatGPT, vergleichbar sein soll. Der Wert dieser KI-Geschäfte beträgt laut Schätzungen mehr als 700 Mrd. USD oder bis zu 60 USD pro Aktie. Dabei stützt sich Gil Luria, Analyst beim Finanzdienstleistungsunternehmen D.A. Davidson, in seinem Bericht vom 26. Januar 2025 bei seiner Bewertung teilweise auf eine Sum-of-the-Parts-Analyse, die den Wert jedes Geschäftssegments von Alphabet zu schätzen versucht. Laut Lurias Analyse stammt ein wesentlicher Teil des möglichen Werts von Alphabet aus seinen TPU-Chips. Beide Geschäfte könnten Hunderte von Mrd. USD wert sein und spiegeln sich nicht vollständig im Aktienkurs von Alphabet wider.
US-Justizministerium bezeichnet Suchmaschinengeschäft als Monopol
SOTP kann nützlich sein, wenn ein Unternehmen über den Verkauf oder die Ausgliederung eines Geschäfts nachdenkt. Die Bewertungsmethode versucht auch, den Wert des Suchgeschäfts von Google abzuwerten, das ein Gericht im August 2024 in einer Klage des US-Justizministeriums als Monopol einstufte. Mögliche Abhilfemaßnahmen könnten die Abspaltung und Zerschlagung der Suchmaschine von Google von seinem digitalen Werbemarktplatz sein. Der aktuelle gesamte Marktwert von Alphabet beträgt bei einem Kurs von 200 USD pro Aktie etwa 2,5 Bio. USD. Wären Alphabets TPU und DeepMind-Segment für sich allein, wäre der Wert sehr beträchtlich. Doch die Bereiche sind sehr stark im täglichen Geschäft von Alphabet vernetzt und erschweren damit eine eindeutige Bewertung. Alphabets Chips fließen in das Cloud-Geschäft ein und DeepMinds KI verbessert das Suchgeschäft bei jeder Anfrage durch die weltweiten Benutzer.
Alphabet könnte einer der großen Gewinner der KI sein
Die Megacap-Unternehmen der Technologiebranche beginnen diese Woche mit der Berichterstattung über ihre Gewinne. Microsoft, Meta und Tesla werden ihre Ergebnisse am Mittwoch bekannt geben, gefolgt von Apple am Donnerstag. Alphabet wird voraussichtlich am 4. Februar die Ergebnisse des 4. Quartals bekannt geben. Zuletzt stieg der Umsatz im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 15 %, was eine weitere Beschleunigung gegenüber dem Wachstum von etwa 11 % im gleichen Zeitraum im Jahr 2024 darstellt. Das Unternehmen erwirtschaftete einen Umsatz von 88,3 Mrd. USD und verzeichnete einen Rekordumsatz im Cloud-Bereich. Während Alphabet aufgrund der Fortschritte bei seinem großen Sprachmodell Gemini 2.0, seinen KI-Agentenprodukten Project Astra und Project Mariner gemacht hat, sehen Analysten das Unternehmen als Gewinner in der KI, da man seinen Produkten im gesamten Portfolio neue Funktionen hinzufügen kann, auch wenn Führungskräfte von Google ein Jahr mit zunehmender Konkurrenz, regulatorischen Hürden und Fortschritten bei der KI erwarten. Erst kürzlich hatte das chinesische KI-Startup DeepSeek den Markt wegen seiner beeindruckenden Ergebnisse für einen Bruchteil der Kosten führender Hersteller aufhorchen lassen.
Der Autor Andreas Wimbauer ist in folgende Werte investiert: Alphabet, Microsoft