Die Zulassung der Bitcoin-ETFs ist ein Meilenstein für Kryptowährungen
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Fünfzehn Jahre nach dem Mining des Genesis-Blocks genehmigte die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) börsengehandelte Bitcoin-Fonds. Bitcoin hat sich nun vollständig dem Finanzsystem angeschlossen. Durch die Entscheidung stehen Anlegern 11 Spot-Bitcoin-ETFs zur Verfügung, darunter solche von Grayscale, Fidelity, BlackRock und anderen.
"Obwohl wir heute die Notierung und den Handel mit bestimmten Spot-Bitcoin-ETP-Aktien genehmigt haben, haben wir Bitcoin weder akzeptiert noch befürwortet", sagte SEC-Vorsitzender Gary Gensler in einer Erklärung. "Investoren sollten hinsichtlich der unzähligen Risiken, die mit Bitcoin und Produkten verbunden sind, deren Wert an Kryptowährungen gebunden ist, vorsichtig bleiben."
Die SEC hat sich lange gegen Bitcoin ETFs gewährt
In den letzten 10 Jahren hat die SEC jeden Versuch abgelehnt, einen Bitcoin-ETF zu schaffen, bei dem es sich um ein Bündel von Vermögenswerten handelt, das gewissermaßen wie ein Investmentfonds funktioniert. Im Gegensatz zu Investmentfonds werden diese Vehikel jedoch an Börsen gehandelt, wo Börsenteilnehmer sie problemlos kaufen und verkaufen können. Das ist hier von entscheidender Bedeutung – es bedeutet im Grunde, dass Anleger in Bitcoin investieren können, ohne sich die Mühe machen zu müssen, eine eigene Wallet einzurichten.
Bis vor kurzem lehnte die SEC Anträge für Bitcoin-ETFs mit der Begründung ab, diese seien für Anleger nicht sicher genug. Doch im vergangenen April entschied ein Gericht, dass die Ablehnung eines Grayscale-ETF durch die SEC "beliebig und unberechenbar" sei und ebnete damit den Weg für die heutige Genehmigung. Schließlich gibt es bereits einen ETF mit Bitcoin-Futures.
Nun können auch institutionelle Anleger in Kryptowährungen investieren
Experten gehen durchaus davon aus, dass der Sektor schon bald große Geldzuflüsse erleben dürfte. Denn mit den Indexfonds kann erstmals die einflussreichste Käufergruppe am Kapitalmarkt im großen Stil in Kryptowährungen investieren: institutionelle Anleger. Beispielsweise könnten Pensionskassen und Versicherungen erstmals auf den Bitcoin-Preis spekulieren, was die Nachfrage nach Bitcoin ankurbeln würde. Außerdem ruft die Zulassung all jene Anleger auf den Plan, die bisher tatenlos zugesehen haben und nun den Sprung in die Kryptowährung wagen möchten. Bei den nun zugelassenen Bitcoin-ETFs handelt es sich um sogenannte Spot-ETFs. Sie bilden den sekundenaktuellen Bitcoin-Preis eins zu eins ab. Darüber hinaus hält der Indexfonds physische Bitcoins, kauft also tatsächlich Anteile. Vor allem Letzteres ist ein entscheidendes Kriterium, damit institutionelle Anleger in ein Finanzprodukt investieren.
Damit unterscheiden sie sich strukturell deutlich von anderen ab 2021 gehandelten Bitcoin-ETFs. Damals wurden sogenannte Bitcoin-Futures-ETFs aufgelegt. Hierbei handelt es sich um Derivate, mit denen Anleger auf die zukünftige Wertentwicklung von Bitcoin spekulieren können. Durch diese Termingeschäfte können sie an möglichen Preissteigerungen partizipieren, ohne die eigentliche Kryptowährung besitzen zu müssen. Da institutionelle Anleger jedoch aus rechtlichen Gründen auf physische Einlagen angewiesen sind, sind diese ETFs für sie keine geeigneten Anlagevehikel.
Die Zulassung ist ein Meilenstein in der noch jungen Geschichte von Kryptowährungen
Für die Kryptowelt wird die Genehmigung als ein Meilenstein angesehen. Auch bei Kryptounternehmern kommt die Zulassung der Spot-ETFs gut an. "Dies ist der nächste Schritt in die etablierte Finanzwelt. Krypto ist gekommen, um zu bleiben", kommentiert Eric Demuth, Gründer der österreichischen Kryptobörse Bitpanda die Entscheidung. Er ist zuversichtlich, dass der Bitcoin-ETF den Kurs der Kryptowährung weitertreiben wird, womöglich bis zur Marke von 100.000 USD noch in diesem Jahr. Damit würde der Bitcoin sein bisheriges Rekordhoch von gut 69.000 USD deutlich überschreiten.