Intel gibt ein Lebenszeichen von sich! Zum ersten Mal seit Jahren hat das Unternehmen wieder einen starken Chip veröffentlicht
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Während des Großteils der Halbleiterhistorie war Intel der Chipkönig. Kein anderes Unternehmen konnte seiner Führungsrolle bei der Entwicklung oder Herstellung von Chips das Wasser reichen. Doch mit der Zeit verlor das Unternehmen seinen Weg. In den letzten Jahren hat Intel keine führenden Prozessoren entwickelt und von Generation zu Generation keine nennenswerten Verbesserungen gezeigt. Bis jetzt.
Intel meldet sich mit seinem x86-CPU lautstark zurück
Intels neueste Chips für Server und mobile PCs sind diese Woche erschienen und werden von Technikexperten fast ausnahmslos gelobt. Auf der Serverseite scheinen Intels neueste Xeon-Prozessoren nun zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt marktführend zu sein. "Heute ist das erste Mal seit etwa 86 Monaten, dass Intel wieder eine führende Server-x86-CPU hat", schrieb ein Experte am 24.09.2024 auf ServeTheHome, einer beliebten Testseite für Unternehmenscomputer. Intels derzeitige Spitzenposition wird wahrscheinlich nicht von Dauer sein, da AMD bis zum Jahresende die "Turin"-Serverchips herausbringen wird, aber wieder wettbewerbsfähig zu sein, ist ein wichtiger Meilenstein für Intel.
Mit Lunar Lake möchte man vor allem Qualcomm den Kampf ansagen
Die größere Geschichte ist Intels neuer mobiler Chip namens Lunar Lake, der in der mittlerweile allgegenwärtigen Kategorie der dünnen und leichten Laptops wie ein Homerun aussieht. Der Chip ermöglicht eine fantastische Akkulaufzeit sowie eine starke Rechen- und Grafikleistung. Lunar Lake sollte Intel dabei helfen, Qualcomms jüngste Versuche abzuwehren, Marktanteile im Laptop-Markt zu gewinnen. Dies ist spannend, denn Qualcomm ist an einer Übernahme von Intel interessiert. Lunar Lake zeigt Intels Fähigkeiten, demonstriert aber auch einen anhaltenden Schwachpunkt: Der Chip wird von Intel entwickelt, aber nicht vom Unternehmen hergestellt. Vor Jahren beschloss Intel, die Produktion des Prozessors an Taiwan Semiconductor Manufacturing auszulagern, was eine vorübergehende Lösung darstellt. Intel braucht sein aufstrebendes Chipherstellungsgeschäft namens Intel Foundry, um erfolgreich zu sein und das ist unmöglich, wenn es nicht einmal seine eigenen Flaggschiff-Chips bauen kann. TSMC ist außerdem kapazitätsbeschränkt und kann Intels gesamte Produktpalette nicht bewältigen.
Mit Xeon 6 und Gaudi 3 möchte man mehr Leistung für KI liefern
Mit der neuen Xeon 6-Chipserie mit Performance-Cores (P-Cores) und Gaudi 3 präsentierte man jüngst auch die neuen KI-Lösungen der nächsten Generation. "Die Nachfrage nach KI führt zu einer massiven Transformation im Rechenzentrum, und die Branche verlangt nach Auswahlmöglichkeiten bei Hardware, Software und Entwicklertools", sagt Justin Hotard, Executive Vice President von Intel und General Manager der Data Center and Artificial Intelligence Group. Mit der Einführung von Xeon 6 mit P-Cores und Gaudi 3 KI-Beschleunigern bietet Intel ein offenes Ökosystem, in dem Kunden ihre Workloads mit höherer Leistung, Effizienz und Sicherheit flexibel implementieren können. Der Xeon 6 wurde insbesondere für die Bewältigung rechenintensiver Workloads entwickelt und verfügt über eine erhöhte Kernanzahl, die doppelte Speicherbandbreite und in jedem Kern integrierte KI-Beschleunigungsfunktionen. Dieser Prozessor wurde in erster Linie entwickelt, um die Leistungsanforderungen der KI von Edge- bis hin zu Rechenzentrums- und Cloud-Umgebungen zu erfüllen.
Ob dies für eine Trendwende reicht, bleibt abzuwarten
Intel muss jetzt die für nächstes Jahr geplante Veröffentlichung seines 18A-Chipherstellungsprozesses abschließen. Nur so kann das Unternehmen seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit festigen und gleichzeitig neue Kunden für seine Gießerei gewinnen. In der Zwischenzeit ist der Beweis, dass Intel immer noch einen großartigen Prozessor herstellen kann, eine gute Nachricht und ein großer Schritt vorwärts auf dem Weg zur Trendwende des Unternehmens.