Laut Morgan-Stanley-Aktienstratege Mike Wilson begann letzte Woche eine Bärenmarktrallye. Das Inflationsbild könnte nach seiner Einschätzung zu einem steilen Aufwärtstrend am Aktienmarkt führen, bevor der Abwärtstrend wieder aufgenommen wird. 

"Aus unserer Sicht hat die Inflation ihren Höhepunkt erreicht", schrieb Wilson in einer Notiz. "8% sind kaum eine Rate, mit der die Fed leben kann, aber wenn man 6 Monate vorausschaut, wurden die Samen für niedrigere Preise in vielen Waren und Dienstleistungen gesät."

Wilson geht davon aus, dass die Zinssätze bald beginnen die sinkende Inflation zu diskontieren. Das wird laut Wilson "der Rallye, die am vergangenen Donnerstag begann, Beine geben, insbesondere wenn die Gewinnsaison im dritten Quartal nicht den schrittweisen Rückgang der EPS-Prognosen für 2023 präsentieren." Die deutlichen Gewinnrückgänge werden laut Wilson 2023 kommen. 

S&P bis 4.150?

Wenn die Rallye hält, könnte sie den S&P 500 auf 4.000 Punkte hieven. Selbst ein Versuch, den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt um 4.150 Punkte zu testen, sollte laut Wilson nicht ausgeschlossen werden.

"Obwohl das ein schrecklich großer Schritt zu sein scheint, würde es im Einklang mit früheren Bärenmarktrallyes in diesem Jahr und früheren stehen", bemerkte er

Längerfristig wird der breitere Markt seiner Einschätzung nach jedoch weiter fallen.

Wilson erwartet, dass die Gewinnprognosen um mindestens 20% fallen werden. "Die endgültigen Preistiefs für diesen Bärenmarkt werden wahrscheinlich näher an 3000-3200 Punkten liegen."