Broadcom (AVGO) meldete am Donnerstag, den 5. September 2024, seine Geschäftszahlen und Ergebnisse für das abgelaufene 3. Quartal. Der Halbleiter- und Softwareriese konnte zwar die Erwartungen der Wall Street im Hinblick auf Umsatz und Gewinn übertreffen, die Prognosen für das 4. Quartal waren jedoch schwächer als erwartet. Aus diesem Grund fielen die Broadcom-Aktien im nachbörslichen Handel um fast 7 %.

Umsatz steigt dank VMware Übernahme um 47 % im Jahresvergleich

Für das am 4. August abgelaufene Quartal meldete der Chipkonzern einen Umsatz in Höhe von 13,072 Mrd. USD inklusive VMware und lag damit über den Konsensschätzungen von 12,97 Mrd. USD. Auf Jahressicht entspricht dies einer Steigerung von guten 47 %. Ohne VMware stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 4 %.

Der bereinigte Gewinn auf Non-GAAP-Basis lag bei 1,24 USD pro Aktie. Auch hier konnten die Erwartungen von 1,20 USD leicht übertroffen werden und im Jahresvergleich gut zweistellig wachsen. Vor einem Jahr lag der Gewinn pro Aktie noch bei 1,05 USD.

Insgesamt meldete Broadcom jedoch einen Nettoverlust auf GAAP-Basis in Höhe von 1,875 Mrd. USD oder 40 Cent pro Aktie gegenüber einem Nettogewinn im Vorjahresquartal von 3,303 Mrd. USD oder 0,77 USD pro Aktie. Dies liegt laut dem Geschäftsbericht an einer einmaligen nicht zahlungswirksamen Steuerrückstellung in Höhe von 4,5 Mrd. USD für die konzerninterne Übertragung bestimmter geistiger Eigentumsrechte in die Vereinigten Staaten im Rahmen des Lieferkettenmanagements.

Ausblick für Q4 leicht unter den Markterwartungen

Beim Ausblick für das 4. Quartal enttäuschte Broadcom den Markt. Das Unternehmen prognostiziert für das laufende Quartal einen Umsatz von 14 Mrd. USD einschließlich dem Beitrag von VMware, was einer jährlichen Steigerung von 51 % entsprechen würde. Doch die Schätzungen lagen bei 14,13 Mrd. USD. Das bereinigte EBITDA wird voraussichtlich etwa 64 % des Gesamtumsatzes ausmachen.

Die Broadcom-Aktie ist im vergangenen Jahr um fast 100 % gestiegen, da die Anleger erkannt haben, dass das Unternehmen mehrere Teile herstellt, die für große Rechenzentren benötigt werden oder zum Aufbau einer Infrastruktur für künstliche Intelligenz verwendet werden können. So arbeitet Broadcom beispielsweise an Googles TPU-Chip, den Apple zum Trainieren einiger seiner KI-Funktionen verwendet hat.

Nachfrage nach KI-Teile und kundenspezifischen Chips wächst weiter

Der CEO von Broadcom Hock Tan sagte in einer Erklärung, dass das Unternehmen im Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz aus KI von 12 Mrd. USD rechnet, angetrieben von Ethernet-Netzwerken und kundenspezifischen Beschleunigern für KI-Rechenzentren, was über der vorherigen Prognose von 11 Mrd. USD liegt.

"Die Ergebnisse von Broadcom im dritten Quartal spiegeln die anhaltende Stärke unserer KI-Halbleiterlösungen und von VMware wider", sagte Tan in der Erklärung.

Das Unternehmen meldete im 3. Quartal einen Umsatz mit Halbleiterlösungen von 7,274 Mrd. USD, ein Plus von 5 % im Jahresvergleich. Das Segment für Infrastruktursoftware meldete einen Umsatz von 5,798 Mrd. USD. Eine jährliche Steigerung um 200 %, von dem ein Großteil auf die Übernahme von VMware zurückzuführen ist.

Broadcom kündigte außerdem seine Quartalsdividende von 0,53 USD pro Aktie an, die am 30. September 2024 an die am 19. September eingetragenen Aktionäre ausgezahlt wird. Zuletzt zahlte Broadcom insgesamt 2,452 Mrd. USD Ende Juni an seine Aktionäre aus. Am 12. Juli 2024 schloss Broadcom einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 ab.