Nel ASA meldete für das zweite Quartal 2023 einen rekordverdächtigen Quartalsumsatz von 475 Mio. NOK, ein Anstieg um 159 % gegenüber 183 Mio. NOK im gleichen Quartal 2022. Damit übertrifft das Unternehmen auch die Analystenschätzungen von ca. 375 Mio. NOK deutlich. Der Auftragseingang lag bei 428 Mio. NOK und damit um 81 % über dem Vorjahreswert, was sich positiv auf den Großauftrag für 16 Tankstellen in den USA auswirkte. Am Ende des zweiten Quartals belief sich der Auftragsbestand auf 2,964 Mrd. NOK, ein Plus von 106 % gegenüber Q2 2022 und der Kassenbestand auf 4,122 Mrd. NOK.

Mit einem Verlust von 138 Mio. NOK hat Nel ASA die Erwartungen im zweiten Quartal beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) exakt getroffen. Verantwortlich für die Verluste waren dabei vor allem schlechte Margen aus Altverträgen, hohe Personalkosten und Verluste im Fueling-Bereich. Dennoch hat sich das EBITDA gegenüber dem Vorjahresquartal deutlich verbessert (Q2/2022: -197 Mio. NOK). Analysten hatten mit -235 Mio. NOK außerdem einen deutlich höheren Verlust erwartet.

Der Bereich der Elektrolyseure boomt

Der Geschäftsbereich Elektrolyseure verzeichnete einen deutlichen Umsatzanstieg von 202 % im Vergleich zum Vorjahresquartal, das eines der ersten Quartale mit Lieferungen von Herøya war. Aufgrund des gestiegenen Volumens wuchsen die Umsätze mit alkalischen Elektrolyseuren um 383 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum, während die Umsätze mit PEM-Elektrolyseuren im gleichen Zeitraum um 78 % stiegen. "Wir sehen weiterhin eine positive Entwicklung aufgrund gestiegener Produktionsmengen und Einnahmen aus Verträgen mit deutlich verbesserten Konditionen", sagt Håkon Volldal, CEO von Nel.

Die Elektrolyseur-Projekte werden immer größer und der Auftragseingang wird daher von Quartal zu Quartal schwanken. Die Gesamtnachfrage steigt jedoch, und die Kunden wenden sich zunehmend an Lieferanten mit verfügbaren Kapazitäten und einer Erfolgsbilanz bei der Lieferung zuverlässiger, qualitativ hochwertiger Anlagen. "Unsere Pipeline, die aus immer größeren Projekten besteht, reift weiter. Mit der Größe kommt die Komplexität, und wir sind zuversichtlich, dass sich dies für Nel positiv auswirken wird, da der Bedarf an Kompetenz und Erfahrung entsprechend steigt", sagt Håkon Volldal.

Nel wird die Produktionskapazitäten entsprechend der Marktnachfrage weiter ausbauen. Michigan, USA, wurde im zweiten Quartal als Heimatstaat für Nels neue Elektrolyseur-Gigafactory ausgewählt. Das Unternehmen plant den Aufbau einer Produktionskapazität von bis zu 4 GW, aufgeteilt in PEM- und alkalische Elektrolyseure. Eine endgültige Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen worden.

Das Geschäft mit Tankstellen zieht langsam an

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Fueling blieb im zweiten Quartal aufgrund des begrenzten Auftragseingangs in den Vorquartalen niedrig. Der Geschäftsbereich erhielt jedoch einen Rekordauftrag für 16 Tankstellen in Kalifornien, USA, wodurch sich der Auftragsbestand auf 493 Mio. NOK erhöhte. "Der Tankstellenauftrag in Rekordhöhe von einem hochwertigen US-Energieunternehmen ist ein Beleg für die positive Entwicklung nach den strategischen Veränderungen in unserem Geschäftsbereich Fueling, der sich auf einige wenige hochwertige Kunden mit einer umfangreichen Projektpipeline konzentriert", so Håkon Volldal, CEO von Nel.