Mittlerweile kennt fast jeder Nvidias H100-KI-Grafikprozessor. Er ist zum begehrtesten Produkt in der Technologiebranche geworden. Die GPU trieb die Rechenzentrumsumsätze des Unternehmens im letzten Quartal von 4,3 Mrd. USD im Vorjahr auf 22,6 Mrd. USD.

Die nächste Chipgeneration dürfte den Umsatz nochmals stärker steigern

So bahnbrechend der H100 auch war, deuten laut Barron's die neuesten Informationen darauf hin, dass Nvidias aktualisierten GPUs, welche auf der neuen Blackwell-Architektur basieren, die Umsätze von Nvidia nochmals deutlich steigern werden. Schon im März zeichnete Nvidia-CEO Jensen Huang eine rosige Aussicht für den neuen Chip, der über 208 Milliarden Transistoren verfügt und dessen Entwicklung das Unternehmen 10 Mrd. USD gekostet hat. "Blackwell wird die erfolgreichste Produkteinführung unserer Geschichte sein", sagte er während einer Rede auf der GTC-Entwicklerkonferenz in San Jose. Auf der Konferenz enthüllte er eine ganze Reihe von Blackwell-Produkten, darunter B100, B200, GB200 Superchip, HGX B200 Serverboard und GB200 NVL72 Server-Rack-System. Diese Produktreihe soll dieses Jahr nach und nach veröffentlicht werden.

Laut Analysten könnte Nvidia mit Rechenzentren im Jahr 2025 über 200 Mrd. USD verdienen

Der neue Star sei jedoch das GB200 NVL72 AI-Serversystem. Dieses verbindet 36 GB200 Superchips, wobei jeder GB200 zwei Blackwell-GPUs mit einer Nvidia Grace-CPU verknüpft, damit sie effizienter zusammenarbeiten können. Das bedeutet, dass jedes NVL72-System rund 72 Blackwell-GPUs hat, die alle miteinander verbunden sind, um eine beispiellose Dichte an Rechenleistung zu erreichen.

Barron's betont in diesem Zusammenhang, dass dies jedoch auch bedeute, dass der Preis für Nvidias KI-Serversystem der Spitzenklasse steigt. Laut KeyBanc wird der GB200 NVL72 voraussichtlich 3,8 Mio. USD kosten. Der hohe Preis scheint die Nachfrage wohl nicht zu beeinträchtigen. KeyBanc-Analyst John Vinh schätzt, dass der NVL72 60 bis 70 % des GB200-Server-Rack-Volumens von Nvidia im Vergleich zu weniger teuren Konfigurationen ausmachen wird. "Die Rückmeldungen des letzten Quartals deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach dem GB200 im nächsten Jahr größer ist als das, was wir im letzten Quartal zunächst gehört haben, und im Jahr 2025 über 200 Mrd. USD Umsatz im Rechenzentrumssegment erzielen könnte", schrieb er.

Ein Umsatz von rund 200 Mrd. USD für Nvidias Rechenzentrumssegment im nächsten Jahr wäre eine beachtliche Leistung, eine enorme Steigerung gegenüber 48 Mrd. USD im letzten Jahr und auch nochmals deutlich mehr als die 140 Mrd. USD, welche die Wall Street derzeit erwartet. Dies läge laut Barron's auch in der Größenordnung des Umsatzes, den Apple mit dem iPhone erzielt. Gemäß Schätzungen soll sich dieser im Jahr 2025 auf 210 Mrd. USD belaufen.

Das neue AI-Server System erfreut sich enormer Beliebtheit

Die Kunden drängen sich nach dem NVL72, weil er weitaus effizienter ist als frühere Modelle und Unternehmen dadurch Kosten für das Training und die Abfragen von KI-Modellen sparen. Nvidia betont, dass der GB200 NVL72 im Vergleich zur gleichen Anzahl von H100-GPUs bis zu 30-mal mehr Leistung für die Inferenz von Modellen großer Sprachen biete und gleichzeitig die Kosten für den Stromverbrauch pro Recheneinheit senken würde. Das neue System sei auch beim Training von KI-Modellen viermal schneller als die vorherige Version von Nvidia.