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Daimler – Einstiegschance nach Zahlen und Jahresausblick

Gute und schlechte Nachrichten habe Daimler-Chef Dieter Zetsche bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das zurückliegende Geschäftsjahr 2017 laut Euro am Sonntag im Gepäck gehabt, obwohl er Rekordergebnisse vorgelegt habe. Die Zahlen an sich konnten sich sehen lassen: Der Umsatz der Nummer 1 unter den globalen Herstellern von Premiumfahrzeugen legte um 7 % auf 164 Mrd. Euro zu. Der Absatz erhöhte sich sogar um 9 % auf nahezu 3,3 Mio. Fahrzeuge. Richtig stark ist das Plus mit 13 % bei der Lkw-Sparte ausgefallen.

Ordentlich war auch die Entwicklung der Ergebniskennziffern. Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 14 % auf 14,7 Mrd. Euro. Unterm Strich habe Daimler mit 10,9 Mrd. Euro ein Viertel mehr als im Geschäftsjahr 2016 verdient. Auch die Dividende soll von 3,25 auf 3,65 je Anteilschein angehoben werden.

Das große Aber sei jedoch der Ausblick. Konzern-Chef Zetsche gehe davon aus, im laufenden Geschäftsjahr 2018 den Gewinn nicht erneut steigern zu können. Als Grund dafür sei laut Euro am Sonntag auf den Umbruch in der Autoindustrie und die damit verbundenen steigenden Kosten hingewiesen worden. Auch wenn das EBIT nur auf Vorjahresniveau liegen werde, dürften Umsatz und Absatz auch 2018 wieder leicht zulegen. Selbst wenn Anleger mit dem Ausblick nicht zufrieden sein konnten, seien die langfristigen Aussichten der Stuttgarter weiterhin positiv. Der Kursrücksetzer stelle laut Euro am Sonntag daher eine Kaufgelegenheit dar. Die Börsenexperten raten mit einem Kursziel von 85 Euro zum Kauf (rund 19 % Potenzial).

Auch die US-Bank JPMorgan hat sich die Geschäftszahlen genauer angesehen und das "Overweight"-Rating und das Kursziel von 85 Euro bestätigt. Analyst Jose Asumendi wies dabei darauf hin, dass die gekappten Erwartungen für die Pkw-Sparte Mercedes von einem höheren Gewinnbeitrag der Nutzfahrzeug-Sparten ausgeglichen werden dürften. Seine eigene operative Gewinnschätzung (EBIT) für 2018 und 2019 habe Asumendi um 2 % erhöht.

Ebenfalls ein Kursziel von 85 Euro sowie ein "Outperform"-Rating hat das US-Analysehaus Bernstein Research nach gründlicher Analyse der Geschäftszahlen bestätigt. Analyst Max Warburton misst den Zahlen weit weniger Bedeutung zu als möglichen Plänen einer Aufspaltung des Konzerns in einen Pkw-Fahrzeughersteller und einen selbstständigen Nutzfahrzeug-Konzern.

Einigkeit über das Kursziel von 85 Euro herrscht auch bei der Schweizer Großbank UBS. Analyst Patrick Hummel zeigte sich wenig überrascht davon, dass Daimler für 2018 ein stagnierendes EBIT erwarte. Das EPS dürfe allerdings dank der niedrigeren Steuerquote durch die US-Steuerreform im laufenden Geschäftsjahr noch leicht steigen.

Wenig überrascht von der Jahresprognose für 2018 zeigte sich der Analyst Stefan Burgstaller von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Er hob jedoch die gute Entwicklung des Free Cashflows hervor, lobte die Erhöhung der Dividende und bestätigte die Einstufung der Aktie mit einem "Buy" und beließ das Kursziel bei 90 Euro. Damit sieht er ein Kurspotenzial von 26 % für den DAX-Titel.

daimler-februar-2018

 

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Bildherkunft: Daimler

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