Einer gegen alle?
Analyst Ian Douglas-Pennant begründete sein "Sell"-Rating damit, dass die Fresenius-Tochter Kabi unter einer zunehmenden Generika-Konkurrenz leiden werde und unter stärkeren Preisdruck geraten dürfe. Der Infusionsspezialist werde in den nächsten Jahren durch weitere Zulassungen seitens kleinerer Konkurrenten für Nachahmerpräparate einem verschärften Wettbewerb ausgesetzt.
Laut Börse Online habe Fresenius-Chef Stephan Sturm im Frankfurter Wirtschaftspresseclub diese Einschätzung der künftigen Entwicklung durch den UBS-Analysten als "sehr extrem" bezeichnet. Er habe noch keinerlei Anhaltspunkte in den Ergebnissen der Konzerntochter Kabi finden können, die für diese Annahme sprächen. Ganz im Gegenteil seien die Zahlen im bisherigen Jahresverlauf von Kabi von Quartal zu Quartal besser geworden.
Konzernchef Sturm habe laut Börse Online zudem die Geschäftsziele des Gesundheitsunternehmens bestätigt. Im laufenden Geschäftsjahr werde nach wie vor von einem währungsbereinigten Ergebniswachstum zwischen 19 und 21 % ausgegangen. Den Aktionären habe er außerdem eine Anhebung der Dividende in Aussicht gestellt. Das sei dann die 26. Dividendenerhöhung in Folge. Börse Online rät Anleger daher, den Kurseinbruch mit einem Kursziel von 80 Euro zum Einstieg zu nutzen.
Wer jetzt glaubt, dass sich die Experten des Anlegermagazins mit einem Kurspotenzial von rund 30 % für den DAX-Titel weit aus dem Fenster lehnen, irrt. Es gibt eine Vielzahl von Analystenratings, die noch deutlich höhere Kursziele vorsehen. Die Commerzbank bestätigte am 6. November das Kursziel von 85 Euro für die Aktie von Fresenius. Analyst Oliver Metzger attestierte dem Gesundheitskonzern nach den jüngsten Quartalszahlen ein solides Wachstum aus eigener Kraft. Zudem habe man, angetrieben durch die Übernahme des Krankenhausbetreibers Quironsalud, ein gutes externes Wachstum erzielt. Es sei ein starkes Schlussquartal bei Fresenius zu erwarten.
Ähnlich hohe Kursziele von 82 bis 84 Euro haben aktuell außerdem die DZ Bank, das Analysehaus S&P Global, die Deutsche Bank und die Citigroup. Noch ein bisschen mehr traut die Privatbank Berenberg dem DAX-Titel mit einem "Buy"-Rating und Kursziel von 89,10 Euro zu. Analyst Tom Jones bezeichnete die Aktie des Gesundheits- und Medizinkonzern noch am Dienstag letzter Woche, also lediglich drei Tage vor der Abstufung durch die UBS, als erheblich unterbewertet.
Das höchste Kurspotenzial von 50 % sieht aktuell die NordLB mit einem Kursziel von 92 Euro. Analyst Holger Fechner hatte sein "Kaufen" am 2. November nach Veröffentlichung der Zahlen für das 3. Quartal bestätigt. Der Gesundheitskonzern habe zwar nicht wie in den Quartalen zuvor die Markterwartungen toppen können, aber dennoch mit einer unverändert erfreulichen Geschäftsdynamik überzeugt.
Hinweis: Im "aktien Magazin" informieren wir unsere Leser Woche für Woche über die wichtigsten Kaufempfehlungen renommierter Analystenhäuser und Banken sowie aus Printmedien und Börsenbriefen. Unsere Leser lieben dabei unser Ranking der Top-Kursziele. Sie sehen sofort welche Aktien laut Analysten das derzeit höchste Kurspotenzial haben!
Bildherkunft: Fresenius