ElringKlinger – Setzt bei dem SDAX-Titel gerade ein Umdenken ein?
Wenn mit der Hochstufung von Hauck & Aufhäuser der Startschuss für eine Rally gefallen ist, dann wurde durch die Empfehlung in der aktuellen Ausgabe von Der Aktionär womöglich gleich die nächste Raketenstufe gezündet. Die Börsenexperten aus Kulmbach lehnen sich bei einem Kursziel von 30 Euro nämlich noch ein bisschen weiter aus dem Fenster. Auch hier lautet die erste Feststellung, dass die Aktie nach der Kurskorrektur der letzten 2 Jahre mittlerweile auf einem Bewertungsniveau angekommen sei, bei dem man als Anleger genau hinsehen sollte.
Das 2018er-KGV liege mit 9 im einstelligen Bereich. 2019 liege es bei lediglich 8. In dieser Bewertung spiegle sich sehr viel Negatives. Chancen seien darin überhaupt nicht berücksichtigt. ElringKlinger werde als ein Opfer des Dieselskandals betrachtet. Der Konzern werde als Zulieferer für Verbrennungsmotoren wahrgenommen. Und Verbrennungsmotoren seien bekanntlich bald weg vom Fenster.
Doch der Spezialist für Zylinderkopfdichtungen sei längst im Zukunftstrend E-Mobility aktiv. Seit 1999 forsche ElringKlinger am Thema Brennstoffzelle. Nun habe man gemeldet, zusammen mit dem chinesischen Unternehmen Sichuan Chengfei Integration Technology (CITC) ein Gemeinschaftsunternehmen im Bereich der Batterietechnologie zu gründen. In einem 50:50 Joint Venture werde man Lithium-Ionen-Batteriemodule für entwickeln und fertigen. Firmenchef Dr. Stefan Wolf mache sich bereits Hoffnung auf einen Großauftrag eines namhaften Fahrzeugbauers.
Um das Potenzial eines Elektro-Bereichs für ElringKlinger zu versehen, müsse man wissen, dass der Konzern mit klassischen Bauteilen für Verbrennungsmotoren einen Umsatz von 40 bis 60 Euro je Fahrzeug erziele. Mit Produkten für Elektrofahrzeuge dürfe ElringKlinger künftig 200 bis 250 Euro je Auto verdienen. Dabei müsse man nicht nur Batterietechnologie berücksichtigen, sondern auch gewichtsparende Leichtbauteile für Karosserie und Antriebskomponenten. Durch die Beteiligung der Schwaben an Hofer Powertrain könne man sogar den kompletten elektrischen Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Fahrzeuge liefern.
Noch leide ElringKlinger darunter als Verlierer des Auslaufens der Verbrennungstechnologie wahrgenommen zu werden. Ein erster Großauftrag für die Batterie- oder Brennstoffzellentechnik könne diese Wahrnehmung schlagartig ändern.
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Bildherkunft: © ElringKlinger