JD.com gehört – spätestens – nach der Google-Kooperation auf die Kaufliste von deutschen Anlegern
JD.com wird oft in einen Hut mit Alibaba geworfen und Alibaba wird hierzulande meist als die chinesische Variante von Amazon bezeichnet. Beides ist Quatsch. Alibaba betreibt zwar eine E-Commerce-Plattform, doch dabei handelt es sich um eine Business-to-Business-Plattform, während Amazon eine Business-to-Consumer-Plattform betreibt. JD.com hingegen sei laut Der Aktionär ganz genau die chinesische Variante des amerikanischen B2C-Online-Riesen Amazon.
JD.com sei extrem wachstumsstark. Von 2013 bis 2017 seien die Verkäufe um rund 400 % gestiegen. Der Umsatz habe von 11,2 auf 53,7 Mrd. USD angezogen. Der große Erfolg der Plattform bestehe in der raschen Lieferung. Der Konzern habe das Land mit Logistikcentern überzogen und wolle mit schnellstmöglicher Lieferung punkten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, habe Konzernchef und Gründer Liu Qiangdong die Vision, in nicht allzu ferner Zukunft das komplette Versandgeschäft und die Lagerwirtschaft mit Robotern zu bewerkstelligen. In den Lagerhäusern übernehmen schon heute Roboter viele Aufgaben. Es werde mit Lieferdrohne experimentiert. Selbstfahrende Autos sollen zum Einsatz kommen. JD.com wolle 4,5 Mrd. USD in ein KI-/Roboter-Lab in China investieren, um die Vision noch weiter zu konkretisieren. Wenig überraschend dürfe angesichts dieser Zukunftsvision das Interesse der Datenkrake Google an diesem Projekt sein. Und wenig überraschend habe sich Google kürzlich an JD.com beteiligt und 550 Mio. USD in den Online-Händler investiert.
Nicht nur aufgrund des Google-Investments handle es sich laut Der Aktionär bei JD.com um eine der größten und spannendsten Storys im chinesischen Internet neben Alibaba und Baidu. Die Aktie werde derzeit mit dem einfachen Umsatz bewertet. Auch das 2019er-KGV von 34 sei nicht überzogen. Der Aktionär rät daher mit einem Kursziel von 50 Euro dazu, den Titel an schwächeren Tagen einzusammeln (38 % Potenzial).
Nachdem die strategische Partnerschaft zwischen JD.com und Google bekannt wurde, hat Wells Fargo Advisors das Kursziel für die US-Notiz der JD.com-Aktie von 47 auf 53 USD angehoben (27 % Potenzial). Mit der Google-Kooperation baue JD.com laut Analyst Kena Sena die Reihe an strategischen Partnerschaften weiter aus. Nun gebe es Kooperationen/Beteiligungen mit Tencent, Walmart, Baidu, Qihoo 360 und Vipshop.
Charttechnische Einschätzung: Auch wenn das Kursziel von Der Aktionär in Euro angegeben ist, muss man das Kursbild in USD betrachten, denn "die Musik" beim Kurs spielt an der US-Technologiebörse Nasdaq. Dort hatte die Aktie von JD.com zuletzt deutlich geschwächelt und war drauf und dran durch die Horizontalunterstützung bei 36 USD zu fallen. Das hätte sicher eine Stopp-Loss-Welle ausgelöst. Nun konnte der Titel rasant zulegen und sich von dieser Unterstützung mit der Google-Nachricht im Rücken nach oben hin absetzen. In den letzten beiden Handelstagen hat die Aktie allerdings einen Teil der Kursgewinne bereits wieder abgegeben und Anleger tun gut daran, die maßgebliche Unterstützung bei 36 USD weiter im Auge zu behalten.
Hinweis: Im "aktien Magazin" informieren wir unsere Leser Woche für Woche über die wichtigsten Kaufempfehlungen renommierter Analystenhäuser und Banken sowie aus Printmedien und Börsenbriefen. Unsere Leser lieben dabei unser Ranking der Top-Kursziele. Sie sehen sofort welche Aktien laut Analysten das derzeit höchste Kurspotenzial haben!
Bildherkunft: JD.com