RWE – Die Wiederentdeckung des Versorgers hat begonnen
Grund für diese neue Entwicklung könne einerseits die Verunsicherung der Anleger angesichts eines möglichen Handelskriegs sein und das damit verbundene Bedürfnis, das Depot etwas defensiver auszurichten. Ein anderer Grund könne aber auch sein, dass Versorger gerade in den Endphasen von Konjunkturzyklen den Markt outperformen. Grund drei sei allerdings, dass bei den Versorgern nach Jahren großer regulatorischer Eingriffe und der Energiewende das Schlimmste überstanden sei und langsam wieder das Licht angehe.
Konzerne wie RWE hätten es verstanden, sich neu und vor allem fokussierter aufzustellen. Diese Erkenntnis spiegle sich in der starken Erholung der DAX-Aktie wieder. Ein Plus von 43 % stehe nach fünf Monaten zu buche. Besonderen Rückenwind habe RWE laut Börse Online durch einen Bundestagsbeschuss bekommen, der dem Essener Versorger eine Entschädigung für den Atomausstieg verspreche.
Gut bei Marktbeobachtern komme auch der Konzernumbau bei RWE an. Laut Credit Suisse dürfe der Konzern künftig 60 % des EBITDA aus erneuerbaren Energien erwirtschaften. Wenn die Schätzungen der Analysten stimmen sollten, könne der Gewinn je Aktie von 1,46 Euro für 2018 bis 2022 auf 2,74 Euro zulegen. Dann sei die Aktie deutlich zu günstig bewertet. Nicht zu verachten sei auch die Dividende, die im gleichen Zeitraum von 0,69 auf 1,15 Euro je Aktie zulegen solle. Damit liege die Rendite bei 5,3 %. Börse Online rät mit einem Kursziel von 26 Euro zum Kauf (19 % Potenzial).
Ebenfalls 19 % Kurspotenzial sieht das Analysehaus RBC für die Aktie des Energieversorgers mit dem Kursziel von 26 Euro. Analyst John Musk hob bei dem "Top-Pick" den Innogy-Deal mit dem deutschen Wettbewerber Eon hervor. Dadurch gewinne RWE die Kontrolle über das Ökostromgeschäft beider Konzerne und steige zum drittgrößten Player in diesem Bereich auf. Laut Musk dürfe RWE mit den erneuerbaren Energien im Geschäftsjahr 2020 mehr als die Hälfte des EBITDA erwirtschaften. Der DAX-Titel habe unter den europäischen Versorger-Aktien das höchste Aufwärtspotenzial.
Die US-Investmentbank Merrill Lynch sieht mit einem Kursziel von 27 Euro aktuell rund 24 % Kurspotenzial für die Aktie von RWE. Laut Analyst Peter Bisztyga honoriere der Markt die Transformation des Konzerns vom größten umweltverschmutzenden Stromerzeuger Westeuropas zu einem auf erneuerbare Energien fokussierten Versorger. Bisztyga erwartet, dass RWE künftig über 60 % des operativen Gewinns aus dem Geschäft mit erneuerbaren Energien erzielen werde.
Hinweis: Im "aktien" Magazin" informieren wir unsere Leser Woche für Woche über die wichtigsten Kaufempfehlungen renommierter Analystenhäuser und Banken sowie aus Printmedien und Börsenbriefen. Unsere Leser lieben dabei unser Ranking der Top-Kursziele. Sie sehen sofort welche Aktien laut Analysten das derzeit höchste Kurspotenzial haben!
Bildherkunft: Fotolia #163013706 | Urheber: jozsitoeroe