SGL Group – Kommen jetzt die fetten Jahre?
Doch nun befinden sich sowohl Aktie als auch Unternehmen wieder im Aufwind. Der Konzern unterstreicht den Umschwung zudem mit einer Umbenennung in SGL Group. Laut Börse Online habe SGL beim Verkauf etlicher Teilbereich alle Marktbeobachter überrascht. Schneller als erwartet habe sich SGL von verschiedenen zuvor ausgegliederten Sparten trennen können. Im Prinzip habe man "goodby" zum ehemaligen Geschäftsbereich Performance Products gesagt. Das Geschäft mit Kathoden, Hochofenauskleidungen und Kohlenstoffelektroden sei an den Finanzinvestor Triton gegangen. Das Graphitelektrodengeschäft an den japanischen Konzern Showa Denko. Diese Deals hätten SGL insgesamt 600 Mio. Euro in die Kasse gespült. Damit habe SGL rund 130 Mio. Euro mehr eingenommen als man zum 30. Juni 2016 als Buchwert für dieses Geschäft ausgewiesen hatte.
Durch den Verkauf der Teilbereich drücke SGL die "Neustart-Taste". Der Konzern dürfe sich durch die Erlöse von seinen 466 Mio. Euro Nettoverbindlichkeiten befreien und beste Voraussetzungen haben, als Hightech-Unternehmen durchzustarten. Mit dem Fokus auf Carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) sehe Konzern-Chef Jürgen Köhler SGL nun vor dem großen Durchbruch. Es gebe ein hohes Potenzial für CFKs bei Rotorblättern für Windkraftanlagen. Außerdem dürfe Carbon beim Dreamliner 787 von Boeing und dem Airbus A350 verstärkt zum Einsatz kommen.
Auch die Kooperation mit BMW werde bei der neuen 7er-Reihe fortgesetzt. Inzwischen sei man in dem Joint Venture mit dem Autobauer soweit, dass die modifizierten Carbonfasern erstmals in großtechnischen, sprich voll automatisierten Serienfertigungen, zum Einsatz gelangen können. SGL-Lenker Köhler gehe laut Börse Online davon aus, dass Carbon- oder Glasfaser verstärkte Kunststoffe aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften einen immer höheren Stellenwert bei der Materialmischung im Fahrzeugbau erreichen werden. Auch Hersteller, die zuvor den neuen Materialien gegenüber skeptisch gewesen seien, würden sich vermehrt mit SGL-Produkten auseinandersetzen.
Wenig spektakulär aber grundsolide verlaufe das Wachstum der Spezialgrafitsparte. Laut Analysten dürfe dieser Konzernbereich bis 2020 jährlich um 7 % zulegen. Mit Spezialgrafiten sei SGL inzwischen Weltmarktführer und profitiere von einer steigenden Nachfrage in vielen Anwendungsgebieten. Grafit sei in Lithium-Ionen-Akkus von Handys, Laptops, Hybrid- und Elektroautos enthalten. Auch zur Herstellung von Halbleitern, Solarzellen und LEDs komme es zum Einsatz.
Börse Online rät Anlegern mit einem Kursziel von 17 Euro auf den Durchbruch von SGL zu setzen. Die französische Großbank Societe Generale nennt ein Kursziel von 15 Euro für den SDAX-Titel. Auch Analyst Sebastian Ubert gefällt, dass der Grafit- und Carbonhersteller durch den Verkauf des Kathodengeschäfts zu einem wachstumsstarken Hightech-Unternehmen werde. Auch er hob hervor, dass SGL mit den Konditionen für den Verkauf die Erwartungen deutlich übertroffen habe und sich die Verschuldungslage aufgrund dieser Erträge deutlich verbessere.
Hinweis: Im "aktien Magazin" informieren wir unsere Leser Woche für Woche über die wichtigsten Kaufempfehlungen renommierter Analystenhäuser und Banken sowie aus Printmedien und Börsenbriefen. Unsere Leser lieben dabei unser Ranking der Top-Kursziele. Sie sehen sofort welche Aktien laut Analysten das derzeit höchste Kurspotenzial haben!
Bildherkunft: SGL Group