Thyssenkrupp – Die Hoffnung stirbt einfach nicht und Analysten sehen über 75 % Kurspotenzial
Wir haben hier in den letzten Jahren oft genug Kaufempfehlungen von Analysten zu Thyssenkrupp aufgegriffen. Und was ist bislang bei dem Titel passiert? Braucht man wirklich eine Erklärung zu der Aktie, wenn man diesen Langfristchart ansehen kann? Das war eine rhetorische Frage!
Das wirklich einzig Positive, was man zu diesem Chart sagen kann: Die Aktie notiert im Bereich einer wichtigen Horizontalunterstützung, die in den zurückliegenden 14 Jahren oft genug als Wendepunkt für Verkaufswellen hergehalten hat. Das ist die gute Nachricht. Aber da jede Medaille natürlich zwei Seiten hat, ist die schlechte Nachricht: Sollte diese wichtige Horizontalunterstützung nachhaltig unterschritten werden – dann aber gute Nacht. Da ist dann noch sehr viel freier Raum im Chart nach unten.
Nun denn. Nachdem jahrelang das große Thema bei Thyssenkrupp die Abspaltung bzw. der Verkauf des traditionellen Stahlgeschäfts gewesen ist, sich diesbezügliche Pläne in Form eines Joint Ventures mit Tata Steel aber zu Jahresbeginn zerschlugen, soll nun der große Heilsbringer für den Industriekonzern der Börsengang oder der Verkauf der Aufzugssparte sein. Aber der angeschlagene Konzern müsse ja zwangsläufig einen neuen Plan zur Sanierung haben, so Börse Online. Denn rosig seien die Aussichten nicht gerade. Der Markt befürchte offensichtlich eine Gewinnwarnung, nachdem Thyssenkrupp bereits im Dezember die Erwartungen ans EBIT auf 1,1 bis 1,2 Mrd. Euro gesenkt hatte.
Um den konjunkturellen Bedenken entgegenzuwirken und bei der Profitabilität wieder einen Silberstreif am Horizont ausmachen zu können, wolle man 6.000 Stellen streichen und so Kosten in Höhe von 1,5 Mrd. Euro einsparen. Für den weiteren Umbau des Konzerns brauche man aber Geld und da kommen die Kronjuwelen ins Spiel. Die Aufzugssparte sei das Zugpferd im Konzern. Im zurückliegenden Geschäftsjahr habe der Bereich mit einem bereinigten Betriebsgewinn von 866 Mio. Euro mehr als die Hälfte des gesamten Konzerngewinns beigesteuert. Natürlich sei die Sparte Elevator Technology mit zweistelligen Gewinnmargen und solidem Wachstum spannend – sowohl für einen Verkauf als auch für eine Abspaltung mittels Börsengang. Vereinzeltes Interesse von Finanzinvestoren gebe es durchaus. Auch der Wettbewerber Kone habe bereits vorgefühlt. Allerdings könne die Übernahme der Sparte den Konkurrenten auch überfordern. Trotz der unklaren Gemengelage rund um den Konzernumbau und die Pläne für die Aufzugssparte rät Börse Online mit einem Kursziel von 19,50 Euro zum Kauf (72 % Potenzial).
Das hohe Kursziel von Börse Online ist keinesfalls abwegig, wenn man sich die anderen Einstufungen der Analystengemeinde ansieht. Hohes zweistelliges Potenzial für den Industriekonzern kann man leicht finden. Das Analysehaus Jefferies hat zwar Mitte der Woche das Kursziel von 18 auf 16,50 Euro gesenkt, sieht aber damit dennoch 46 % Potenzial für die Aktie von Thyssenkrupp. Analyst Alan Spence erwartet, dass der Konzern die Talsohle durchschritten haben könnte. Das Analysehaus Kepler Cheuvreux sieht mit einem Kursziel von 20 Euro das aktuell höchste Potenzial von 76 % für die Aktie von Thyssenkrupp.
Hinweis: Im "aktien Magazin" informieren wir unsere Leser Woche für Woche über die wichtigsten Kaufempfehlungen renommierter Analystenhäuser und Banken sowie aus Printmedien und Börsenbriefen. Unsere Leser lieben dabei unser Ranking der Top-Kursziele. Sie sehen sofort welche Aktien laut Analysten das derzeit höchste Kurspotenzial haben!
Bildherkunft: Thyssenkrupp