Vossloh – Muss man den SDAX-Titel jetzt kaufen?
Weil ein Bild oft mehr als tausend Wort sagen kann – ein Blick auf das Kursbild der SDAX-Aktie seit 2011: Den abwärts gerichteten Trendkanal kann man nicht übersehen. Die Aktie könnte bei weiteren schlechten Tagen auch nach unten aus diesem Kanal herausfallen. Vielleicht geht es dann aber wie schon im Jahr 2014. Die letzten schwachen Hände werden raus geschüttelt und dann steigt die Aktie wieder – das wäre das Hoffnungsszenario für die Aktie. Und das muss man nicht handeln als Anleger, dem einige Tausend spannendere Aktien auf dem Börsenparkett zur Auswahl stehen.
Trotzdem. Wie konnte es so weit kommen bei Vossloh? Eine Antwort dazu bietet Euro am Sonntag in der aktuellen Ausgabe an. Die Talfahrt von Vossloh sei hausgemacht gewesen. Das Unternehmen habe eine falsche Geschäftspolitik verfolgt. Vossloh habe zwar ein hohes Umsatzvolumen realisieren können. Doch viel in den Kassen hängen geblieben sei nicht.
Seit 2014 treibe Vossloh die Neuausrichtung des Konzerns auf Bahninfrastruktur voran, habe sich von einigen Unternehmensbereichen getrennt und dadurch eine deutliche Verbesserung der Bilanzkennzahlen erzielen können. Von 2013 bis 2016 sei durch die Schrumpfkur der Konzernumsatz von 1,3 Mrd. auf 931,6 Mio. Euro zurückgegangen. Dieser Schwund dürfe allerdings 2017 ein Ende gefunden haben. Nach einem Umsatzplus von 12,1 % in den ersten neun Monaten des zurückliegenden Geschäftsjahres, dürfe der Gesamtumsatz für 2017 zwischen 1,0 und 1,1 Mrd. Euro liegen. Weil dem Sektor der Bahninfrastruktur in den kommenden Jahren ein deutliches Wachstumspotenzial zugetraut werde, dürfe sich die positive Entwicklung bei Vossloh weiter fortsetzen.
Die Aktie des SDAX-Konzerns sei mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,2 so günstig wie seit 15 Jahren nicht mehr. Die Eigenkapitalquote habe man in den letzten 3 Jahren auf 43,9 % verdoppeln können. Euro am Sonntag traut dem Titel eine schnelle Trendumkehr zu und rät mit einem Kursziel von 48,50 Euro zum Kauf (rund 25 % Potenzial).
Deutlich mehr Kurspotenzial trauen die britische Investmentbank HSBC und das Analysehaus Kepler Cheuvreaux mit einem Kursziel von 53 Euro dem SDAX-Titel zu (rund 38 % Potenzial). Analyst Philip Saliba von HSBC schrieb, dass der ungewisse Ausblick des Eisenbahntechnik-Unternehmens inzwischen überdeutlich eingepreist sei. Anzumerken ist allerdings, dass sowohl HSBC als auch Kepler Cheuvreaux vor ein paar Wochen noch deutlich höhere Kursziele von 59 bzw. 65 Euro bei der Aktie für möglich gehalten haben.
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Bildherkunft: Vossloh