BioNTech – Der nächste Blockbuster kommt bestimmt, zumindest investieren die Mainzer den Geldsegen der Covid-Impfstoffe in den Ausbau der breiten Pipeline
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Die Coronapandemie hatte Verlierer und Gewinner unter den globalen Aktien hervorgebracht. Extreme Kursgewinne konnten Anleger mit den Aktien von Unternehmen machen, die die wirksamen Impfstoffe gegen das Virus entwickelten. Teilweise zuvor völlig unbekannte Biotech-Forschungslabore tauchten plötzlich auf den Listen der meistgehandelten Werte auf und gingen nur bei einem ersten Hinweis auf eine Covid-19-Forschungsreihe im Jahr 2020 durch die Decke.
Bei Aktien wie Moderna oder BioNTech konnten mutige Aktionäre Multibagger realisieren, wenn sie früh genug eingestiegen waren. Inzwischen notieren die Highflyer aber wieder deutlich unter den Höchstkursen des Frühjahrs 2021. Der wissenschaftliche Forschungserfolg hatte zur Folge, dass nach einer weitgehenden Durchimpfung der Bevölkerung die Nachfrage nach Impfstoffdosen spürbar nachgelassen hat.
Was für neue Kurstreiber könnte es geben?
Auch wenn sich eine globale Pandemie hoffentlich nicht so schnell wiederholen wird, könne es sich bei dem deutschen Biotech-Unternehmen BioNTech [WKN: A2PSR2, ISIN: US09075V1026] laut Focus Money dennoch nicht um eine Eintagsfliege handeln. Die Mainzer hätten mehr als nur den Corona-Impfstoff Comirnaty zu bieten.
BioNTech leide zwar unter einem spürbaren Rückgang der Einnahmen, weil die Viruserkrankungen rückläufig seien. Aber bislang sei BioNTech verantwortungsvoll mit dem unerwarteten Milliarden-Geldsegen umgegangen und habe auch im Jahr 2022 den Cashbestand und die Cashäquivalente weiter steigen können.
Ausbau der Forschungs-Pipeline
Den Covid-Geldsegen investiere BioNTech in den Ausbau der Forschungsaktivitäten abseits von Viruserkrankungen. Kürzlich sei ein Deal mit dem amerikanischen Krebsspezialist OncoC4 bekanntgegeben worden. Zusammen wolle man einen neuen Checkpoint-Antikörper zu Therapie bei verschiedenen soliden Tumoren entwickeln und bei Marktzulassung vermarkten. Noch befinde sich der Wirkstoff ONC-392 in der Phase 2 der klinischen Studien. Bei Erfolg erhalte BioNTech die weltweite Exklusivlizenz zur Vermarktung des Antikörperkandidaten.
Im Januar habe BioNTech bereits in Großbritannien eine Übernahme getätigt. Der Kauf von InstaDeep habe umgerechnet 412 Mio. Euro gekostet. Es handle sich um die bislang größte Akquisition der Mainzer. Durch InstaDeep werde der Bereich der KI-basierten Arzneimittelforschung und -entwicklung gestärkt.
Bei BioNTech bestehe inzwischen zunehmend die Möglichkeit, dass nach dem Corona-Impfstoff Comirnaty in näherer Zukunft ein neuer Blockbuster zur Marktreife gebracht werde. Ein Forschungserfolg im Bereich innovativer Therapien zur Behandlung von Krebs oder anderen schweren Erkrankungen könne womöglich noch wichtiger für das Unternehmen werden als Comirnaty. Mit einem aktuellen Portfolio an Wirkstoffkandidaten in 26 klinischen Studien stünden die Chancen gut. Doch bis es so weit ist, dürfe die Aktie kaum zu neuen Höhenflügen ansetzen. Mit dem Abflauen der Coronapandemie werde bei BioNTech der Jahresgewinn im laufenden Geschäftsjahr 2023 um gut 50 % im Vergleich zum Vorjahr einbrechen. Angesichts eines möglichen neuen Blockbusterproduktes aus der breiten Pipeline rät Focus Money dennoch mit einem Kursziel von 185 Euro zum Kauf (63 % Potenzial).
Berenberg sieht noch mehr Potenzial
Wem ein Kurspotenzial von 63 % nicht genug erscheint, der sollte sich die jüngste Einschätzung der Privatbank Berenberg einmal ansehen. Analyst Zhiqiang Shu hatte zwar zuletzt das Kursziel für die an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistete Aktie (Kürzel: BNTX) von 312 auf 300 USD gesenkt. Damit besteht aber immer noch ein Kurspotenzial von 143 % gegenüber der aktuellen Notierung von rund 123 USD.
Quelle: Qualitäts-Check TraderFox
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