Hypoport – Börse Online sieht weiteres Kurspotenzial von 26 % bei der Aktie des Baukreditvermittlers, während die Privatbank Hauck & Aufhäuser von einem Kurseinbruch von 60 % ausgeht
Der Traum der Finanziellen Freiheit treibt viele neue Anleger an die Börse. Es ist ja auch kein Wunder, denn mit Zinsen auf Tagesgeldkonto oder Sparbuch wird sich dieser Traum nicht realisieren lassen. Doch in was soll man investieren? Für Christin Ludwig hat sich diese Frage nie gestellt. Er kauft immer nur Aktien von einer einzigen Aktie – Hypoport.
Der Gewinner der ersten Runde des F.A.Z. Börsenpiels hatte auch den Wettstreit im Jahr 2015 mit diesem einen Titel gewonnen. Aber er hat Hypoport-Aktien seit zehn Jahren auch privat im Depot – und auch hier nur diese eine Aktie, wie er kürzlich in einem Interview mit der F.A.Z. erzählte. Es dürfte sich ausgezahlt haben, denn vor 10 Jahren konnte man die Aktie für rund 10 Euro kaufen. Zuletzt wurde der Titel für rund 396 Euro gehandelt – eine Performance von 3.860 % also.
Und Christian Ludwig könnte noch weiter seine Freude an dem Titel haben, wenn das Kursziel von 500 Euro von Börse Online wahr werden sollte (26 % Potenzial). Hypoport habe – trotz des drastischen Kurseinbruchs im März, der inzwischen längst aufgeholt wurde – auch die Corona-Krise nichts anhaben können. Beim Baukredite-Vermittler laufe das Geschäft rund. Zuletzt habe die Geschäftsleitung auch den Jahresausblick 2020 bestätigt. Man gehe von einem Umsatz zwischen 400 und 440 Mio. Euro aus und wolle ein operatives Ergebnis von 35 bis 40 Mio. Euro realisieren.
Werde die Prognose wahr, dann könne Hypoport im Geschäftsjahr 2020 den Umsatz erneut zweistellig um 19 bis 31 % steigern. Der Gewinn könne dann um bis zu 21 % zulegen. Das sei nicht abwegig, denn im 1. Quartal habe Hypoport bereits ein Wachstum von 30 % realisieren können. Angesichts des starken Kursmomentums und der bestätigten Jahresprognose rät Börse Online spekulativen Neueinsteigern weiter zum Kauf des mit einem 2021er-KGV von 66 ambitioniert bewerteten SDAX-Titels zum Kauf.
Mit der positiven Einschätzung ist Börse Online übrigens ziemlich weit allein auf weiter Flur. Warburg Research hat zwar ein Buy-Rating für den SDAX-Titel, doch das Kursziel von 395 Euro sieht keinerlei Aufwärtspotenzial mehr vor. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser hingegen hält die hohe Bewertung der Aktie für nicht gerechtfertigt und hat den Titel mit Sell eingestuft. Das Kursziel beträgt 160 Euro und sieht dementsprechend ein Rückschlagspotenzial von knapp 60 % vor. Analyst Simon Bentlage war nach den jüngsten Quartalszahlen enttäuscht von der Entwicklung bei der neuen Versicherungsplattform und führte als Gefahr ein nachlassendes Wachstum des Immobiliendarlehensmarktes an.
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