InflaRx erhält Notfallzulassung zur Behandlung schwerstkranker COVID-Patienten und verdoppelt Aktienkurs
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Die deutsche Biotech-Firma Inflarx verzeichnete einen Kursanstieg von mehr als 100 %, nachdem die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA dem von Inflarx entwickelten Medikament Gohibic eine Notfallzulassung zur Behandlung schwerstkranker Covidpatienten erteilt hatte.
Das Medikament mit dem Wirkstoff Vilobelimab zielt darauf ab, den Botenstoff C5a zu blockieren, der als wichtigster Aktivator des angeborenen Immunsystems gilt. Bei Covidpatienten wird er in besonders hoher Konzentration gefunden und ist maßgeblich mitverantwortlich für die Überaktivität von Immunzellen und Entzündungsfaktoren, die zur Zerstörung von Lungengewebe und dem Atemnotsyndrom führen kann. Gohibic kann bei Patienten eingesetzt werden, die aufgrund der Erkrankung mechanisch beatmet werden müssen. In diesem Stadium der Erkrankung sind antivirale Medikamente wie Paxlovid von Pfizer nicht mehr wirksam.
Für das junge Unternehmen aus Jena ist es der erste Zulassungserfolg überhaupt und somit auch eine wichtige Bestätigung für den zugrunde liegenden Forschungsansatz im Bereich der Entzündungskrankheiten. Der CEO von Inflarx, Niels Riedemann, betrachtet die Zulassung als Anerkennung für das "lebensrettende Potenzial dieses ersten Wirkstoffs seiner Klasse". Inflarx testete Vilobelimab in einer Studie mit knapp 370 schwerstkranken, beatmeten Covidpatienten in Europa, Südamerika, Südafrika und Russland. Für die mit Vilobelimab behandelten Patienten zeigte sich dabei eine relative Verringerung des Sterberisikos um 24 Prozent nach 28 Tagen.