Liebe Leser,

in den USA müssen institutionelle Investoren, die über 100 Mio. USD verwalten, ihre Positionen gegenüber der SEC offenlegen. Die bereits angekündigten meldepflichtigen 13F-Files für das erste Quartal 2017 sind am 15. Mai erschienen. Sie geben uns einen erneuten Einblick in die Portfolios der milliardenschweren Investoren und Institutionellen. Wie so oft befinden sich auch diesmal eine Vielzahl spannender und interessanter Transaktionen in den Dokumenten wieder. Für Traderfox-Kunden haben wir bereits alle Guru-Musterdepots von Buffett, Tepper, Einhorn & Co., die wir auf dem "Traderfox Guru-Desk " in Echtzeit abbilden, vollständig aktualisiert.

Bevor wir jedoch mit einer neuen Runde von Portfoliochecks einzelner Persönlichkeiten starten, möchte ich Ihnen, liebe Leser, die ersten interessanten Erkenntnisse aus den 13F-Files, die ich gewinnen konnte, kurz vorstellen. Ich möchte Ihnen im Anschluss drei Unternehmen vorstellen, bei denen sich im ersten Quartal 2017 eine deutlich merkbare Anhäufung von Käufen nennenswerter Wall-Street Gurus erkennen lässt. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende:

1. General Motors zieht zahlreiche Investoren an – 2018er KGV von 5,3!

General Motors ist ein amerikanischer Automobilkonzern. Er ist hinter VW und Toyota mit einer Absatzmenge von 10 Mio. Fahrzeugen im Jahr 2016 der drittgrößte Hersteller weltweit. Bis vor kurzen umfasste die Modellpalette noch 13 verschiede Marken, heute sind es noch acht. Die bekanntesten sind Cadilac, Chevrolet sowie Corvette. Der Konzern möchte sich weiterhin verschlanken und mittelfristig auf überschaubare vier Marken kommen. Diesem Ziel kamen die Amerikaner in 2017 bereits nach und veräußerte im März die vor allem in Europa bekannte Automarke Opel an den französischen Konkurrenten Peugot.

Das im Jahre 1908 gegründete Unternehmen kommt mit seinen 215.000 Mitarbeitern auf eine Marktkapitalisierung von 55 Mrd. USD. Aufgrund der Finanzkrise im Jahre 2008 musste GM nach einer 101-jährigen Geschäftshistorie wegen Liquiditätsproblemen Insolvenz anmelden. Bereits im Vorjahr fuhr GM mit einem Verlust von 38,7 Mrd. USD den höchsten-jemals erzielten Verlust eines Unternehmens ein. Im Jahre 2008 war das Ergebnis mit 31 Mrd. USD Verlust nicht signifikant besser. Nach der anschließenden Rettung durch den amerikanischen Steuerzahler, den dieser Spaß 51 Mrd. USD kostete, folgte im November 2010 die erneute Privatisierung und somit der Weg zurück an die Börse. Seitdem läuft es operativ wieder.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2016 konnte man mit einem Umsatz von 156 Mrd. USD sogar eine neue Bestmarke aufstellen. Auch beim Gewinn verdienten man mit 9,4 Mrd. USD oder 6 USD je Aktie prächtig. Das 2018er KGV beläuft sich auf unglaublich niedrige 5,3!

Richtig spannend wird die Story mit GM jedoch erst bei der Betrachtung der investierten Wall-Street Investoren. Bereits seit Januar 2017 wissen wir, dass Hedgefonds Manager David Einhorn sich beim Autobauer im großen Stile einkauft. So führte der Guru für seinen Einstieg die Argumentation vor, dass GM derzeit eine Dividende von 1,52 USD und somit beinahe 5% Rendite ausschütte, jedoch damit gerade einmal eine Ausschüttungsquote von 25% habe. Somit könne das Management weitere 25% des Gewinns für Aktienrückkäufe in Höhe von 5-6% aller ausstehenden Anteilscheine durchführen. Schlussendlich käme man so auf eine adjustierte Dividendenrendite von 11%! Die restlichen 50% der Gewinne könne man anschließend für Investments in neue Technologien oder Akquisitionen nutzen.


Einhorn untermauert die Ernsthaftigkeit seiner Äußerungen mit einer erneuten Aufstockung seiner General Motors Anteilen. Der Investor hält inzwischen knapp 5% aller ausstehenden Aktien. Sie machen zudem mehr als 35% seines Gesamtdepots aus! David Einhorns Argumentationskette scheint zudem nicht nur mir schlüssig zu sein. Vielmehr teilen wohl auch immer mehr Wall-Street Gurus sowie Institutionelle dessen Meinung zu GM. So finden wir neben Einhorn Hedgefonds-Legende David Tepper auf der jüngsten Käuferseite. Er kaufte für insgesamt 170 Mio. USD Aktien des Autobauers, was 3% seines Depots entspricht. Weitere nennenswerten investierten Gurus sind Warren Buffett, Bill Nygren sowie Joel Greenblatt. Den Amerikansichen Autobauer General Motors sollte man zweifelsohne auf der Watchliste haben!



2. Cyber-Sicherheit-Unternehmen Symantec steht vor goldenem Zeitalter - Wall-Street Gurus springen ins Boot!

Das erst im Jahre 1982 gegründete Unternehmen Symantec ist mit seinen inzwischen 11.000 Mitarbeitern einer der führenden Hersteller von Anti-Viren-Software. Dabei bietet man die Vielzahl von Daten- und Netzwerksicherheitslösungen für Einzelpersonen sowie für Unternehmen an. Das Produktportfolio umfasst dabei Virenschutz-Systeme, Firewalls sowie VPN.

In unserer heutigen Zeit der Digitalisierung ist der Schutz vor virtuellen Angriffen wichtiger den je. Täglich findet man in den Zeitungen immer mehr Nachrichten über immer größere Hackerangriffe auf Unternehmen, Banken oder Privatpersonen. Der dabei entstehende Schaden erreicht dabei immer größere Dimensionen. Wenig überraschend dürften Cyber-Sicherheitsunternehmen wie Symantec vor einem goldenen Zeitalter stehen. Das mit einer Marktkapitalisierung von 18 Mrd. USD bewertete Unternehmen konnte so im Jahre 2016 Umsatzerlöse von 3,6 Mrd. USD erwirtschaften. Unter dem Strich verdiente der Konzern dabei 722 Mio. USD oder 1,18 USD je Aktie. Symantec kann sich über ausbleibende Kunden nicht bescheren und so dürfte der Gewinn bereits im Jahre 2019 auf 2,01 USD je Aktie ansteigen. Das 2019er KGV von 14,5 wirkt bei solch einem Wachstumsmarkt regelrecht preiswert. Zudem versüßt das Unternehmen Aktionären mit einer Dividendenrendite von 1% zusätzlich den Tag.
Doch nicht nur operativ sieht es bei Symantec blenden aus. Das Unternehmen scheint nun auch zunehmend auf dem Radar der großen Investoren und Institutionellen zu erscheinen. Wie sie auf der unterstehenden Liste erkennen können, gab es im abgelaufenen Quartal eine Fülle an Neueinstiegen sowie Aufstockungen. Ausstiege gab es praktisch überhaupt nicht:


Im ersten Quartal 2017 finden wir mit David Tepper sowie Stanley Druckenmiller zwei prominente Neueinsteiger beim Sicherheitsexperten. Daneben stockten Gurus wie Steve Mandel, Georg Soros und Jim Simons ihre Anteile allesamt erheblich auf. Insgesamt halten die Investoren bereits über 5% an Symantec. Weitere Einstiege und Aufstockungen dürften folgen. Das Unternehmen Symantec gehört somit auf jeden Fall auf jede Watchlist.

Den nächsten größeren charttechnischen Impuls dürfte die Aktie bei Überschreiten des seit 2005 bestehenden Allzeithochs bei 34,4 USD generieren. Mit Überschreiten dieser Marke würde sich ein guter Einstieg bei Symantec anbieten:


3. Dow Chemicals steigt mit Fusion zum weltweit größten Chemiekonzern auf – 2018er KGV von 14,6!

Dow Chemicals ist einer der größten Mischkonzerne der Welt . Dabei umfasst die Hauptaktivität der Amerikaner die Herstellung von Chemikalien, Kunststoffen, Landwirtschafts- und anderer Spezialprodukte, die sie in über 160 Ländern vertreiben. Das 1897 gegründete Unternehmen kommt mit seinen 56.000 Mitarbeitern auf eine Marktkapitalisierung von stolzen 78 Mrd. USD. Insgesamt besteht das Produktsortiment aus über 6000 Produkten.

Ende 2015 kam die Sensationsnachricht. So gaben Dow Chemical sowie dessen Konkurrent Dupont ihre Fusionspläne bekannt. Mit dem neuen Fusionskonzern soll so der weltgrößte Chemiekonzern noch vor dem deutschen alten Spitzenreiter BASF entstehen. Nachdem die EU-Kommision Ende März dieses Jahres den Zusammenschluss billigte, dürfte der Deal aller Voraussicht Ende 2017 abgeschlossen sein. Doch auch sonst sehen die Zukunftsaussichten für Dow Chemical blendend aus. So konnte man das Geschäftsjahr 2016 mit Umsatzerlösen in Höhe von 48 Mrd. USD sowie einem Gewinn von 4,3 Mrd. USD, bzw. 3,7 USD je Aktie zufriedenstellend abschließen. Zwar verdiente der Konzern im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger, dies war jedoch aufgrund einer derzeitigen Unternehmens-Umstrukturierung auch so erwartet worden. Bereits im laufenden Geschäftsjahr erwartet das Management wieder auf den Wachstumspfad zurück zu kehren. So dürfte 2017 bei Umsatzerlösen von 51,9 Mrd. USD ein Gewinn von 4,36 USD je Aktie erzielt werden. Das erwartete 2018er KGV liegt bei 14,6.

Neben der attraktiven Zukunftsaussicht sowie moderaten Bewertung gibt es jedoch noch ein weiteren Punkt, weshalb Dow Chemicals zu den vorgestellten Unternehmen gehört. Es lässt sich ein spürbar zunehmendes Interesse seitens der großen Wall-Street Investoren vernehmen.



So gab es im abgelaufenen Quartal eine Fülle an Neu-Einstiegen und Aufstockungen beim Chemie-Konzern. Hier ist vor allem Larry Robbins zu erwähnen. Der Value-Investor stockte für weitere 180 Mio. USD seine Anteile am Mischkonzern auf und hält inzwischen 11,8 Mio. Anteilen, was 5% seines Gesamtdepots ausmacht. Des Weiteren finden wir auf der Käufer-Seite nennenswerte Gurus wie Jana Partners, Primecap Management oder auf Leon Cooperman und Steven Cohen. Mit Investoren wie Daniel Loeb, Tiger-Cub Andreas Halvorsen oder auch Georg Soros und Joel Greenblatt finden wir zahlreiche weitere investierte Gurus vor.

Auch Dow Chemicals gehört zweifelsohne auf die Watchlist. Mit dem Überwinden der 55 USD –Marke gelang der Aktie zudem eine Überwindung eines bisher starken Wiederstandens. Sollte die Aktie zudem das Allzeithoch bei 65 USD knacken, dürfte dies der nächste stärkere Impuls für steigende Kurse bedeuten.

Tipp: Die Portfolio der Wall-Street-Gurus können TraderFox-Kunden mit Echtzeit-Kursaktualisierungen auf dem traderfox.com Trading-Desk verfolgen.

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