Russlands Wirtschaft ächzt unter Sanktionen
Liebe Leser,
nach der Invasion russischer Truppen in die Ukraine ist ein grausamer Krieg am Wüten. Warum sich in einer zivilisierten Welt Menschen nicht einigen können, ist traurig. Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich vermutlich verschätzt. Die ukrainische Armee gibt nicht auf, sie kämpft. Bürger melden sich freiwillig massenhaft zum Militärdienst, um ihr Land zu verteidigen. Die EU, Deutschland, die USA und andere schicken Waffen und finanzielle Hilfe zur Selbstverteidigung. Zudem hat der Westen die Daumenschrauben für Moskau angezogen. Die verhängten Sanktionen sind bitter. Immer mehr westliche Unternehmen wenden sich ab.
Der britische Ölriese BP hat sich entschlossen, seine 19,75-%-Aktienpaket an Rosneft aufzugeben. BP wird nicht länger die Reserven, Umsätze, Produktion und Profite anteilig in seiner Bilanz darstellen. Bloomberg schätzt, dass 25 Mrd. USD Verlust drohen können.
Der norwegische Energiekonzern Equinor (vormals Statoil) steigt aus dem russischen Joint Venture mit Rosneft aus. "In der aktuellen Situation betrachten wir unsere Position als unhaltbar", begründete Equinor-Chef Anders Opedal den Schnitt. Equinor, das zu 67 % dem norwegischen Staat gehört, vereinbarte 2012 die Zusammenarbeit. Die russischen Assets standen per Ende 2021 mit 1,2 Mrd. USD in den Equinor-Büchern.
Dies ist der Beginn der schwindenden russischen Öl- und Gasindustrie. Auch russische Banken sind am Straucheln. Es ist von einem "Run auf die Banken" die Rede. Der Rubel ist auf ein Rekordtief gefallen. Die EU, USA, Großbritannien und Kanada haben dem russischen Finanzsystem den Geldhahn abgedreht. Russland ist jetzt von Teilen Europas und den USA aus dem SWIFT-Zahlungssystem abgetrennt. Das sorgt für große Unsicherheit. Die europäische Sberbank-Tochtergesellschaft steht Berichten zufolge eventuell vor dem Kollaps. Die mehrheitlich vom russischen Staat kontrollierte Bank erlebt erhebliche Geldabflüsse, teilte die EZB mit. Russische Kunden sind verunsichert, rennen zu ihren Banken, um Geld abzuheben.
Die russische Zentralbank kündigte unterdessen an, dass Ausländer ihre russischen Aktien nicht mehr verkaufen können. Der Börsenhandel in Moskau wurde vorübergehend unterbrochen, um den Kursrutsch der Börse aufzuhalten. Russlands Oligarchen verloren nach dem Angriff auf die Ukraine zig Milliarden Dollar. Das Ratinghaus S&P reduzierte Russlands Bonität auf Ramschniveau, Moody's warnt vor einer Abstufung auf "Ramsch". Es sieht nicht gut aus für Putin.
Mein Rat: Spare jeden Monat in den Aktienmarkt, im Idealfall per Sparplan. Kaufe mehr ETF-Anteile bzw. Aktien zu. So kann fast jeder Bürger ein erstaunliches Depot im Laufe der Zeit aufbauen. Ich hoffe, dass zügig Frieden wieder herrscht.
Thema aktien Magazin Nr. 04 / 2022
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