Sei gierig, wenn andere Angst haben
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine sorgen für Unsicherheit. Hinzu kommt die grassierende Inflation. Notenbanken erhöhen die Leitzinsen. Volkswirte warnen vor einer möglichen Rezession.
Börsianer haben Angst. Sie suchen nach Sicherheit in unsicheren Zeiten. Doch die Kunst besteht darin, die Schwankungen an den Finanzmärkten zu ertragen. Das erklären im Prinzip alle Börsengurus: Warren Buffett, Charlie Munger, Jack Bogle, John Templeton, Peter Lynch, Charles Schwab. Sie predigen, wie wichtig es ist, geduldig zu sein. Krisen kommen und gehen. Weil du die Börse nicht perfekt timen kannst, bleibst du dabei.
Der Zinseszins braucht Zeit. Und die Anstiege kommen nicht immer linear. Nicht jeder Tag ist ein guter Börsentag. Nicht jedes Jahr wird positiv sein. Wer auf Sicht von mehreren Dekaden auf die Börse blickt, erhält eine andere Perspektive. Die erste Million ist oft die schwerste, weil es eben lange dauert. Anleger müssen die Disziplin entwickeln, die erforderlich ist. Gerade in diesen schwierigen Zeiten gilt: Weiter investieren – bis zum (Früh-)Ruhestand. Nur nicht aufgeben. Die Krise bietet neue Chancen.
Buffett macht es uns vor: Er nutzt die Kursturbulenzen, um seine enormen Geldbestände zu investieren. Der Value-Investor steckte kürzlich 4,2 Mrd. USD in den Hardware-Hersteller HP. Nun ist seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway der größte HP-Aktionär mit etwa 11 % geworden. Das leuchtet ein. HP wird mit einem einstelligen KGV gehandelt, die Dividendenrendite erreicht fast 3 %. HP hat ein umfangreiches Aktienrückkaufprogramm. Am Tag der Bekanntgabe von Buffetts Einstieg schoss der Kurs um 16 % auf 40,68 USD in die Höhe. Zuvor hatte Buffett den New Yorker Versicherungskonzern Alleghany Corporation komplett geschluckt. Buffetts Rat: "Sei gierig, wenn andere Angst haben."
Anleger schauen sich vor dem Hintergrund des HP-Investments vielleicht Cisco an, der weltweit führende Hersteller von Netzwerk-Technik, einschließlich Switches und Router. Cisco wird mit dem 15-fachen Gewinn gehandelt, die Dividende lockt mit 2,8 %. In der Cisco-Kasse liegen 10 Mrd. USD.
Nach dem Kurskollaps habe ich mir ein paar PayPal-Aktien zugelegt. Die Aktie ist von 310 auf 113 USD gerauscht. Das KGV rangiert bei 26. So schlimm ist es gar nicht: Im 4. Quartal erhöhte PayPal den Umsatz währungsneutral um 23 % auf 6,9 Mrd. USD. Der Trend stimmt langfristig: Papiergeld ist auf dem Rückzug. Wie lange indes die Korrektur dauern wird, lässt sich schwer vorhersagen. Ich halte es für möglich, dass ein Haudegen wie Nelson Peltz oder Bill Ackman den abgestürzten Bezahldienst einsammelt und Forderungen stellt. Beim strauchelnden Zwitscherdienst, Twitter, ist überraschenderweise Elon Musk massiv eingestiegen.
Thema aktien Magazin Nr. 07 / 2022
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