S&P+Indexbuilder: Dieses innovative Unternehmen komplettiert unser Depot!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Der Grund, warum wir uns letzten Monat für ein Musterdepot, das sich auf den S&P 500 bezieht, entschieden haben, lag daran, dass dieser Index im letzten Monat der Index mit der größten relativen Stärke war. Auch heute prüfe ich wieder, welcher Index den geringsten Abstand zu seinem Jahreshoch aufweist. Dabei gehe ich auf www.traderfox.de und lasse mir die wichtigsten Marktindizes anzeigen. Ich sortiere die Liste so, dass mir die Indizes mit dem geringsten Abständen zu ihrem Hoch ganz oben angezeigt werden. Wie in der unteren Abbildung zu erkennen ist, ist auch heute wieder der S&P 500 ganz oben zu finden. Er notiert lediglich 0,81 % unter seinem Jahreshoch. Da wir den stärksten Aktien folgen wollen, konzentrieren wir und auf den stärksten Index.
Seit letztem Monat hat sich die charttechnische Lage im S&P 500 deutlich entspannt. Während beim unserem ersten Kauf der S&P direkt am GD 200 notierte, befindet er sich im Moment am Widerstandsbereich bei 2950 Punkten und deutlich über dem GD 200. Es spricht somit nichts gegen eine reguläre Umschichtung unseres Musterdepots.
Vorgehensweise
Zuerst werden wir uns nun die Regeln für das im letzten Monat eröffnete Musterdepot ansehen. Ich werde das Musterdepot zeigen. Dann werde ich, wie letztens versprochen, den INDEX-BUILDER vorstellen. Mit dem INDEX-BUILDER ist es möglich, ein regelbasiertes Portfoliokonzept in den Livebetrieb zu übernehmen. Zum Schluss stelle ich das Unternehmen, welches neu ins Depot einzieht, vor.
Um uns noch einmal die Regeln für unser Depot ins Gedächtnis zu rufen, gehe ich auf das Tool AKTIEN-RANKINGS. Dort habe ich unseren Screener abgespeichert. Diesen kann ich aufrufen, indem ich bei den gespeicherten Screenern auf "Stabile Aktien S&P" gehe.
Wie zu sehen habe ich als Universum "USA 500" ausgewählt. Bei den "Ranglisten-Faktoren" wählte ich folgendes aus:
- Durchschnittliche Eigenkapitalrendite / auf Sicht von drei Jahren /
Faktorgewichtung: 25 %
- Eigenkapitalquote / Faktorgewichtung: 20 %
- Durchschnittliche EBIT-Marge / auf Sicht von drei Jahren /
Faktorgewichtung: 25 %
- Kurs-Buchwert-Verhältnis / Faktorgewichtung: 10 %
Beim Reiter "Technisch" habe ich folgendes eingegeben:
- Performance auf Sicht von 60 Handelstagen / Faktorgewichtung: 10 %
- Performance auf Sicht von 125 Handelstagen / Faktorgewichtung: 10 %
Insgesamt ergibt sich somit eine Gewichtung von 100 %.
Nun scrolle ich nach unten zu den Scan-Kriterien. Die Ranglisten-Faktoren habe ich, wie unten zu sehen, eins zu eins übernommen:
- Durchschnittliche Eigenkapitalrendite / auf Sicht von drei Jahren / mindestens 15 % bis unendlich (∞)
Die Eigenkapitalrendite zeigt das Verhältnis vom Jahresüberschuss zum Eigenkapital des Unternehmens auf. Da es sich dabei um die Verzinsung des eingesetzten Kapitals der Anleger handelt, wurde dies mit 15 % relativ hoch angesetzt
- Eigenkapitalquote / auf Sicht von einem Jahr / mindestes 40 % bis unendlich (∞)
Die Eigenkapitalquote gibt den Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital wider. Eine hohe Eigenkapitalquote lässt auf eine gewisse Unabhängigkeit von Fremdkapitalgebern und auf eine bessere finanzielle Unabhängigkeit schließen.
- Durchschnittliche EBIT-Marge / auf Sicht von drei Jahren / mindestes 15 % bis unendlich (∞)
Das EBIT bezeichnet das Ergebnis vor Steuern und Zinsen. Bei der EBIT-Marge wird das Verhältnis von EBIT zu den Umsatzerlösen aufgezeigt. Somit handelt es sich um eine besondere Form der Umsatzrentabilität. Sie stellt nur den operativen Gewinn ins Verhältnis zum Umsatz. Steuern und Finanzierungen werden ausgeblendet.
- Kurs-Buchwert-Verhältnis / maximal 10 im abgelaufenen Geschäftsjahr
Beim KBV wird der Buchwert (Eigenkapital) durch die Marktkapitalisierung geteilt. Hier geht es nicht in erster Linie darum Unternehmen mit einem möglichst geringen KUV zu finden, sondern auch darauf zu achten, wie sich die Eigenkapitalrendite im Verhältnis zum KBV verhält.
Bei "Technisch" gebe ich folgendes ein:
- Performance / auf Sicht von 60 Handelstagen / mindestes 5 %
bis unendlich (∞)
- Performance / auf Sicht von 125 Handelstagen / mindestes 20 %
bis unendlich (∞)
Da wir Aktien Suchen, die sowohl kurz- als auch mittelfristig nach oben laufen, stellt die Performance ebenfalls ein wichtiges Kriterium dar.
Nun gehe ich auf Scannen und erhalte folgende Liste:
Auf Platz eins und zwei befinden sich Air Products and Chemicals und Cerner Corp. Beide Aktien hatten wir letztes Mal ins Depot gekauft und verbleiben weiterhin dort. Facebook als dritte Aktie fiel leider bereits am Tag nach dem Kauf unter unsere Unterstützung. Somit wurde sie auf Tagesschlusskursbasis am 04.06.2019 wieder verkauft.
Ihr erinnert euch, dass wir folgende Stops für die Aktien festgelegt hatten:
- Facebook bei 174,20 USD
- Cerner bei 66,23 USD
- Air Products and Chemicals bei 194,53 USD
Das Depot sieht nun folgendermaßen aus:
Zwar mag die Gesamtperformance von 1,41 % nicht besonders hoch erscheinen. Das liegt aber daran, dass wir jede Aktie nur mit 10 % gewichten. Bezogen auf die Performance der einzelnen Aktien sieht die Sache anders aus: Cerner hat seit Depotaufnahme 6,61 % zugelegt und Air Products 13,22 %.
Nun zeige ich euch, wie der INDEX-BUILDER funktioniert. Es ist eigentlich ganz einfach. Über den TraderFox-Reiter ganz links oben öffne ich den INDEX-BUILDER.
Dann gebe ich im Reiter "Fundamental" und "Technisch" genau dieselben Werte wie im Tool AKTIEN-RANKINGS ein.
Im Reiter "Regelwerk" gebe ich neben dem Universum noch die Anzahl der Aktien ein. Wir hatten uns für drei Aktien entschieden. Wir könnten nun noch verschiedene Länder gewichten und bestimmte Kriterien exkludieren. Aber das lassen wir sein.
Dann scrollen wir nach unten und übernehmen bei den "Entry-Rules" die Kriterien aus dem Tool AKTIEN-RANKINGS. Bei den "Exit-Rules" geben wir als Chartsignal nur ein Gap-down mit minimaler Größer von 5 % in den letzten fünf Tagen ein. Die Aktien werden also nur verkauft, wenn sie unsere selbst erstellten Stops unterschreiten, am Monatsanfang nicht mehr im Ranking auf den vordersten drei Plätzen sind oder ein Gap-down von mindestens fünf Prozent aufweisen.
Zum Schluß gehen wir auf den Reiter "Index aktivieren." Dort sehen wir links in der aktuellen Zusammensetzung unser aktuelles Depot. Rechts sehen wir die neue Zusammensetzung. Drücke ich nun auf "Index umschichten" wird das Depot umgeschichtet.
Wie ihr seht, steht mit dem INDEX-BUILDER ein hilfreiches Tool zur Verfügung, das es uns ermöglicht, unser Depot nach selbst erstellten Regeln mit wenigen Klicks zu jedem beliebigen Zeitraum umzuschichten.
Nun stelle ich euch noch die neue Aktie in unserem Depot vor.
TE Connectivity Ltd. (TEL) ist mit einer Marktkapitalisierung von 32,31 Mrd. US-$ ein weltweit führendes Technologie- und Fertigungsunternehmen, welches sich auf die Entwicklung und Herstellung von Stromversorgungs- und Datenverbindungs-Produkten spezialisiert hat. Die Produktpalette umfasst passive elektrische und elektronische Komponenten wie Relais, Schalter, Steckverbinder und -systeme, Überstrom- und Überspanungsschutzbauelemente, Sensoren, Kabel und Leitungen. Die Konnektivitäts- und Sensorlösungen kommen in den Bereichen Transportwesen (59 % der Umsätze), industrielle Anwendungen (28 % der Umsätze) und Datenkommunikation (13 % der Umsätze) zum Einsatz. Dabei arbeitet das Unternehmen mit unterschiedlichen Industriezweigen in etwa 140 Ländern zusammen, unter anderem mit der Konsumgüterelektronik, Energietechnik, dem Gesundheitswesen sowie der Automobil-, Luft- und Raumfahrttechnik.
Die Herausforderung des Unternehmens besteht einerseits darin, dass die Branche in der TE Connectivity tätig ist hart umkämpft ist. Die Konkurrenz besteht aus unzähligen Unternehmen, von globalen Konzernen bis hin zu lokalen Kleinbetrieben. Neben der Entwicklung neuer Produktinnovationen (TE Connectivity beschäftigt circa 8000 Ingenieure) versucht das Unternehmen durch Partnerschaften und Übernahmen in neue Märkte vorzudringen. Erst vor einem Monat wurde bekannt, dass das Unternehmen die deutsche First-Sensor AG für 307 Mio. Euro übernehmen will. Sofern die Kartellbehörden keine Einwände erheben wird die Übernahme wohl in nächster Zeit über die Bühne gehen. Die Übernahme würde zwei Vorteile bieten: Zum einen, könnte First Sensor sein Know-how bei der bildgebenden Sensorik einbringen. Zum anderen ist TE Connectivity in Europa wenig präsent. Laut First-Sensor-CFO Mathias Gollwitzer könnte First Sensor der Türöffner für den europäischen Markt sein.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, dass TE Connectivity als Zykliker sehr stark der globalen Wirtschaftsdynamik ausgesetzt ist. Durch die breite Aufstellung, vor allem in den Bereichen sogenannter Zukunftstrends (elektrisches und autonomes Fahren, Internet of Things, Robotik), besteht allerdings die Chance, dass hier in den nächsten Jahren ein unerwartet hohes Wachstum zu verzeichnen sein könnte.
Um es ganz einfach auszudrücken: TE Connectivity bietet u.a. eine breite Palette von Steckverbindungen und Sensoren. Dabei werden Steckverbindungen für alle Dinge gebraucht die Strom, Daten oder Signale benötigen. Sensoren dagegen werden benötigt um Temperaturen, Postionen, Druck, Vibration und Feuchtigkeit zu erfassen. Der Bereich Automotive stellt mit 43 % am Gesamtumsatz das größte Teilsegement dar. Dies bietet enorme Chancen. Laut CEO Terrence Curtin könnte der Umsatz im Automotivbereich beim Übergang vom Verbrennungsmotor zum Hybridmotor langfristig um durchschnittlich etwa 50 % steigen und bei einer Vollelektrisierung der Fahrzeuge könnte die durchschnittlich Umsatzsteigerung sogar fast 100 % betragen. Stellen wir uns außerdem vor, dass durch die voranschreitende Autonomisierung von Fahrzeugen, Eigenheimen, Flugzeugen und Fabriken der Bedarf an zuverlässigem Datenaustausch weiterhin zunehmen wird, so sollte TE Connectivity als globaler Player durchaus in der Lage sein, über die nächsten Jahre hinweg den Umsatz und den Gewinn kräftig zu steigern.
Das zyklische Geschäftsmodell von TE Connectivity spiegelt sich schön in den Zahlen wieder. Wie zu sehen, blieben Umsatz und Gewinn in den letzten Jahren mehr oder weniger konstant. Und dies spiegelt sich auch in der Kursentwicklung wieder. Zwischen 2014 und 2017 bewegte sich der Kurs kaum. Längerfristig betrachtet, befindet sich die Aktie aber dennoch in einem Aufwärtstrend. Notierte die Aktie in 2009 noch bei 20 US-$, konnten sich Anteilseigner mit viel Geduld in den letzten zehn Jahren dennoch über eine Kurssteigerung von knapp 500 % erfreuen.
Schauen wir uns zum Schluss noch den mittelfristigen Chart an: Der schaut, wie ich finde, äußerst vielversprechend aus. Nach einem Up-Gap Ende Juni konsolidiert die Aktie nun in einer engen Range zwischen 94,33 US-$ und 96,13 US-$. Dabei befindet sich die Aktie nur wenige Punkte unter ihrem 52-Wochenhoch das sich knapp unter 100 US-$ befindet. Die explosive charttechnische Lage deutet einen weiteren Kursanstieg an. Sollte die Aktie allerdings das letzte Zwischentief bei 83,80 US-$ unterschreiten, wird sie aus dem Depot verkauft. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Aktien in unserem Depot im kommenden Monat entwickeln werden.
In meinem Videobeitrag zeige ich euch noch einmal Schritt für Schritt meine Vorgehensweise.
Tipp: Wenn ihr keine Webinaraufzeichnungen und Videos mehr verpassen wollt, dann abonniert jetzt unseren Youtube-Kanal!
Nun verabschiede ich mich und wünsche euch einen gelungen Start in die neue Woche.
Bis bald
Andreas Haslinger
Verwendete Tools:
TraderFox Trading-Desk: https://www.traderfox.de
Aktien-Rankings: https://rankings.traderfox.com
Aktien-Terminal: https://aktie.traderfox.com
Index-Builder: https://index.traderfox.com