Portfoliocheck: Investor Frank Sands identifiziert ein neues Wachstumsmonster – Bereits 6 Verdoppler unter den Top 10 Positionen!
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
1. über ein nachhaltiges überdurchschnittliches Gewinnwachstum verfügen
2. in der jeweiligen Branche über eine Marktführerschaft verfügen
3. bedeutende Wettbewerbsvorteile sowie ein einzigartiges Geschäftsmodell haben
4. eine klare Philosophie und Mission haben sowie ein wertschöpfenden Fokus besitzen
5. Eine gewisse Finanzstärke besitzen
6. Eine angemessene Bewertung gegenüber Markt- und Geschäftsaussichten haben
Der langfristige Wertzuwachs steht dabei an erster Stelle. Das ist ihr Handwerk beherrschen, konnten die beiden Investoren in den letzten Jahren eindrucksvoll unter Beweis stellen. Ich mag sogar zu behaupten, dass sie im Betrachtungszeitraum der letzten 5 Jahre die Topperformer der von uns überwachten Wall-Street Gurus sind. Doch dazu später mehr. Betrachten wir zuerst die letzten Geschehnisse der Sands Capital Investmentgesellschaft im zweiten Quartal 2017.
Investor Sands zieht weitere 1 Mrd. USD aus Portfolio ab - Q/Q Turnover von 6%
Mit 3 Neueinstiegen und 15 Aufstockungen sowie 1 Sold Out und 28 Positionsreduzierungen finden wir für einen Qualitätsinvestor wie Frank Sands relativ viel Bewegung vor. Der Q/Q Turnover von 6% bewegt sich jedoch schon wieder mehr im üblichen Rahmen. Investoren wie Sands oder auch Chris Davis gehen ihre Investitionen meist für viele Jahre ein. Sie setzten darauf, dass ihre Research Arbeit treffsicher genug ist, um die zukünftigen Geschäftsaussichten eines Unternehmens für die nächsten 5 oder sogar 10 Jahren zu antizipieren. Sie lassen das entsprechende Management für sich arbeiten. Daher eignen sie sich auch hervorragend zum analysieren und "nachhandeln". Man kann sich meist gewiss sein, dass ein im Q2 getätigter Einstieg auch noch im nächsten Quartal vorhanden ist.
Die größte Transaktion machte diesmal der Zukauf beim Biotechnologieunternehmen Incyte Corp. aus. Mit einem Kaufvolumen von 475 Mio. USD stockte der Guru seine Anteile um 88% auf nun 8 Mio. gehaltene Aktien auf. Dies entspricht bereits 3,8% aller ausstehenden Anteile des Unternehmens. Einen weiteren äußerst interessanten Zukauf tätigte der Guru beim amerikanischen Immobilien-Dienstleister CoStar, welche ich im späteren Verlauf genauer unter die Lupe nehmen möchte.
Jedoch war das abgelaufene Quartal, wie bereits die Vorquartale, vor allem von Gewinnmitnahmen geprägt. Sie machen die restlichen 7 Plätze der Top 10 Transaktionen aus. So reduziert Frank Sands bereits seit mehr als 2 Jahren Werte wie Visa, Biogen, Priceline oder auch Amazon und Adobe immer weiter ab. Kumuliert betragen die Reduzierungen ca. 50% des Ausgangswertes. Zudem übersteigen die genannten Verkaufstransaktionen die Käufe um ca. 1,1 Mrd. USD oder 3,5% des Gesamtdepots. Die Investmentgesellschaft müsste nach groben Schätzungen bereits mehr als 10 Mrd. USD seit 2015 aus dem Portfolio gezogen haben.
Ein 33 Mrd. USD schweres Portfolio zum bewundern – 6 Verdoppler unter den Top 10!
Die Anzahl der gehaltenen Positionen im Sands Portfolio erhöhten sich im abgelaufenen Quartal um zwei auf nun mehr 69. Der Gesamtwert stieg dabei leicht von 31,8 Mrd. USD auf nun 33,2 Mrd. USD Dabei machen die Top 10 einen Depotanteil von 55,5% nach zuletzt 59% aus. Einzelne Veränderungen unter den Topwerten gab es diesmal nicht. Dies liegt jedoch vor allem an der starken Performance der Investments im Jahre 2017. So konnte sich beispielsweise der chinesische Riese Alibaba nach einem dreistelligen Buchgewinn alleine in den ersten 9 Monaten des laufenden Jahres auf die Poleposition kämpfen. Jedoch baute der Wall-Street Guru alle Top 10 Werte um 5-15% ab und bringt somit weitere Buchgewinne in trockene Tücher. Ich vermute, dass sich dieser Trend auch in den Folgemonaten zuspitzen dürfte, sollte die Hause an den Aktienmärkten weiter von statten gehen. Einen Teil dieser Überschüsse investiert Investor Sands natürlich erneut in potenzielle Bullenaktien. Unternehmen, bei denen der Wachstumspfad gerade einmal begonnen hat. Das verheißungsvollste möchte ich Ihnen, liebe Leser, nun mit CoStar genauer vorstellen:
Position 22: CoStar fliegt unter dem Anlegerradar – Der heimliche Immobilienboss dominiert seinen Markt wie kein Zweiter!
Mit CoStar betrachten wir nun ein Unternehmen, welches bei kaum einem Marktteilnehmer auf dem Radar ist. Doch ein Blick lohnt sich allemal!
Die CoStar Group ist ein im Jahre 1987 gegründeter Dienstleister für Immobilien. In den letzten 30 Jahren hat sich das amerikanische Unternehmen als der führende Anbieter von Immobilieninformationen, Analysen sowie Online-Marktplätze etabliert. Das Produktsortiment der mit Sitz in Washington ansässigen CoStar ist gigantisch. Bereits heute verfügt man über die weltweit größte und umfassendste Datenbank für kommerzielle Immobilieninformationen. Dabei bekommen gewerbliche sowie private Kunden Einblicke in Marktbedingungen- und Analysen, Preisspiegel sowie Verfügbarkeiten von Immobilien und Grundstücken. Die Services werden über die jeweils in ihren Gebieten führenden Plattformen CoStar, LoopNet, Apartments.com, Land of America und BizBuySell abgewickelt. Doch der Reihe nach:
Über die Plattform CoStar bietet der Konzern mit seinen mittlerweile 1.600 Immobilienanalysten speziell Fachleuten aus dem Immobilienmarkt alle nötigen Informationen und Lösungsvorschläge für ihre Bereiche an. Dabei erstreckt sich das Angebot von reinen Kauf- und Verkaufstransaktionen, bis hin zu Softwarelösungen zum Managen von ganzen Immobilienpools. CoStar agiert hierbei als umfassender Mittelsmann zwischen Besitzern, Investoren, Kreditgebern, Maklern oder auch Managern. Die Erneuerungsrate von Verträgen von Kunden betrug im Jahre 2016 über 90% und spricht für die Qualität von CoStar. Doch damit nicht genug. Bereits im Jahre 2016 wurden bei 83% aller in den USA getätigten Immobilientransaktionen Produkte und Lösungen von ConStar verwendet. Diese Zahl dürfte in den Folgejahren sogar noch weiter steigen. Eine weitere beeindruckende Kennzahl: Jeden Tag werden bereits 5 Mio. Suchanfragen über die Plattformen registriert.
Mit LoopNet verfügt der Konzern über die in den USA führende Vermittlungsplattform von Gewerbeimmobilien. Das Unternehmen verzeichnet allein bei LoopNet über 5 Mio. verschiedene Besucher pro Monat. Dabei können Makler oder auch private Besitzer den Besuchern ihre Immobilien zum Verkauf oder Leasing für bestimmte Gewerbebranchen anbieten. Mit derzeit 800.000 gelisteten Immobilien ist das Produktsortiment riesig. Man muss nur begreifen, welche Marktmacht CoStar durch den hohen Datenverkehr generiert. Mit den 1,6 Mio. Täglich generierten Suchanfragen verfügt das Unternehmen über eine umfassende Analyse des gesamten Immobilienmarkts in den Vereinigten Staaten sowie Canada. Schwer vorzustellen, wie man CoStar diese Dominanz entreißen sollte.
Apartments.com ist, wie der Name bereits vermuten lässt, eine Vermittlungsplattform für Verbraucher. Dabei können Eigentümer ihre Wohnungen, Häuser oder Feriendomizile an Privatpersonen vermieten. Mit nahezu 1 Mio. verfügbaren Immobilien ist auch diese Plattform der führende Anbieter in den USA. Im Jahr 2016 konnte man so unglaubliche 24 Mio. Transaktionen vermitteln. Vergleicht man die einzelnen Plattformen miteinander, fallen aufmerksamen Beobachtern viele Synergien auf. Es ist ein fabelhaft skalierbares Geschäft für CoStar. Die hohen Entwicklungsausgaben lassen sich so über die verschiedenen Absatzkanäle aufteilen. Mit jedem hinzugewonnenen Kunden erreicht man praktisch Reingewinn, lässt man Verkaufs- und Marketingkosten einmal außen vor.
Alle Quellen von http://www.costargroup.com/about-us/brands
Als letztes im Bunde betrachten wir BizBuySell, eine Verkaufsplattform für Geschäftsmodelle. Hierbei können Kunden ihr "Business" oder "Franchise" verkaufen oder selbiges erwerben. Was auf den ersten Blick komisch erscheint, ist bereits weit verbreitet. Alleine letztes Jahr verzeichnete das Unternehmen einen starken Anstieg auf 7.800 verkaufte Geschäfte. Mit 80% Marktanteil dominiert BizBuySell auch hier den entsprechenden Markt (Business Maklergeschäft) eindrucksvoll.
Auf diese Weise konnte die CoStar Group im Geschäftsjahr 2016 ein Umsatzwachstum von 18% auf 840 Mio. USD verzeichnen. Der Ertrag stieg im gleichen Zeitraum von (4 Mio. USD) auf 138 Mio. USD oder 4,26 USD je Aktie.
Wie bereits beschrieben stockte Wall Street Guru Sands seine Anteile am Immobilien-Dienstleister im abgelaufenen Quartal deutlich auf. Trotz des 200 Mio. USD schweren Zukauf machen sie gerade einmal 0,7% seines Gesamtdepots aus. Außer Sands sind kaum institutionelle Investoren mit an Bord. Der Grund hierfür ist schnell gefunden. CoStar ist schlichte gesagt bereits ambitioniert bewertet. Vertraut man dem breiten Analystenkonsens, dürfte der EPS im laufenden Jahr auf 4,48 USD steigen. In 2018 sollte aufgrund der thematisierten Skalenerträge bereits 6,55 USD je Aktie hängen bleiben. Trotz des unterstellten 46%igen Gewinnwachstums käme man auf ein ambitioniertes 2018er KGV von 43! Keine Frage, CoStar ist ein exzellent geführtes Management mit signifikanter Marktmacht. Zudem dürften die Gewinne in den nächsten Jahren weiterhin überproportional wachsen. Es ist schwer vorzustellen, dass irgendein Konkurrent dem Unternehmen seine Marktdominanz in den nächsten Jahren entreißen könnte. Auch ist das Unternehmen schuldenfrei und durch den CEO und Gründer Andrew Florance auf einen langfristigen Wachstumspfad getrimmpt. Kaum etwas spricht gegen den Erfolg von CoStar! Dafür müssen potentielle Anleger jedoch (zu) tief in die Tasche greifen.
Charttechnisch befindet sich die Aktie von CoStar bereits seit dem Jahre 2009 in einem intakten Aufwärtstrend. Zuletzt konnte man mit den letzten beiden Quartalszahlen, die jeweils deutlich über den Markterwartungen lagen, für weitere Aufwärtsimpulse sorgen. Das nächste Kaufsignal dürfte mit Überschreiten des Allzeithochs bei 290 USD generiert werden. Die nächsten newsseitigen Impulse dürfte es am 25.10 mit der Veröffentlichung der Q3/2017 Zahlen geben.
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