Liebe Leser,

16 Jahren nach dem zerstörerischen Sturm Katrina droht New-Orleans-Region mit den Sturm Ida eine erneute Hurricane-Katastrophe. Der Sturm trifft mittlerweile Süden von USA, wobei mehr als eine Million Menschen bereits heute ohne Strom verweilen müssen. Betroffen ist vor allem der Bundesstaat Louisiana, wo der Wirbelsturm auf Land getroffen war. Dort seien rund 996.000 Haushalte ohne Elektrizität, im benachbarten Bundesstaat Mississippi etwa 36.000. Vor überall in der Region kommen Meldungen über schwere Schäden, wobei das Ausmaß der Zerstörung noch nicht absehbar ist. Der US-Präsident Biden hat bereits die Ausrufung des Notstands in Louisiana akzeptiert und gab Bundeshilfen frei. Zudem wandte er sich direkt an die Bewohner. Sobald der Sturm vorübergezogen sein wird, werden wir die ganze Macht dieses Landes für Rettung und Wiederaufbau einsetzen, so Biden. Und genauso wird es kommen. Für Anleger ergibt sich aus dieser nicht einfachen Situation eine gute Chance, Wiederaufbau der Region auf der Seiter von Unternehmen zu spielen, die stark helfen werden, schwere Folgen solcher Stürme schnellstmöglich zu beseitigen.

Der Top-Profiteur Nummer eins ist aber ganz klar Generac (GNRC), denn seine Produkte werden als erstes stark nachgefragt. Das Unternehmen ist ja ein Anbieter von Stromgeneratoren, die bspw. zur Absicherung von kritischer Infrastruktur oder der Notstromversorgung von Gebäuden zum Einsatz kommen. Die Aktie sprang in der Vergangenheit meist dann an, wenn Wirbelstürme die USA heimsuchten, weil durch das marode Stromnetz ein erhöhter Bedarf nach solchen Lösungen vorliegt. New Orleans, wo derzeit rund 400.000 Menschen leben, ist bereits ohne Strom. Der einzige Strom in der Stadt kommt von Generatoren, schrieb die städtische Einsatzzentrale bei Twitter. Und genau an dieser Stelle wird die GNRK-Bedeutung u.a. für die Stabilität des zukünftigen 5G-Netzwerks sichtbar, was nicht nur seine temporäre Hurrikane-, sondern auch langfristige Wachstums-Story bestätigt. Kurzfristig ist es aber Ida, die das Geschäft wieder stark ankurbeln könnte, denn wie die Statistik sagt, werden in den USA neun von zehn größten Stromausfällen genau durch die Wirbelstürme verursacht.

Positiv zu erwähnen wäre hier auch die zuletzt getätigte Übernahme von Chilicon Power und der damit verbundene Einstieg in den Mikroinverter-Segment. Die Übernahme wird Generacs Expertise stärken und sinnvoll ergänzen, was letztendlich zu einer noch robusteren Performance beitragen dürfte. Denn Chilicon ist ein Designer und Anbieter von grid-interactiven Microinvertern und Monitoring-Lösungen für den Solarmarkt. Damit wäre es möglich, dass Generac dadurch einen Zugang zu einer sehr ergiebigen SolarEnergy-Trend-Umsatzquelle bekommen wird, sobald der Trend durchstartet. Bis dahin ist der Konzern ohnehin gut aufgestellt. Zumal diese Aktie eine interessante Möglichkeit darstellt, den aufkommenden 5G-Trend abseits des Mainstreams zu spielen.



Die Nummer zwei ist der Dinosaurier aus der Pre-E-Commerce-Zeit - Home Depot (HD). Der Konzern ist der weltweit größte Fachhändler für Heimwerkerbedarf und betreibt fast 2.300 Geschäfte im Lagerformat, die mehr als 30.000 Produkte im Geschäft und 1 Million Produkte online in den USA, Kanada und Mexiko anbieten. Die Geschäfte bieten zahlreiche Baumaterialien, Heimwerkerprodukte, Rasen- und Gartenprodukte sowie Dekorationsprodukte und verschiedene Dienstleistungen an. Darunter Installationsdienste für Heimwerker sowie den Verleih von Werkzeugen und Geräten. Die Logik dieser Story-Annahme, basiert erfahrungsgemäß auf der Tatsache, dass viele treue Verbraucher sich vor und nach jeder schwierigen Hurricane-Zeit mit Vorräten eindecken wollen, und viele werden Vorräte in großen Mengen kaufen, damit sie Schäden reparieren können, was zur erhöhten Nachfrage nach HD-Produkten führen dürfte. Und je zerstörerischer der Hurricane-Saison ausfallen wird, desto mehr Produkte und Materialien wird man für die Wiederherstellung und Wiederaufbau brauchen. So simpel ist das.

Angesehen davon konnte HD zuletzt ohnehin von einer sehr guten Geschäftsperformance profitieren. Als Wachstumstreiber erwies sich vor allem die Freizeit der Menschen während der Pandemie. Sie konnte nicht wie zuvor durch Reisen, das Treffen von Freunden oder Feiern gefüllt werden. Stattdessen haben sich die Menschen mehr in den eigenen vier Wänden aufgehalten und Sanierungen, Reparaturen oder auch Gartenarbeiten als neues Hobby wiederentdeckt.



Über eine ähnliche Story verfügt auch die Aktie von Lowe’s (LOW), die man ebenfalls im Blick haben sollte. Das Unternehmen ist nach Home Depot der zweitgrößte Baumarkt der Welt. Die Geschäfte des Unternehmens bieten Produkte und Dienstleistungen für die Dekoration, Wartung, Reparatur und den Umbau von Häusern an. Was die Geschäftsentwicklung derzeit positiv antreibt, ist die angelaufene Reopening-Story in den USA, was in Kombination mit einem vollkommen intakten Konsumtrend nun für deutlich höhere Einnahmen sorgt.



Schließlich ist es die Aktie von Marine Products (MPX), die man angesichts der zerstörerischer Sturm-Kraft im Blick haben sollte. Das Unternehmen entwirft und vertreibt Sportboote. Viele dieser Boote erleiden während eines Sturms erhebliche Schäden, die zu einer unvermeidlichen Forderung führen, sie zu ersetzen oder zu reparieren. Folglich wird MPX sehr wahrscheinlich zu den Profiteuren der zweiten Reihe, genauso wie Autoersatzteil/Gebrauchtwagen-Anbieter Copart (CPRT), gehören. Denn nachdem der Wiederaufbau abgeschlossen sein wird, werden die Menschen Schritt für Schritt zum normalen Leben zurückkehren, und sich um Reparatur oder sogar Ersatz weniger wichtiger Besitzgegenstände wie Boote und Autos kümmern.




Viel Erfolg und bleiben Sie profitabel!

Verantwortlicher Redakteur Kulikov Leonid: Keine Eigenposition