Liebe Investoren,

unser Wallstreet-Guru Bill Nygren setzt auf den IT-Dienstleister DXC Technology. Im letzten Quartal tätigte der Investment-Guru Bill Nygren zwei neue Käufe. Einer davon ist der IT-Dienstleister DXC Technology. Nygren versucht mit seiner Strategie, verstärkt nach vermeintlich günstigen Unternehmen Ausschau zu halten. Nun fiel seine Wahl auf diesen Kandidaten. Was sich genau dahinter verbirgt, sehen wir uns nun wieder etwas genauer an.

William Carl Nygren gründete bereits im Jahr 1991 den berühmten Oakmark-Fund. Sein gutes Gespür für Zahlen ist ihm immer schon zugutegekommen und hat auch seine Vorgehensweise bei der Auswahl eines Investmentkandidaten maßgeblich beeinflusst. Dabei gilt er als Value-Investor, der die einzelnen Titel genau analysiert und anschließend darauf setzt, dass diese früher oder später auch im Aktienkurs ihren fairen Wert widerspiegeln. Wichtig ist ihm ein fähiges Management, aber auch eine hohe Free-Cash-Flow-Rate. Diese soll der Firma zur Erweiterung des Geschäftsmodells dienen. Seine Haltedauer erfolgt über einen längerfristigen Zeitraum, was das Risiko seiner Meinung nach bei dieser Strategie deutlich reduziert.


Der Oakmark-Fund

58 verschiedene Aktien befinden sich derzeit im Depot des Wallstreet-Gurus. Mit diesem kann er aktuell einen Gesamtwert von 20,55 Mrd. USD verwalten. Sein Q/Q-Turnover liegt bei nur 4 %. Dies deutet erneut auf seine langfristigen Engagements hin. Im zweistelligen Bereich ist dieses nur in ganz seltenen Ausnahmefällen. Den S&P 500 Index konnte er in den letzten Jahren nur knapp schlagen. Trotzdem gelang ihm dies mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance von 16,09 %. Der S&P konnte in diesem Zeitraum jährlich um 15,68 % zulegen. Komplett geschlossen hat er keine seiner Positionen. Mit 28,45 % setzt er besonders auf den Sektor der Finanzdienstleister. Dahinter liegen die Technologiewerte mit 18,71 % sowie der HealthCare-Sektor mit 14,89 %. Bei letzterem verringerte er den Investitionsgrad etwas. Sein bedeutendster Neuerwerb ist allerdings die Aktie von DXC Technology. Hier kauft er Anteile im Wert von 243 Mio. USD, was 1,18 % seines Portfolios ausmacht.


DXC profitiert von der digitalen Transformation

Der mit einem Börsenwert von 19,16 Mrd. USD bewerteten IT-Dienstleister entstand im Jahr 2017 aus dem Zusammenschluss von Computer Sciences Corp. und dem Enterprise Services Geschäft von Hewlett Packard. Den Kunden wird ein umfangreiches Angebot an Dienstleistungen im Bereich der Informationstechnologie angeboten, mit denen die Prozesse zur digitalen Transformation erleichtert werden. Durch ständige Weiterentwicklungen der intelligenten technologischen Lösungen, soll zusammen mit den zahlreichen Tochtergesellschaften, eine übersichtliche Datenkontrolle und Modernisierung ermöglicht werden. Dies betrifft Cloud-Computing-Lösungen, Abrechnungssysteme, Hosting-Services, Daten- und Prozesssicherheit, Supply Chain Management, Management-Outsourcing sowie verschiedenartige Testservices. Derzeit nutzen über 6.000 private und öffentliche Kunden das Angebot von DXC. Zusammen mit den 130.000 Mitarbeitern und einem umfangreichen Partnernetzwerk verfügt der Konzern über eine langjährige Erfahrung in diesem Bereich und führt entsprechende Beratungstätigkeiten durch. Das Unternehmen hat mittlerweile Partner-Network-Beziehungen zu mehr als 250 Unternehmen aufgebaut. Die wichtigsten strategischen Dienstleister sind Amazon Web Services (AWS), AT & T, Microsoft, Oracle, SAP, ServiceNow, u. v. m.


Aufbesserung des Know-hows durch weitere Übernahmen

Im Jänner kündigte das Management von DXC die Akquisition des Schweizer Konkurrenten Luxoft Holding an. Mit der umfassenden Branchenexpertise, die Luxoft vorweisen kann, könnte die ein guter strategischer Schritt für die Zukunft gemacht worden sein. Das Unternehmen kann mit seinen Digital-Engineering-Fähigkeiten die bestehenden Technologien von DXC sinnvoll in Sachen IT-Modernisierung und -Integration ergänzen. Die Schweizer richteten sich mit ihrer digitalen Strategieberatung und den dazugehörigen Entwicklungsdienstleistungen bisher an Unternehmen des Automobil- und Finanzsektors in Nordamerika, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum. Ebenfalls bekannt wurde, dass DXC nun das Servicegeschäft von EG A / S, einem der führenden Integratoren der Microsoft Dynamics 365-Software, übernehmen möchte. So möchte sich der Konzern auch mithilfe eines vermehrten Einsatzes der Microsoft-Produkte einen weiteren Wettbewerbsvorteil sichern.


Kommt nun die Trendwende?

Am 07.02. veröffentlichte das Unternehmen seine Q3-2019 Zahlen. Diese belegen, dass im letzten Vierteljahr noch ein rückläufiger Umsatz verbucht werden musste. Dieser sinkt um 5,2 % auf 5,18 Mrd. USD, kann jedoch die Erwartungen der Analysten, welche mit 5,16 Mrd. USD rechneten, leicht übertreffen. Das EPS kann jedoch von 1,86 USD auf 2,23 USD je Aktie ansteigen und den Analystenkonsens, der mit 2,05 USD rechnete, übertreffen. Laut CEO Mike Lawrie sollen nun weitere Wachstumsunternehmen ins Visier genommen werden, um den Wettbewerbsvorteil weiter auszubauen. So traf es im letzten Quartal auch Molina Melicaid Solutions, einen Experten für den Gesundheitssektor sowie BusinessNow und TESM, mit denen die globale Reichweite bzgl. der ServiceNow-Produkte erhöht wird. In den kommenden Jahren möchte DXC weiterhin von der Digitalisierung profitieren, die dafür sorgt, dass sich die Geschäftsprozesse immer mehr in die Cloud-Umgebungen verlagern. Für das laufende Geschäftsjahr 2019 erwarteten die Analysten mehrheitlich einen Umsatz von 20,79 Mrd. USD und ein EPS von 8,25 USD je Aktie. 2021 sollen es bereits 21,11 Mrd. USD bzw. 10,20 USD je Aktie sein. Das KGV 19e beträgt aktuell nur etwa 8. Nun nimmt der Analystensupport spürbar zu. Cowen stuft die Aktie auf "Outperform" und erhöht das Kursziel von 80 auf 84 USD.


Die Aktie konnte mit den Quartalszahlen im Rücken einen Aufwärtsimpuls starten. Nun wird es spannend zu beobachten sein, ob sich ein neuer Aufwärtstrend etablieren kann.

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