Bill Ackman stößt Netflix-Investment ab und nimmt hohe Verluste in Kauf
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Zu Beginn dieses Jahres kaufte sich Bill Ackman mit einer milliardenschweren Position in den Streaming-Giganten ein und beteuerte damals, seine Investment-Entscheidung sei "langfristiger" Natur. Wenige Monate später verabschiedet sich der amerikanische Investor und Milliardär schon wieder aus seiner Beteiligung am US-Medienunternehmen und nahm dadurch hohe Verluste in Kauf.
Seinen Einstieg im Januar erachtete Bill Ackman (55) zu jener Zeit als günstig, da Netflix erst wenige Tage vorher enttäuschende Prognosen bezüglich der Abonnentenzahlen vorlegte und der Kurs der Aktie unter die Räder kam. Mittels seines Hedgefonds Pershing Square Capital Management erwarb er Aktien im Wert von rund 1,1 Milliarden USD (ca. 3,1 Millionen Aktien zu je 360 Dollar) und machte dabei deutlich, den "langfristigen Horizont" vor Augen zu haben.
Nachdem Netflix am Mittwoch jedoch weitere Rückgänge in Bezug auf die Abonnentenzahlen vermeldete (Rückgang um rund 200.000 Abonnenten) und sich im eigenen Geschäftsmodell neu ausrichten möchte, zog sich Ackman mit seiner Netflix Beteiligung zurück und verzeichnet dadurch einen Verlust von rund 400 Millionen USD.
Seine Entscheidung begründete er in einem Brief an seine Investoren wie folgt: "Obwohl das Geschäft von Netflix einfach zu verstehen ist, haben wir angesichts der jüngsten Ereignisse das Vertrauen in unsere Fähigkeit verloren, die Zukunftsaussichten des Unternehmens mit ausreichender Sicherheit vorherzusagen." Dabei spricht er vor allem die Pläne von Netflix an, sämtliche Nutzer mit einer Strafgebühr zu belegen, die ihre Zugangsdaten außerhalb der Familie teilen. Laut Angaben des Unternehmens existieren mehr als 100 Millionen Haushalte, die den Dienst nutzen, aber nicht dafür bezahlen. Außerdem wird über eine Einführung von werbefinanzierten Modellen nachgedacht, um Werbeeinnahmen zu generieren und den Umsatz zu steigern. Dadurch würde sich Netflix von seinem einstigen werbefreien Geschäftsmodell verabschieden, welches über Jahre so einzigartig bei der Erfolgsstory von Netflix war.