CrowdStrike senkt seine Jahresprognose nach dem Cyber-Ausfall
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Das Cybersicherheitsunternehmen sagte am 28.08.2024, die gesenkte Prognose sei auf mehr als 60 Mio. USD an Anreizen zurückzuführen, die es im Zusammenhang mit sogenannten Kundenbindungspaketen bereitstellt.
Im Juli schaltete ein Fehler in CrowdStrikes Falcon-Software 8,5 Mio. Computer offline, was zu Verzögerungen bei Tausenden von Flügen führte, Back-End-Systeme beschädigte und Laptops vorübergehend unbrauchbar machte.
Um potenzielle rechtliche Verbindlichkeiten abzuschätzen, sei es laut Management noch zu früh
Das letzte Quartal endete etwa zwei Wochen nach dem Software-Ausfall. CrowdStrikes Cloud-basierte Software beinhaltet Vorauszahlungen von Kunden, die über die Laufzeit des Vertrags realisiert werden. Daher erwarteten Analysten nicht, dass das Unternehmen kurzfristige Auswirkungen auf seine Ergebnisse zeigen würde. Das Unternehmen verbuchte aufgrund des Vorfalls Kosten in Höhe von etwa 5 Mio. USD für Rechtskosten und andere Ausgaben, heißt es in den eigenen Aussagen.
Die Auswirkungen des Ausfalls haben jedoch Geschäfte im Wert von etwa 60 Mio. USD verzögert, die für die kommenden Quartale geplant sind, sagten Führungskräfte des Unternehmens am 28.08.2024 in einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten. Die "überwiegende Mehrheit" dieser Geschäfte befindet sich laut CEO George Kurtz noch in der Pipeline. Das Unternehmen sagte, es sei noch zu früh, um potenzielle rechtliche Verbindlichkeiten abzuschätzen.
Umsatz und Gewinn konnten in Q2 gesteigert werden
Für das 2. Quartal meldete CrowdStrike einen starken Anstieg von Umsatz und Gewinn, der durch die zunehmende Nutzung der Dienste durch mehr Kunden begünstigt wurde. Die Ergebnisse übertrafen laut FactSet die Erwartungen der Wall Street. Das Unternehmen verzeichnete einen Nettogewinn von 47 Mio. USD oder 19 Cent pro Aktie, verglichen mit 8,5 Mio. USD oder 3 Cent pro Aktie im Vorjahresquartal. Der bereinigte Gewinn pro Aktie betrug 1,04 USD und lag damit über den 97 Cent, die die von FactSet befragten Analysten prognostiziert hatten. Der Umsatz stieg um 32 % auf 963,9 Mio. USD. Analysten hatten mit 958,3 Mio. USD gerechnet. Der jährlich wiederkehrende Umsatz erhöhten sich ebenfalls um 32 % auf 3,86 Mrd. USD, wovon 217,6 Mio. USD im Quartal als Netto-ARR hinzukamen. Analysten hatten einen jährlich wiederkehrenden Umsatz von 3,85 Mrd. USD erwartet.
Die Jahresziele wurden trotzdem gesenkt
Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz zwischen 3,89 und 3,9 Mrd. USD, was einen Rückgang gegenüber der vorherigen Prognose von 3,98 bis 4,01 Mrd. USD darstellt. Ferner rechnet das Unternehmen mit einem bereinigten Gewinn zwischen 3,61 und 3,65 USD pro Aktie, was einen Rückgang gegenüber der vorherigen Prognose von 3,93 bis 4,03 USD pro Aktie darstellt. Für das 3. Quartal prognostiziert CrowdStrike einen Umsatz zwischen 979,2 und 984,7 Mio. USD und liegt damit unter den Analystenerwartungen von rund 1,01 Mrd. USD. Die Prognose für den bereinigten Gewinn pro Aktie von 80 bis 81 Cent fällt auch geringer aus als die 96 Cent pro Aktie. CFO Burt Podbere sagte, dass die Herausforderungen für das Unternehmen noch etwa ein Jahr andauern würden, wobei eine Wiederbeschleunigung des Wachstums in der 2. Hälfte des nächsten Jahres erwartet wird.
Der Ausfall traf Delta Air Lines besonders hart, die während des Ausfalls etwa 7.000 Flüge absagen musste. Delta hat seitdem den bekannten Prozessanwalt David Boies engagiert, um das Unternehmen bei seiner Forderung nach Entschädigung für den 500 Mio. USD schweren Verlust zu vertreten, den es der Störung zuschreibt. CrowdStrike sagt, dass sein Vertrag mit Delta seine Haftung auf einen "einstelligen Millionenbetrag" begrenzt.
In einem Interview im letzten Monat sagte Kurtz, dass die Kunden in überwältigender Mehrheit zu seinem Unternehmen halten. "Sie vertrauen CrowdStrike", sagte er. "Wir haben im Laufe der Zeit so viel Vertrauen aufgebaut, dass die Leute die Unternehmenskultur verstehen und ihr vertrauen."