Europa-Aktien sind laut UBS derzeit die bessere Wahl als US-Werte“ – 3 Gründe sprechen dafür
- Gründe sind unter anderem Faktoren wie Wirtschaftsdaten, der Zinsausblick, Bewertungen und Gewinne.
- Japan führt die "regionale Scorecard" der UBS an, gefolgt von Großbritannien auf dem zweiten und Europa auf dem dritten Platz.
- Die sogenannte Aktienrisikoprämie oder die Überrendite bei der Aktienanlage ist im Vergleich zu risikofreien Alternativen in Europa höher als in den USA.
Nach der Analyse der Schweizer Bank UBS sind europäische Aktien derzeit attraktiver als US-Werte. Faktoren wie Wirtschaftsdaten, Zinssätze und Gewinne würden dabei eine entscheidende Rolle spielen, zitierte CNBC die Bank. Laut UBS übertreffen europäische Aktien (ohne Großbritannien) nun die USA auf der "regionalen Scorecard". Japan führe die Liste an, gefolgt von Großbritannien auf dem zweiten und Europa auf dem dritten Platz, hieß es in dem Bericht.
In der Regel würden die US-Märkte besser abschneiden als die europäischen, so CNBC. Doch es gäbe eine Reihe von Gründen für diese "Kehrtwende".
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Dynamik in der Wirtschaft – Kluft beim Wirtschaftswachstum könnte sich bald schließen
Die Entscheidung könnte einige Anleger überraschen. Das US-Wirtschaftswachstum war in letzter Zeit höher – das US-BIP lag im 1. Quartal 2024 bei 1,6 %, während es in der Eurozone bei 0,3 % lag – die Kluft könnte sich laut UBS aber bald schließen. Indikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes würden auf ein Aufwärtspotenzial für das europäische BIP und ein Abwärtsrisiko für das US-BIP hindeuten.
Die überschüssigen Ersparnisse in Europa seien höher und würden nicht so häufig genutzt wie in den USA. Zudem seien die Bedingungen für die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen in Europa lockerer, was sich ebenfalls positiv auf das Wachstum auswirken könnte, so UBS.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Geldpolitik. Einige europäische Zentralbanken hätten bereits mit der Lockerung der Geldpolitik begonnen, und die Europäische Zentralbank könnte voraussichtlich im Juni folgen.
Die Inflation lasse in Europa stetiger nach als in den USA, was denWeg zu niedrigeren Zinsen klarer mache, so die Bank. Darüber hinaus könnten Zinssenkungen in Europa die Wirtschaft im Vergleich zu den USA stärker ankurbeln.
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Attraktivere Bewertungen und eine höhere Risikoprämie
Die Bewertungen europäischer Unternehmen seien in den vergangenen Monaten attraktiver geworden. Die sogenannte Risikoprämie (Equity risk premium "ERP") oder die Überrendite bei der Aktienanlage im Vergleich zu risikofreien Alternativen sei in Europa zudem deutlich höher als in den USA.
Die ERP liege in Europa um 2,1 Prozentpunkte über der Risikoprämie in den USA und damit nahe an einem Rekordhoch. Das sektorbereinigte KGV liege 18 % unter dem der USA und war nur ähnlich hoch oder niedriger, wenn es eine Rezession/Krise in der Eurozone gegeben habe, was derzeit nicht der Fall sei, so die Strategen.
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Gewinndynamik – bessere Einkaufsmanagerindizes und schwächerer Euro
Auch die relative Gewinndynamik entwickele sich laut UBS zugunsten Europas, da ein schwächerer Euro und bessere Einkaufsmanagerindizes die Gewinnrevisionen ankurbeln dürften.
Die europäischen Gewinnmargen (kritisch, ohne Finanzwerte) seien weit weniger ausgedehnt als in den USA, und 67 % der Margenverbesserungen würden dort aus nicht nachhaltigen Faktoren (niedrige Zinsen und Steuern) stammen.
Zwar würden in Europa Technologieaktien fehlen, ein Schlüsselfaktor für eine schwächere Performance, jedoch würden rund 40 % der Marktkapitalisierung auf Unternehmen entfallen, die in ihrer Branche führend oder einzigartig seien und keine direkten Konkurrenten in den USA hätten.