Novo Nordisk (i), eines der größten Unternehmen Europas, verlor am Freitag, den 20.12.2024, zwischenzeitlich mehr als ein Viertel seines Wertes, nachdem sein neuestes Adipositas-Medikament das Ziel des Arzneimittelherstellers von durchschnittlich 25 % Gewichtsverlust verfehlte.

CagriSema half Patienten in einem Test im Spätstadium, durchschnittlich 22,7 % ihres Körpergewichts zu verlieren, teilte Novo Nordisk am 20.12.2024 mit und übertraf damit nur knapp die Ergebnisse von Mounjaro, einem Konkurrenzprodukt von Eli Lilly.

Martin Holst Lange, Executive Vice President für Entwicklung bei Novo Nordisk, sagte, dass nur 57 % der Patienten die höchste Dosis des Medikaments erhalten hätten. "Das Gewichtsverlustprofil von CagriSema macht uns Mut", sagte er.

Novo Nordisk und Eli Lilly konkurrieren um die Vorherrschaft in einem Markt, der laut dem Datenanalyseunternehmen Iqvia in nur drei Jahren um das Siebenfache auf 24 Mrd. USD im Jahr 2023 gewachsen ist.

Novo Nordisk hatte gehofft, dass sein Gewichtsverlustmedikament der "nächsten Generation" die Nase vorn haben könnte, nachdem seine Aktien Schwierigkeiten hatten, mit Eli Lilly Schritt zu halten, und das Unternehmen im September durch enttäuschende Ergebnisse für eine experimentelle Gewichtsverlustpille einen Rückschlag erlitten hatte.

"CagriSema ist wirklich wichtig für uns", sagte Geschäftsführer Lars Fruergaard Jørgensen im November der Financial Times. "Es ist ein Produkt der nächsten Generation und hat das Potenzial, das beste seiner Klasse zu werden."

Patienten, die Mounjaro erhielten, verloren in Phase-3-Studien durchschnittlich 22,5 % ihres Gewichts, wenn sie es im Rahmen einer Diät mit verbesserter Ernährung und Bewegung einnahmen. Patienten, die Wegovy, ebenfalls von Novo Nordisk, einnahmen, verloren unter ähnlichen Bedingungen durchschnittlich etwa 15 %. Etwa 40 % der Patienten in der CagriSema-Studie erreichten im Verlauf der 68 Wochen einen Gewichtsverlust von 25 Prozent.

CagriSema kombiniert Semaglutid, den Wirkstoff in Wegovy und Ozempic, mit Cagrilintid, einem weiteren Hormon, das für ein länger anhaltendes Sättigungsgefühl sorgt. Die Studie mit 3.417 Personen, die sich wöchentlich eine Injektion verabreicht bekamen, ergab, dass die häufigsten Nebenwirkungen gastrointestinaler Natur waren. Die überwiegende Mehrheit dieser Nebenwirkungen war leicht bis mittelschwer und ließ mit der Zeit nach.