Trip.com: Chinesische Neujahrsreiseausgaben überschreiten wieder das Niveau vor der Pandemie.
Aufklärung über Eigenpositionen: Diese Aktien aus dem Artikel halten TraderFox-Redakteure aktuell
Die Ferienzeit des chinesischen Neujahrsfestes gilt als Lackmustest für die Konjunktur und die Konsumlaune in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Während dieser Zeit reisen Millionen von Menschen zu ihren Familien oder besuchen beliebte Sehenswürdigkeiten im ganzen Land. In diesem Jahr waren die Ferien einen Tag länger als gewöhnlich. Als führender Online-Reiseanbieter in China könnte Trip.com von einem Anstieg der Reisebuchungen für internationale Ziele profitieren. Am 19. Februar 2024, zu Wochenbeginn, startete die Aktie mit einem Plus von 1,6 % in den Handel.
Chinesische Behörden haben zusammen mit dem Handelsministerium das Jahr 2024 als das "Jahr der Konsumförderung" bezeichnet. Laut einer E-Mail von Alipay an TechNode stiegen die Überseetransaktionen der Nutzer der mobilen Zahlungsplattform vom 9. bis 12. Februar im Vergleich zu 2019 um 7 %. Dabei waren Hongkong, Japan und Macao aufgrund ihrer Alipay-Ausgaben die Top-Ziele für chinesische Reisende. Flugbuchungen nach Thailand, Malaysia und Singapur - drei südostasiatische Länder, die kürzlich die Visa für chinesische Staatsbürger aufgehoben haben - haben auf Qunar, einer Tochterfirma von Trip.com, einen enormen Anstieg verzeichnet. Singapur führt den Anstieg mit einem jährlichen Wachstum von 2.900 % an.
In den ersten sechs Tagen des Neujahrsfestes wurden im Inland nach offiziellen Angaben mehr als 61 Mio. Bahnfahrten unternommen. Laut Bloomberg News ist das der höchste Wert seit fünf Jahren, ein Anstieg um mehr als 60 % gegenüber dem Vorjahr. Auch der Konsum hat etwas angezogen, wie die täglichen Verbraucherausgaben auf den Onlineplattformen von Meituan zeigen, einem großen Lebensmittellieferdienst, die während der Feiertage um 36 % gegenüber dem gleichen Zeitraum 2019 gestiegen sind.
Die wiedergewonnene Reiselust der Chinesen deutet auf eine vorsichtige Erholung der Konsumlaune hin, die durch die landesweite Immobilienkrise beeinträchtigt wurde. Die staatlich dirigierte China Tourism Academy (CTA) prognostiziert, dass die Chinesen 2024 bis zu sechs Mrd. Reisen unternehmen werden, was in etwa dem Niveau von 2019 entspricht – auch wenn sie voraussichtlich kürzere Strecken zurücklegen werden. Allerdings gebe es nach wie vor Anzeichen für die Zurückhaltung der Verbraucher. Die Nachfrage nach Luxusgütern sei schwächer – und die Höhe der Ausgaben pro Reisenden für Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche niedriger, sagt Frederic Neumann, Chefökonom für Asien bei der HSBC in Hongkong. "Es ist also deutlich zu spüren, dass die Verbraucher zwar wieder mehr Vertrauen in das Reisen haben, aber auch kostenbewusster geworden sind."