Eli Lilly (LLY) meldete am 08. August 2024 Gewinne und Umsätze für das 2. Quartal und die Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Eli Lilly erhöhte daraufhin seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr um 3 Mrd. USD, da die Umsätze für sein Diabetesmedikament Mounjaro und der Gewichtsverlustspritze Zepbound in die Höhe schnellten. Die Aktien von Eli Lilly schlossen am Donnerstag mehr als 9 % höher.

Umsatz und Gewinn übertrifft deutlich Analystenschätzungen

Eli Lilly erwirtschaftete für das zweite Quartal einen bereinigten Gewinn pro Aktie auf Non-GAAP Basis in Höhe von 3,92 USD, während die Erwartungen an der Wall Street nur von 2,60 USD ausgingen. Im Vorjahr waren es nur 2,11 USD. Dies entspricht einer Steigerung von 86 %. Der Umsatz konnte ebenso um 36 % auf Jahresbasis auf 11,3 Mrd. USD gesteigert werden. Auch hier wurden die Analystenschätzungen in Höhe von 9,92 Mrd. USD deutlich übertroffen. Der Pharmariese verbuchte für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 2,97 Mrd. USD. Im Vergleich dazu lag der Gewinn im Vorjahreszeitraum bei 1,76 Mrd. USD.

Prognosen werden deutlich erhöht

Der Arzneimittelhersteller erwartet nun für das kommende Jahr einen Umsatz zwischen 45,4 und 46,6 Mrd. USD, was einer Steigerung von 3 Mrd. USD an beiden Enden der Spanne entspricht. Das Unternehmen erhöhte außerdem seinen bereinigten Jahresgewinn auf einen Bereich von 16,10 bis 16,60 USD, gegenüber einer früheren Prognose von 13,50 bis 14 USD pro Aktie.

Eli Lilly sagte, die Prognoseerhöhung sei in erster Linie auf die starke Leistung von Mounjaro und Zepbound zurückzuführen und teilweise auf eine verbesserte Klarheit hinsichtlich der Produktionserweiterungen des Unternehmens und der geplanten Markteinführung von Mounjaro außerhalb der USA. Das Unternehmen habe sechs Produktionsanlagen gebaut, von denen einige bereits hochgefahren werden, und Tausende von Arbeitern eingestellt, um die Produktion zu steigern. Die Versorgungsprobleme könnten sich langsam bessern. Bereits am Freitag hieß es in der Arzneimitteldatenbank der Food and Drug Administration FDA, dass nach längeren Engpässen alle Dosen von Zepbound und Mounjaro in den USA verfügbar seien.

Nachfrage nach Zepbound und Mounjaro gigantisch

Die Nachfrage übersteigt bei Inkretin-Medikamenten wie Zepbound und Mounjaro das Angebot bei weitem. Diese Medikamente imitieren im Darm produzierte Hormone, um den Appetit zu unterdrücken und den Blutzucker zu regulieren. Das hat Eli Lilly und seinen Konkurrenten Novo Nordisk dazu gezwungen, massiv in die Produktion zu investieren. Eli Lilly erwartet, dass die Produktion von Inkretin-Medikamenten in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 um 50 % höher sein wird als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und man die Preise für die Inkretin-Medikamente sehr stabil halten kann. Dies schafft Konkurrent Novo Nordisk mit seinen Varianten Wegovy und Ozempic durch den erhöhten Preisdruck nicht mehr.

Das im November zugelassene Medikament Zepbound brachte es im 2. Quartal auf einen Umsatz von 1,24 Mrd. USD. Am 1. Juli war Zepbound auf etwa 86 % der gewerblichen Versicherungslisten in den USA verfügbar. Das ist ein Anstieg von 67 % gegenüber dem 1. April.

Unterdessen erzielte Mounjaro im 2. Quartal einen Umsatz von 3,09 Mrd. USD, mehr als das Dreifache des Umsatzes im Vorjahreszeitraum. Die Preise für Mounjaro waren in den USA im 2. Quartal höher, was auf einen besseren Zugang zu dem Medikament und einer geringeren Nutzung von Sparkartenprogrammen lag.

Alzheimermedikament Kisunla erhält Zulassung durch FDA für die USA

Das nächste Medikament steht auch schon in den Startlöchern. Erst kürzlich bekam Eli Lilly die Zulassung durch die FDA für Kisunla, ein Medikament zur Behandlung gegen die Alzheimerkrankheit.

Die Aktien des größten Pharmaunternehmens in den USA sind in diesem Jahr bereits um fast 50 % gestiegen und mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 848 Mrd. USD, einem erwarteten KGV24 von 65 und einem KUV von 19,8 ist die Aktie mittlerweile sehr sportlich bewertet.