Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die Energiemärkte schwer durcheinandergewirbelt. Wer das bislang nicht mitbekommen hat, hat wahrscheinlich die letzten Schreiben der örtlichen Energieversorger ungelesen entsorgt oder abgeheftet. Das ist natürlich auch eine Möglichkeit, die teils happigen Preiserhöhungen für Strom und Gas zu ignorieren.

Allerdings finden nicht alle die Preisexplosion bei Strom und Gas schlimm. Energieversorger verdienen sich trotz allem eine goldene Nase (was irgendwie komisch ist, weil Energieimporteure staatlich gerettet werden mussten).

Energieversorger profitiert von Energiekrise

Ein Profiteur der Energiekrise in Europa sei laut €uro am Sonntag der französische Energieversorger Engie S.A. [WKN: A0ER6Q ISIN: FR0010208488]. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2022 habe Engie den Gewinn um 75 % auf 5,2 Mrd. Euro steigern können (Schon krass, wenn man bedenkt, dass Endkunden unter extremen Kostensteigerungen ächzen).

Die Aktionäre von Engie werde das wahrscheinlich erfreuen. Laut Konzernleitung sei eine Erhöhung der jährlichen Ausschüttung um 55 Cents auf 1,40 Euro je Aktie geplant. Das entspreche einer Anhebung um 65 %.

Operativ widme sich Engie derzeit aber dem Konzernumbau. Zahlreiche Geschäftsbereiche habe man bzw. werde man verkaufen, darunter auch der Industriedienstleister Equans. Das Ziel, Veräußerungen im Wert von 11 Mrd. Euro bis Ende 2023 vorzunehmen, habe man bereits jetzt erreicht. Die Verkaufsorgie werde dazu führen, dass Engie das zuletzt erreichte Gewinnniveau nicht so schnell wieder erreichen werde.

Laut Konzernchefin Catherine MacGregor werde man im laufenden Geschäftsjahr 2023 einen Gewinn zwischen 3,4 und 4 Mrd. Euro erzielen. Selbst im Worst-Case-Szenario komme Engie dann auf eine Bewertung mit einem KGV von rund 10.

Bereits 2025 wolle Engie wieder einen Gewinn von bis zu 4,7 Mrd. Euro erzielen und am Vorhaben festhalten, jährlich 65 bis 75 % des Jahresgewinns als Dividende an die Aktionäre auszuschütten. Entsprechend komme der Titel auf eine Dividendenrendite von fast 10 %. €uro am Sonntag rät mit einem Kursziel von 17 Euro zum Kauf des Energieversorgers (23 % Potenzial).

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

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