In den letzten zwölf Monaten sind viele Aktien unter die Räder gekommen, bei denen man nach dem Ausbruch der Coronapandemie einen Höhenflug beobachten konnte. Bei Anbietern noch Medizintechnik oder medizinischen Verpackungen bzw. Impfstoffherstellern mag das nicht großartig überraschend sein. Es war eine Sonderkonjunktur für diese Unternehmen. Gleiches gilt für all die Tech-Konzerne, die uns das Leben im Homeoffice leichter machten.

Eine vergleichbare Rundreise an der Börse haben im selben Zeitraum aber auch die Aktien der bekannten Sportartikelhersteller gemacht. Wer im Frühjahr 2020 beispielsweise eine Puma gekauft und nicht irgendwann auf der Rally von 65 auf 115 Euro mal die Gewinne eingesackt hatte, der hat jetzt eine Aktie mit Verlust im Depot.

Umso interessanter sei es daher laut €uro am Sonntag, dass Puma [WKN: 696960 ISIN: DE0006969603] nun für das Geschäftsjahr 2022 sowohl für Umsatz als auch Ergebnis noch nicht gekannte Spitzenwerte in der Unternehmensgeschichte gemeldet habe.

Die Zahlen

Puma habe im Jahr 2022 mit einem Umsatz von 8,47 Mrd. Euro rund 18,9 % mehr erlöst als im Vorjahr. Betrachte man den Anstieg in der Berichtswährung Euro, liege das Plus sogar bei fast 25 %. Das höchste Wachstum habe man im Geschäftssegment Schuhe beobachten können. Regional sei Amerika und insbesondere Lateinamerika der Wachstumsmotor gewesen.

Beim operativen Ergebnis (EBIT) habe Puma mit 641 Mio. Euro einen Anstieg um 15 % realisieren können. Die EBIT-Marge sei aufgrund des starken Umsatzwachstums allerdings mit 7,6 % niedriger ausgefallen als im Geschäftsjahr 2021.

Das Problem

Nach dem Rekordjahr habe Puma mit dem Ausblick die Erwartungen der Marktteilnehmer dann gleich vorsichtshalber etwas gedämpft. Es sei mit einer Abschwächung der Wachstumsdynamik zu rechnen. Dennoch sei ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich angekündigt worden. Beim EBIT erwarte man einen Zielkorridor zwischen 590 und 670 Mio. Euro.

Die Fantasie

Nachdem das Zahlenwerk für 2022 durchaus zu begeistern gewusst hatte, biete der nun kommunizierte vorsichtige Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr ein Überraschungspotenzial. Für €uro am Sonntag bleibt die Aktie des Sportartikelherstellers nach den Zahlen aussichtsreich und die Redaktion rät mit einem Kursziel von 70 Euro zum Kauf (23 % Potenzial).

Weitere Meinungen

Deutlich mehr Luft nach oben für die Aktie von Puma sieht nach den Geschäftszahlen das Analysehaus Warburg Research, das das Buy-Rating und das Kursziel von 94 Euro bestätigte (65 % Potenzial). Die Schätzungen von Analyst Jörg Frey für das laufende Geschäftsjahr liegen über der Prognose des Konzerns. Die erste Unternehmenspräsentation des neuen Konzernchefs Arne Freundt habe hinsichtlich der Strategie und der Stärke des Sportartikelherstellers überzeugt.

Noch mehr Spielraum für die Aktie von Puma sieht die US-Investmentbank Goldman Sachs mit einem Kursziel von 100 Euro (75 % Potenzial), obwohl Analyst Richard Edwards durchaus Gegenwind im laufenden und kommenden Jahr bei der Profitabilität sehe. Positiv sei allerdings die Situation bei den Lagerständen zu bewerten.

Quelle: Qualitäts-Check TraderFox

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