An der Börse geht Michael Schattmann sehr strukturiert vor, ETFs lässt er ganz außen vor
Liebe Leser,
an der Börse ist es wichtig, möglichst rational zu handeln. Der Mensch ist jedoch ein emotionales Wesen und so ist es nicht immer einfach, ohne Angst oder Gier zu handeln. Doch wie beugt man ein zu emotionales Handeln vor? Unser Interviewgast Michael Schattmann setzt hier auf feste Strukturen und ein klares Muster bei der Aktienauswahl. Er ist überzeugt, mit einer klaren Vorlage und etwas Übung kann jeder an der Börse erfolgreich sein. Dieses Wissen vermittelt er seinen Followern auf Instagram (Instagram: michaelschattmann) sowie mit seinen Strategiegesprächen (Hier geht's zu Michaels Website). Wie Michael seine Leidenschaft zur Börse fand und daraus anschließend seine Coaching-Tätigkeit entstand, erfahrt ihr in unserem Gespräch.
Hallo Michael, erzähl uns gerne zuallererst mal etwas über dich und was du so machst.
Hallo Philipp, für all die, die mich bislang noch nicht aus den Sozialen Medien kennen, werde ich mich gerne kurz vorstellen.
Ich bin Michael Schattmann, Börsenexperte und Coach, ansässig im wunderschönen Düsseldorf und bereits seit über einem Jahrzehnt professionell an der Börse aktiv.
Eigentlich bin ich Jurist mit dem Schwerpunkt Unternehmens- und Kapitalmarktrecht. Doch da die Börse mit den Jahren meine absolute Leidenschaft geworden ist, habe ich vor etwa zwei Jahren beschlossen, Privatpersonen auf dem Weg zu ihrem persönlichen Börsenerfolg zu begleiten. Ich bin sehr froh diesen Schritt damals gegangen zu sein. Es ist wunderbar zu sehen, wie unsere Kunden - durch die Zusammenarbeit mit uns - ihre Ziele erreichen und auf dem besten Weg sind, ein finanziell sorgenfreies Leben führen zu können.
Wie bist du dazu gekommen, Leute rund um das Thema Börse zu coachen?
Um diese Frage zu beantworten, muss ich wahrscheinlich erst mal erläutern, wie ich überhaupt meine Leidenschaft am Thema Börse gefunden habe, denn dann wird recht schnell zu verstehen sein, wie ich dazu gekommen bin, in diesem Bereich als Coach und Mentor zu arbeiten.
Damals - das ist bereits über ein Jahrzehnt her - machten mich einige Kommilitonen darauf aufmerksam, dass Sony gerade an einer neuen Konsole arbeitet. Da ich zu diesem Zeitpunkt schon leichte Interessen im Bereich Wirtschaft, Börse und Aktien hatte, kam ich darauf, anstelle der neuen PlayStation lieber einige Sony Aktien zu kaufen, in der Hoffnung, mein Erspartes klüger zu investieren. Damals ging ich mit meinem laienhaften Halbwissen davon aus, dass die Aktie im Wert steigen müsste, wenn die neue Playstation ein Verkaufsschlager wird.
Na ja, und wie es der Zufall wollte, war das Anfängerglück einfach auf meiner Seite und die Sony Aktie erfuhr in kürzester einen Wertzuwachs von knapp 100 %. Rückblickend hat der Anstieg der Aktie natürlich nichts mit dem Launch der neuen Playstation zu tun gehabt, aber vom Börsenfieber war ich ab diesem Zeitpunkt trotzdem infiziert.
Da ich am eigen Leib erleben durfte, was an der Börse so möglich ist, begann ich mich immer mehr mit dem Thema Börse, Finanzen und Vermögensaufbau auseinanderzusetzen und entdeckte in diesem Bereich auch meine Leidenschaft, die mich bis heute nicht losgelassen hat.
Mit der Zeit wurde ich für Freunde und Familie Ansprechpartner Nummer eins auf diesem Gebiet und so war es dann auch irgendwann naheliegend, dass ich auch über diesen Kreis hinaus Leute begleite und dabei helfe, ihr Vermögen an der Börse auf- und auszubauen. Seither sind natürlich noch mal einige Jahre vergangen und mittlerweile helfen mein Team und ich in einem viel größeren Ausmaß - auf einem hochprofessionellen Level - Menschen dabei, erfolgreich an der Börse zu investieren.
Und wann und wie kam es dazu, dass du mit Instagram gestartet hast? War das bereits vor den Coachings?
Das war ziemlich genau vor 2 Jahren, als ich mit Instagram gestartet habe und somit auch zeitgleich zum Zeitpunkt, als ich meine Coachings und Beratungstätigkeit im größeren Stil angeboten habe. Ursprünglich war das Konzept für den Instagramkanal auch ein ganz anderes, als es heute ist. Damals hieß der Kanal noch Finanzprofessor und sollte mithilfe von Grafiken, Vergleichen und Statistiken, den Followern das Thema Börse und Vermögensaufbau näherbringen. Mit den Jahren hat mich aber meine Arbeit als Coach und Mentor zeitlich so beansprucht, dass aus Finanzprofessor der heutige und wesentlich persönlichere Kanal "michaelschattmann" wurde.
(Quelle: Michael Schattmann Instagram)
Wie setzt du dich bei Instagram von der Fülle an Finanzbloggern ab?
Im Wesentlichen setze ich mich wahrscheinlich durch meine sehr nüchterne und realistische Betrachtungsweise auf das Thema Vermögensaufbau von anderen ab. Für mich persönlich geht es beim Börsenhandel darum, dauerhaft rational, logisch und nach immer gleichem Muster seine Positionen auszuwählen und somit langfristig hohe Renditen einzufahren. An der Börse haben Emotionen und Gefühle nichts verloren. Ebenso wenig wird man an der Börse über Nacht zum Millionär und das vergessen scheinbar viele.
Du scheinst bei deiner Aktienanlage sehr strukturiert vorzugehen. Wie wählst du deine Aktien aus?
Tatsächlich gehe ich da sehr strukturiert vor. Ich halte das für sehr wichtig. Aus zwei Gründen: 1. weil die Börse kein Spiel ist und 2. weil man nur so immer wieder und wieder mit einer bestehenden Strategie geeignete Aktien mit viel Potenzial finden kann.
Um erstmal gute Aktien zu finden, filtere ich vor. Wenn ich dabei dann eine Handvoll guter Aktien gefunden habe, werden diese analysiert. Dabei fange ich mit einer Bilanz- und Kennzahlenanalyse an. Danach geht es mit einer Peergroup-Analyse weiter. Anschließend bewerte ich die Aktie und berechne den fairen Wert. Danach schaue ich mir noch das Management an.
Anschließend kommt es dann aufgrund der Ergebnisse zu einer klaren Entscheidung, ob ich kaufe oder auch nicht handle. Letztendlich ist das aber auch kein Hexenwerk, sondern simple Statistik oder Mathematik. Das kann prinzipiell jeder erlernen - vorausgesetzt man hat eine bestehende Anleitung, einen erfahrenen Mentor oder ähnliches.
Und welche Aktien passen in dein Schema? Investierst du auch in ETFs?
Ich habe sowohl Wachstums- als auch Valueaktien. Die halten sich ziemlich genau die Waage in meinem Depot. Solange die Zahlen passen, ist es mir auch eigentlich egal ob Growth oder Value. Von ETFs hingegen halte ich recht wenig - dementsprechend habe ich auch keine in meinem Portfolio.
Warum hälst du wenig von ETFs? Sind diese nicht für einen Großteil der Investoren sehr gut geeignet?
Ich möchte gerne die volle Kontrolle über meine Investments haben. Bei ETFs würde ich auch viele Aktien mitkaufen, die ich gar nicht im Bestand haben möchte. Zu dem ist die Rendite in der Regel auch geringer als bei Einzelaktien. Vorausgesetzt man hat die richtigen gefunden. Deswegen beschäftige ich mich im Vorfeld eines Investments auch sehr ausführlich mit der Analyse, damit ich nur in die besten Unternehmen investiere.
Für viele Privatanleger sind ggf. ETFs besser. Vor allem für Anleger, die wenig bis gar keine Zeit in das Thema investieren wollen und für Anleger, die sich mit marktüblichen Renditen zufrieden geben. Ich finde ETFs per se auch nicht komplett schlecht, aber für mich sind sie eben nichts. Meine Strategie sieht einfach anders aus.
Was sind deine Ziele für die nächsten 5 Jahre?
Ich schaue meistens von Jahr zu Jahr und schmiede selten Pläne, die so weit in der Zukunft liegen. Aber wenn du so fragst: mein derzeit größtes Ziel ist es, unseren Schulungsbereich weiterhin auszubauen und noch mehr Menschen dabei zu begleiten, finanzielle Sicherheit und Freiheit zu erlangen.
Vielen Dank für das Gespräch!
(Das Interview führte Philipp Karges)